Meine Mühe mit der Sprache und wozu das Ganze gut ist

von Danny Fröse am 16. Januar 2015

Hast du eine Vorstellung davon, was es bedeutet, eine andere Sprache zu lernen? Es gibt Menschen, denen fällt das Sprache lernen leicht. Ich gehöre nicht zu diesen Menschen. Ich bemühe mich nun seit 15 Monaten die albanische Sprache zu lernen. Ich scheue mich dabei nicht, meine wenigen Sprachkenntnisse zu gebrauchen.

Die Menschen sind oft beeindruckt davon, wie gut ich schon die Sprache spreche. Am Anfang habe ich dies immer abgetan, aber jetzt sage ich immer: Danke, Gott die Ehre.

Es ist natürlich ermutigend, wenn Leute mich loben für die Fortschritte, die ich schon gemacht hat.

Aber leider gibt es auch oft die entmutigenden Momente.

Die entmutigenden Momente

Folgende fallen mir ein:

  • Gespräche am Telefon: Wie oft habe ich schon versucht, am Telefon Sachen abzuklären, und wie oft musste ich am Ende des Gesprächs feststellen, dass daraus nichts geworden ist. Mittlerweile vermeide ich es, wichtige Dinge am Telefon zu besprechen.
  • Die Scham, etwas nicht verstanden zu haben. Erst letzten Montag erlebte ich folgendes: Zwei Freunde sprachen mit mir über ein Thema. Ich wollte mal wieder nicht zugeben, dass ich etwas nicht verstand und so tat ich als hätte ich verstanden. Sie glaubten mir nicht und fragen nach. Da musste ich beschämt eingestehen, dass ich es doch nicht verstanden habe.
  • Das Eingeständnis: Ich habe nicht verstanden: Mir passiert oft, dass Kinder mit mir reden und ich ihnen sagen muss: Ich habe das nicht verstanden. Dabei hilft mir nicht, wenn ich mir einrede, dass Kinder undeutlich reden und ich sie deswegen nicht verstehe.
  • Das Gespräch in der Gruppe, dass völlig an mir vorbei geht: Als ich meine Jungs aus dem Fitness zur Weihnachtsfeier eingeladen hatte, saßen wir im Restaurant zusammen. Die Jungs redeten in ihrer Umgangssprache und ich saß nur da und verstand nichts.
  • Die Unfähigkeit in albanisch zu predigen: Ich habe es geliebt in Deutsch zu predigen. Seit einigen Monaten bemühe ich mich, dies auch in albanisch zu tun. Ich ringe um Worte, stammele, frage nach und schaffe es irgendwie meinen Punkt rüber zu bringen.

Es gibt diese negativen Seiten des Sprachelernens. Es tut oft weh. Es kostet Zeit und Kraft, dahin zu kommen, die Sprache der Menschen zu sprechen.

Manchmal wünschte ich mir, es gäbe diese Mühe mit der Sprache nicht.

Als ich zuletzt in meiner Bibel las, fand ich die Geschichte, die erklärt, warum ich mich nun abmühen muss mit einer fremden Sprache. Meine Gedanken dazu möchte ich dir kurz schildern.

Die Entstehung der Sprachen

Bibelkenner wissen wovon ich rede. In 1.Mose 11,1 lesen wir:

Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache.

Es gab mal eine Zeit, da sprachen alle Menschen der Erde nur eine Sprache. Kannst du dir das vorstellen? Doch Gott hatte sich entschieden dies zu ändern, als er in der Geschichte um den Turmbau zu Babel die Sprachen verwirrte.

Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun.Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe! 1.Mose 11,6-7
Gott benutzte die Verwirrung der Sprachen um dem Menschen Einhalt zu gebieten. Die Sprache ist nun eine Barriere, die zwischen uns Menschen steht. Jeden Tag stehe ich dieser Barriere gegenüber.
Dass ich mich nun mit dem Erlernen einer anderen Sprache abmühe, hat allein Gott zu verantworten.

Wozu das Ganze?

Aber die Frage nach dem Sinn des Ganzen bleibt bestehen. Schauen wir uns den Auftrag Jesu an, der sagte, dass das Evangelium allen Völkern gepredigt werden soll, könnten uns folgende Fragen kommen.
Kann es sein, dass Gott seinen ewigen Plan der Mission aus dem Auge verloren hatte, als er die Sprachen verwirrte?
Ich könnte hier hoch andere Fragen aufführen. Das Problem ist sie führen zu keinem Ergebnis. Denn auf alle Fragen gibt es nur eine Antwort:

GOTT WUSSTE GENAU WAS ER TAT.

Diese große Sünde der Menschen, die den Turm von Babel bauen wollten, bestrafte Gott, in dem er die Sprachen verwirrte. Dieses Gericht über die Menschen war Teil von Gottes Plan.

Deswegen bin ich nicht bitter, über diesem Plan Gottes. Ich finde vielmehr Halt darin, auch wenn ich mir manchmal wünschte, es würde leichter sein.

Gott ist Gott und seine Wege sind vollkommen.

Ich muss nicht alles verstehen. Ich vertraue der Weisheit Gottes.

Wir halten fest: Gott verlor seinen ewigen Plan nicht aus dem Auge. Er verwirrte die Sprachen, weil dies seinem Plan mehr nutzen als schaden würde. 

Warum das so ist, will ich dir erklären.

Die Absicht Gottes

Welchen Nutzen konnte also dieses Verwirrung der Sprachen noch haben?
Gott verwirrte die Sprachen um Vielfalt unter den Menschen zu schaffen. Schon heute erklingt das Lob Gottes in der ganzen Welt in tausenden von verschiedenen Sprachen. John Piper hat es in einer Predigt treffend formuliert:
Wenn es keine Sprachenvielfalt gäbe und diese große Sünde von Babel und dem Gericht nicht passiert wäre, dann würde die globale Herrlichkeit des Evangeliums von Christus nicht so hell scheinen, wie sie es nun tut im Klang tausender verschiedener Sprachen.
Gott hatte die vielfältige Anbetung in unterschiedlichen Sprachen im Sinn, als er die Sprachen verwirrte.
Doch nicht nur hier auf der Erde führt die Vielfalt der Sprachen zur Vielfalt im Lobpreis. Eines Tages wird auch im Himmel das Lob Gottes in verschiedenen Sprachen erklingen:
Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, [..] und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm! Offb 7,9

Das ewige Lob Gottes wird schöner, herrlicher und kostbarer sein, weil es in verschiedenen Sprachen erklingt.

Eines Tages werde ich vor Jesus stehen. Ich werde das vielfältige Lob Gottes hören und ich werde zufrieden aufatmen. Irgendwo unter all den Sprachen höre ich auch die albanische, und ich sehe meine albanischen Freunde, die bei Jesus sind, weil ich ihre Sprache gelernt habe und ihnen das Evangelium gebracht habe.

Und ich weiß: Das Opfer war es wert. Und ich weiß: Es war gut so, dass Gott die Sprachen verwirrt hat.

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