Wenn der Gebetsruf erschallt...

von Danny Fröse am 4. Juni 2016

Letzte Woche Freitag telefonierte ich mit einem Autohändler in Deutschland. Es war genau 18 Uhr. Im Hintergrund läuteten die Kirchenglocken. Es war ein vertrauter Klang, der mich erinnerte an meine Heimat in Deutschland.

Hier in unserer Stadt Krume gibt es keine Kirche, sondern nur eine Moschee, von dessen Gebetsturm fünfmal am Tag der Gebetsruf erschallt. Manchmal bekommt man diesen Ruf gar nicht mit. Entweder ist man einfach zu beschäftigt oder der Wind trägt den Schall nicht weit genug bis zu unserem Haus.

Oft hört man den Gebetsruf, aber es ist schon so normal geworden, dass man ihn zwar wahrnimmt, aber doch irgendwie nicht hört.

Doch hin und wieder erklingt der Ruf des Gebets unüberhörbar und machtvoll. Besonders am Abend, wenn die Sonne schon untergegangen ist und die Stadt so still da liegt.

Der Inhalt des Gebets

Der Ruf zum Gebet trägt, nicht wie das Läuten der Kirchenglocken in Deutschland, eine Botschaft in sich. Auch wenn diese Botschaft oft überhört wird oder gar nicht mehr wahrgenommen wird, so wird sie doch jeden Tag fünfmal in unserer Stadt verkündet.

adhan

 

In dem Video kannst du dir anhören, wie sich das dann auf arabisch gesungen anhört.

Gestern Abend, als der Gebetsruf mal wieder durchdringend über unsere Stadt erschallte, kamen mir folgende Gedanken.

Wir leben in "feindlichem" Territorium

Hin und wieder weisen mich die Menschen hier darauf hin, dass Albanien mal ein christliches Land war. Das war bevor die Osmanen kamen und den Islam mitbrachten. Doch wie die Menschen vor 500 Jahren mal glaubten, zählt heute nicht. Heute sind die Menschen in unserer Stadt zu 100% Muslime.

Der Islam, der dem Christentum feindlich gegenübersteht, regiert unsere Stadt. Zwar ist die Herrschaft nicht sehr ausgeprägt, doch fünf mal am Tag werden die Menschen darauf hingewiesen welcher Religion sie folgen sollen.

Wenn wir uns darum bemühen Menschen für Jesus zu gewinnen, greifen wir damit direkt den Islam und seinen Herrschaftsanspruch an.

Unsere Botschaft ist eine andere

Oft schon haben mich Muslime mit dem Worten “same-same” darauf hingewiesen, dass Christentum und Islam im Grunde keine großen Unterschiede haben. Sie beweisen damit, dass sie von beiden Religionen wenig Ahnung haben.

Im Gebetsruf heißt es: “Ich bezeuge, daß Muhammad der Gesandte Allahs ist”. Doch wir sind nach Krume gekommen, um den Menschen zu sagen, dass Jesus, der Gesandte Gottes ist, der gekommen ist um Frieden zu schaffen zwischen Gott und den Menschen.

Weiter heißt es: “Kommt her zum Heil.” Wir sind nach Krume gekommen, um die Menschen zum wahren Heil einzuladen. Unsere Einladung ist befreiend, weil sie den Menschen nicht Gebote und Satzungen auferlegt, sondern weil sie den Menschen zum Glauben an Jesus einlädt, der schon alles getan hat.

Gott muss Wunder tun

Vor einigen Tagen sprach ich mit einem jungen Mann, der sich ablehnend abwandte, als ich ihm erzählte, dass ich Menschen für Jesus gewinnen will. Er sagte: “Ich bin Muslim und das bleibe ich.” So oder ähnlich denken die allermeisten in unserer Stadt. Viele sind nicht sehr gläubig, aber doch sind die allermeisten nicht bereit, von ihrer Religion zu lassen und sich auf Jesus und sein Angebot einzulassen.

Es braucht immer ein Wunder, wenn Menschen zu Jesus kommen. Aber es ist nochmal schwieriger für Menschen Jesus nachzufolgen in einer Stadt, in der jeden Tag fünf mal der Ruf des Muezzin zum Gebet erklingt. Wir glauben fest daran, dass Gott dieses Wunder vollbringen kann und Menschen rettet, die bereit sind, sich ihm hinzugeben, mit all den Kosten, die das mit sich bringt.

Jeder Gebetsruf, der vom Minarett erschallt sollte für mich eine Erinnerung und Ermahnung sein.

Wozu ich gerufen bin …

Ich will mich an meinen großen Gott erinnern, wenn der Gebetsruf erklingt. Ja, Gott ist der Höchste. Und er hat mich hierher gestellt, damit ich seine Größe den Menschen bekannt mache. Ich habe keinen Turm und keinen Lautsprecher, aber mein Leben und meine Worte sollen zeugen von dem großen Gott und seinem Gesandten Jesus Christus.

 

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