Wenn wir die kreativsten Gottesdienste bei Youtube ausstrahlen und wenn Sänger eine besonders schöne Gesangsperformance abliefern und wenn wir die beste Kameraführung haben und den besten Ton und die beeindruckendsten Lichteffekte, aber der Prediger verkündet das Evangelium nicht, dann ist alles umsonst.
Ja, es gibt in der Praxis der Gemeinde und in der Gestaltung eines Gottesdienstes wichtige Elemente, doch nichts überragt die Wichtigkeit der richtigen, evangeliumszentrierten Verkündigung, vor allem an Weihnachten.
Weihnachten hat eine zentrale Botschaft.
Doch leider vergessen immer mehr Gemeinden, worum es an Weihnachten geht.
Jesus kommt auf diese Erde, um Menschen zu retten, die in ihren Sünden hoffnungslos verloren sind. Er wird geboren, um für unsere Sünden zu sterben. Jeder der an das glaubt, was Jesus getan hat, findet Rettung für seine Seele und darf Teil von Gottes Familie werden.
Wenn du ein evangelikaler Christ bist, würdest du dem wahrscheinlich vorbehaltlos zustimmen. Daran findest du nichts falsches oder verwerfliches. Aber ist dir in dem Gottesdienst, den du in den letzten Tagen gesehen hast, aufgefallen, ob der Prediger darüber gesprochen hat?
Ich habe einige Gottesdienste angeschaut und ich musste mit Erstaunen feststellen, mit welch einer Freiheit Prediger über die Menschwerdung Jesu sprechen können, ohne Inhalte des Evangeliums zu nennen.
Ich weiß nicht, was es heute am 2.Weihnachtstag noch für einen Wert hat, darüber zu schreiben, wo die meisten Gottesdienste aufgenommen und ausgestrahlt wurden.
Aber ich will diejenigen Prediger herausfordern, sich dem Anspruch der Bibel auszusetzen. Und ich will jedem einfachen Christen helfen, aufmerksam über diese Frage nachzudenken.
Im folgendem nenne ich 7 Gründe, warum Prediger an Weihnachten das Evangelium predigen müssen.
Die allererste und die in meinen Augen wichtigste Verheißung in Bezug auf die Geburt Jesu ist folgende:
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. 1.Mose 3,15
Durch Satan, der die Menschen dazu verführte gegen Gott zu rebellieren, kam die Sünde in die Welt. Doch Gott versprach schon von Anfang an, dass Jesus eines Tages geboren werden würde, um das Werk Satans zu zerstören. Jesus kam, um Satan, die Sünde und den Tod zu besiegen. Und dies war verheißen von Anfang an.
Wer diesen Aspekt in seiner Predigt weglässt, missachtet den wahren Sinn von Weihnachten. Die Menschwerdung Jesu ist die ultimative Erfüllung dieser Verheißung: Jesus hat Satan und sein Werk zerstört.
Du kennst den Bericht aus dem Lukasevangelium wahrscheinlich sehr gut. Auch an diesem Weihnachten wurde er in nahezu allen Gottesdiensten vorgelesen.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. (Lukas 2,11)
Die Botschaft der Engel handelt von einer einzigen Tatsache. Der Retter ist geboren. Doch diese Tatsache ergibt nur Sinn, wenn der Prediger seinen Hörern auch erzählt, dass sie verloren waren in ihren Sünden und dass sie einen Retter brauchten, der sie erlöst.
In Matthäus lesen wir davon, wie der Engel Josef den Namen und Auftrag Jesu erklärt:
Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. (Matthäus 1,11)
Den wahren Sinn von Weihnachten definieren nicht Prediger auf ihre Weise, sondern den hat Gott für uns durch seinen Engel offenbart. Jesus kam, um uns von unseren Sünden zu erlösen. Jede Predigt, die dies nicht in irgendeiner Weise erwähnt, verfehlt den wahren Sinn.
Der bekannteste Vers in der ganzen Bibel ist wohl Johannes 3,16:
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3,16)
Wir Menschen sind verloren in unseren Sünden. Und deswegen bringt es dem Hörer nichts, wenn er irregeführt wird, weil der Prediger den verzweifelten Versuch unternimmt, das Problem nicht klar beim Namen zu nennen. Damit Menschen die Herrlichkeit der Weihnachtsbotschaft begreifen, müssen sie verstehen, dass sie verloren sind ohne Jesus Christus.
