Welche Einstellung zum Leben und Sterben prägt mich

von Danny Fröse am 1. April 2016

sterben

Wie sehr hängst du am Leben? Wie wenig möchtest du eigentlich sterben? Natürlich ist es, wenn wir am Leben hängen und unseren Tod möglichst lange hinausschieben wollen.

Doch ist diese Einstellung auch christlich?

In dem Predigttext(Phil 1,12-26) der nächsten Predigt, die ich predigen werde, redet Paulus in einer herausfordernd anderen Weise über das Leben und den Tod.

Ist Christus mein Leben?

Paulus beschreibt in Philipper 1,21 seine grundlegende Lebenseinstellung. Er sagt: “Christus ist mein Leben.” Dieser Satz ist ein Bekenntnis, in dem klar formuliert ist, worum sich bei Paulus alles dreht. Er hat nichts anderes im Sinn als Christus. Ihn möchte er groß machen. Für ihn möchte er leben. Ihn möchte er treffen. Für ihn ist er auch bereit zu sterben.

Auch wenn dieses Bekenntnis schon sehr lange zu meinen Lieblingsversen gehört, wurde ich beim Nachdenken über diese Worte doch ziemlich ernüchtert. Ich fragte mich: Ist Christus auch mein Leben? Denke ich an Ihn? Lebe ich für Ihn? Will ich zu Ihm?

Und ich musste beschämt feststellen, dass ich zwar stark den Wunsch habe, dass es so wäre, so gibt es doch eine große Kluft zwischen dem Wunsch und der Wirklichkeit.

Wäre Christus mein Leben, so müsste sich viel mehr um ihn drehen. Gedanken an Ihn müssten meinen Tag prägen. Liebe zu ihm müsste meine Gefühlswelt prägen. und. und. und.

Stattdessen sind es so viele andere Dinge, die mein Leben prägen. Da sind so viele andere Gedanken, die nichts mit Christus zu tun haben. Da sind so viele Gefühle, und da ist so viel Begeisterung für Dinge dieser Welt.

Eines ist klar: Christus soll im Zentrum meines Lebens sein. Ja, ER soll mein Leben sein. Da will ich hin und ich will nicht ruhen, bis ich von Herzen sagen kann.

Und wenn ich da bin, dann wird wahr, was Paulus übers Sterben sagte.

Der Tod und das Sterben sind dann kein Übel mehr, vor dem ich mich scheue. Nein, sie das Mittel um den Hauptgewinn zu erhalten. Die Gemeinschaft mit Christus.

Das Sterben ein Gewinn?

Paulus schreibt: "Weil Christus sein Leben ist, deshalb ist Sterben ein Gewinn." Weil er dann nicht mehr getrennt ist von seinem Herrn, sondern weil er dann bei ihm ist, was er als den viel besseren Zustand bezeichnet.

Auch dieser Gedanke ist mir irgendwie fremd. Ich empfinde derzeit nicht so. Ich mache mir eigentlich viel zu wenig Gedanken über das was da kommt. Ich lebe viel zu sehr im Hier und Jetzt und versuche ein möglichst angenehmes Leben zu leben.

Ok, es stimmt, weil ich Jesus liebe und ihn groß machen will, bin ich nach Albanien gegangen. Dort ist das Leben nicht so angenehm wie hier. Das hat verschiedene Gründe. Aber auch dort in Albanien bin ich nicht von der Gefahr bewahrt, dass ich zu sehr im Hier und Jetzt lebe.

Dieses Leben hat doch so viele schöne Dinge zu bieten, die ich gerne genieße. Zum Beispiel alt zu werden mit meiner Familie. Das Heranwachsen der Kinder zu sehen, ist immer wieder ein Anblick, der mich Staunen lässt. Ausserdem gibt es doch so viele schöne Sachen, die das Leben bereit hält. Ein netter Grillabend mit Freunden, ein Tag am Meer, oder ein gelungener Fußballabend, bei dem eine deutsche Mannschaft weiterkommt.

Es fällt mir schwer zu sagen: Das viel bessere wäre, diese Welt zu verlassen und bei Christus zu sein.

Doch genau das ist es, was Paulus sagt und genau so sollte es sein. Ist es nicht so, dann haben wir noch nicht verstanden, wer Christus ist und was er uns zu bieten hat.

Diese Welt mit all ihren schönen Seiten, seien es die Liebe von Freunden oder Familie, der Genuß dieser Schöpfung durch gutes Essen oder einen guten Wein, all das ist im Vergleich zu Christus nichts. Es verblasst bei dem, was uns dann geboten wird.

C.S. Lewis fand dazu eindrückliche Worte, als er sich Gedanken darüber machte, wie schnell wir zufrieden sind mit den Dingen dieser Welt.

Wir sind halbherzige Geschöpfe, die mit Alkohol, Sex und Karriere zufriedengeben, wo uns eine unendliche Freude angeboten wird - wie ein unwissendes Kind, das weiter im Elendsviertel seine Schlammkuchen backen will, weil es sich nicht vorstellen kann, was eine Einladung zu Ferien an der See bedeutet. Wir geben uns viel zu schnell zufrieden. (Das Gewicht der Herrlichkeit, S.94)

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mir ist klar: Ich muss meine Einstellung zum Leben überdenken und ich muss meine Hingabe an Christus erneuern. Alles andere macht meinen Herrn Jesus Christus klein lässt und mich am Ende leer zurück.

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