Einmal war ich zum Essen bei meinen zwei Freundinnen eingeladen, mit denen ich auch die Bibel zusammen lese und bete. Vor dem Essen fragte ich, ob wir ein Danklied singen könnten. Mit meinen Kindern zusammen sang ich das bekannte "Thank you Lord for giving us food". Bisher haben wir leider noch kein albanisches Tischlied kennengelernt oder geschrieben.
Als wir so sangen, schauten uns alle ganz groß an. Sie waren tief bewegt. Eine meiner Freundinnen hatte sogar Tränen in den Augen. Es war doch nur ein Tischlied. Gar nichts besonderes. Und meine Stimme ist nun auch wieder nicht so zu Tränen rührend.
Was hat sie so bewegt, fragte ich mich. Sie wollten es nochmal hören.
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Diese Menschen hier hatten noch nie so ein Lied zu Gottes Ehre gehört. Sie kennen ihre traditionellen Lieder, aber die sind nicht wirklich zum mitsingen. Und auch ganz anders.
Plötzlich musste ich daran denken, was Lieder auch mit mir machen und was für ein wichtiger Bestandteil meines Glaubenslebens gerade Lieder sind.
Wie oft hat mich Lobpreis schon aufgebaut und ermutigt, mich in Gottes Gegenwart geführt und auch zu Tränen gerührt.
Diese Frauen und ihre Kinder spürten etwas genau von dem. Von der Macht der Anbetung in Form von Liedern. In Form dieses einfachen Liedes.
Und ich wusste auf einmal, was ein nächster Schritt für diese Frauen ist: ihnen Lieder beibringen und mit ihnen singen.
Bevor wir nach Deutschland gegangen sind, hab ich mit unserer Praktikantin Nadine einige albanische Lobpreislieder auf das Handy meiner Freundin aufgenommen. Diese können sie immer wieder anhören und auf diese Weise lernen.
Nun bin ich gespannt, wie weit sie gekommen sind und wie diese Lieder ihr Herz berührt haben.
Ich bin immer wieder begeistert, wie Gott mich führt und auf neue Dinge stößt, auf die ich selber nicht gekommen wäre. Oft durch ganz kleine, alltägliche Dinge, die aber für andere alles andere als alltäglich sind.