Weihnachten kann nicht heißen: Du bist willkommen bei Gott. Sondern Weihnachten heißt: Du standest unter dem Zorn Gottes. Damit du dem Zorn Gottes entfliehen kannst, sandte Gott seinen Sohn, der die Strafe für deine Sünde trug. Wenn du daran glaubst, dann bist du willkommen. Ohne eine Präsentation des Evangeliums ist die Einladung zu Gott so leer wie ein hübsch verpacktes Geschenk ohne Inhalt.
Natürlich sprach der Prediger über Gottes Liebe, die sichtbar wird an Weihnachten, weil Jesus Christus in die Welt kam. Und ja, die Erniedrigung Jesu ist wirklich ein Zeichen seiner Liebe, aber die ultimative Erniedrigung ertrug Jesus, als er für uns am Kreuz starb.
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Römer 5,8)
Wir sehen Gottes Liebe vor allem darin, dass er seinen Sohn für uns opfert. Jede Verkündigung, die diesen Aspekt außen vor lässt, verschweigt dem Hörer das kostbarste am Evangelium. Gottes Liebe wird für uns sichtbar an Weihnachten, weil Jesus geboren wurde um für uns zu sterben.
Stell dir vor, du bist ein Vater, der aus Liebe seinen Sohn für andere opfert. Es ist ein qualvoller Leidensweg, den dein Sohn aufnimmt, damit andere Rettung finden. Und nun stell dir vor, dass Prediger es fertigbringen, über dich und deinen Sohn zu reden, ohne dass auch nur in einem Sterbenswörtchen erwähnt wird, was du als Vater bereit warst zu tun, und was dein Sohn auf sich genommen hat.
Aber genauso muss Gott sich fühlen, wenn er Prediger hört, die den unendlichen Wert von Jesus verschweigen, den er selbst hingab, damit wir gerettet werden können. In den Augen Gottes muss es als die höchste Dreistigkeit erscheinen, wenn der unendliche Wert von Jesus so entschlossen verschwiegen wird.
In der Ewigkeit werden wir das Lamm Gottes anbeten und sein Wert wird für uns darin liegen, dass er für uns geschlachtet wurde.
Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Offb 5,12
Der Apostel Paulus war sich seiner Verantwortung bewusst, das Evangelium zu predigen.
Denn dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! 1.Kor 9,16
Dieses Wehe geht an alle Prediger, die in den vergangenen Tagen die Freiheit hatten, das Evangelium in ihren Weihnachtspredigten nicht zu predigen.
Alle Prediger müssen sich einem besonderen Urteil aussetzen. Das sagte schon Jakobus in seinem Brief.
Liebe Brüder, nicht jeder von euch soll ein Lehrer werden; und wisst, dass wir ein desto strengeres Urteil empfangen werden. Jak 3,1
Wir werden eines Tages Rechenschaft darüber ablegen müssen, ob wir evangeliumszentriert oder menschenzentriert verkündigt haben.
Am Ende geht es um die kostbaren Seelen von Menschen, denen das wichtigste vorenthalten wird, wenn sie keine klare Botschaft des Evangeliums hören. Ihnen wird erzählt, dass sie bei Gott willkommen sind und dass Gott auf sie wartet. Ihnen wird beigebracht, dass man einfach zu Gott kommen kann.
Doch die Bibel lehrt klar, dass der Glaube aus der Predigt kommt, welche gegründet sein muss in der biblischen Lehre. Die Predigt an Weihnachten, und auch an allen anderen Sonntagen muss sich nach dem richten, was die Bibel lehrt. Und in der Bibel lesen wir davon, dass Menschen verloren gehen, wenn sie nicht glauben, und so geht es am Ende um alles.
Unabhängig davon wer du bist, ich mache dir Mut, dass du dich damit auseinandersetzt. Bemerkst du noch, wenn das Evangelium fehlt? Wenn nicht, dann lass dich ermutigen mit den oben genannten Punkten. Und frage dich auch über Weihnachten hinaus, ob das Evangelium nicht regelmäßig gepredigt werden sollte in allen Gemeinden, die sich zur Bibel bekennen.