Der Inhalt des Gebets
Der Ruf zum Gebet trägt, nicht wie das Läuten der Kirchenglocken in Deutschland, eine Botschaft in sich. Auch wenn diese Botschaft oft überhört wird oder gar nicht mehr wahrgenommen wird, so wird sie doch jeden Tag fünfmal in unserer Stadt verkündet.
Wir leben in "feindlichem" Territorium
Hin und wieder weisen mich die Menschen hier darauf hin, dass Albanien mal ein christliches Land war. Das war bevor die Osmanen kamen und den Islam mitbrachten. Doch wie die Menschen vor 500 Jahren mal glaubten, zählt heute nicht. Heute sind die Menschen in unserer Stadt zu 100% Muslime.
Der Islam, der dem Christentum feindlich gegenübersteht, regiert unsere Stadt. Zwar ist die Herrschaft nicht sehr ausgeprägt, doch fünf mal am Tag werden die Menschen darauf hingewiesen welcher Religion sie folgen sollen.
Wenn wir uns darum bemühen Menschen für Jesus zu gewinnen, greifen wir damit direkt den Islam und seinen Herrschaftsanspruch an.
Oft schon haben mich Muslime mit dem Worten “same-same” darauf hingewiesen, dass Christentum und Islam im Grunde keine großen Unterschiede haben. Sie beweisen damit, dass sie von beiden Religionen wenig Ahnung haben.
Im Gebetsruf heißt es: “Ich bezeuge, daß Muhammad der Gesandte Allahs ist”. Doch wir sind nach Krume gekommen, um den Menschen zu sagen, dass Jesus, der Gesandte Gottes ist, der gekommen ist um Frieden zu schaffen zwischen Gott und den Menschen.
Weiter heißt es: “Kommt her zum Heil.” Wir sind nach Krume gekommen, um die Menschen zum wahren Heil einzuladen. Unsere Einladung ist befreiend, weil sie den Menschen nicht Gebote und Satzungen auferlegt, sondern weil sie den Menschen zum Glauben an Jesus einlädt, der schon alles getan hat.
Vor einigen Tagen sprach ich mit einem jungen Mann, der sich ablehnend abwandte, als ich ihm erzählte, dass ich Menschen für Jesus gewinnen will. Er sagte: “Ich bin Muslim und das bleibe ich.” So oder ähnlich denken die allermeisten in unserer Stadt. Viele sind nicht sehr gläubig, aber doch sind die allermeisten nicht bereit, von ihrer Religion zu lassen und sich auf Jesus und sein Angebot einzulassen.
Es braucht immer ein Wunder, wenn Menschen zu Jesus kommen. Aber es ist nochmal schwieriger für Menschen Jesus nachzufolgen in einer Stadt, in der jeden Tag fünf mal der Ruf des Muezzin zum Gebet erklingt. Wir glauben fest daran, dass Gott dieses Wunder vollbringen kann und Menschen rettet, die bereit sind, sich ihm hinzugeben, mit all den Kosten, die das mit sich bringt.
Jeder Gebetsruf, der vom Minarett erschallt sollte für mich eine Erinnerung und Ermahnung sein.
Ich will mich an meinen großen Gott erinnern, wenn der Gebetsruf erklingt. Ja, Gott ist der Höchste. Und er hat mich hierher gestellt, damit ich seine Größe den Menschen bekannt mache. Ich habe keinen Turm und keinen Lautsprecher, aber mein Leben und meine Worte sollen zeugen von dem großen Gott und seinem Gesandten Jesus Christus.