Von fanatischen Männern und einem Ungleichgewicht

von Danny Fröse am 2. Juni 2019

Wenn du eines über die Männer unserer Stadt wissen solltest, dann ist es folgendes: Die allermeisten Männer unserer Stadt sind fanatisch. In albanisch verwendet man die Bezeichnung: fanatik. So reden die Männer selbst über sich.

Das Wort >>fanatik<<

Dieses "fanatik" hat nichts zu tun mit fanatischen Muslimen, die Terroranschläge verüben. Es heißt vielmehr, dass diese Männer ein ganz bestimmtes Rollenverständnis haben. Sie sind sehr engstirnig, vor allem im Umgang mit dem anderen Geschlecht. Desweiteren sind fanatische Männer gebunden von Ängsten, Gewohnheiten und einem kulturellen Codex, der sie einengt.

Was das Denken der Männer prägt

Männer die fanatisch sind, haben Angst davor, dass man über ihre Frau schlecht redet. Dies führt dahin, dass die allermeisten Frauen in unserer Stadt den Großteil ihres Lebens in den eigenen vier Wänden oder Gartenmauern verbringen. Frauen gehen nicht einkaufen, sie gehen nicht zu anderen Freundinnen und falls es doch mal einen Grund gibt rauszugehen, dann geschieht das nur mit Erlaubnis oder mit dem Wissen des Mannes. Geht eine Frau raus, denken andere gleich: Wo geht die hin? und der Mann ist automatisch eifersüchtig, weil es könnte ja sein, dass sie ihm untreu wird.

Ein bekanntes Problem

Diese fanatische Einstellung der Männer war uns schon länger bekannt.[Kleine Klammerbemerkung: Natürlich Frauen sind auch Frauen Teil des Problems, denn diese fügen sich still und leise in ihr Schicksal. Auch sie sind geprägt von unbegründeten Ängsten.] Doch erst kürzlich wurde uns bewusst, dass vielmehr Männer von diesem Denken geprägt sind. Wir dachten es wären nur unsere Nachbarn, die zu einer konservativen Familie gehören, aber nun ist uns klar geworden, dass dieses Denken für die allermeisten git.

Das Ungleichgewicht

Wenn Frauen nicht ihre Häuser verlassen, ist dies selbstverständlich etwas, was sie auch im Stadtbild wiederspiegelt. Es sind sehr wenige Frauen auf den Straßen unterwegs. In den Cafes sitzen fast nur Männer und auch beim Einkaufen sieht man meist Männer.

Das wäre nicht weiter schlimm, wenn nicht wir mit dem Start unserer regelmäßigen Gottesdienste, mit diesen Ungleichgewicht zu tun haben. Letzten Sonntag kamen 18 Männer und 8 Frauen. Von diesen war nur zwei Ehepaare. Die Männer, die allermeisten davon verheiratet, kamen ohne Frauen, aufgrund der oben beschriebenen Thematik. Die Frauen, die da waren waren geschieden, oder ledig. Nur zwei verheiratete Frauen waren ohne ihren Mann da.

Wohin das führt

Es ist klar, dass Männer, die sich gerne frei machen würden, von diesem fanatischen denken entmutigt sind ihre Frauen mitzubringen. Wenn sie die Einzigen sind die ihre Frauen dabei haben, dann ist das eine Schande und eher peinlich.
Natürlich wollen wir sensibel sein und Männern unser Verständnis entgegenbringen, für die kulturelle Bindung in der sie leben. Es liegt uns fern ihnen Vorwürfe zu machen, aber wie schön wäre es, wenn unsere Arbeit einen Beitrag leisten kann, dahingehend, den Umgang der Geschlechter in die Freiheit zu führen.

So ist unser großes Anliegen Männer und Frauen in unseren Sonntagstreffen zusammenzubringen. Und wir sind gespannt, was hier in den nächsten Wochen noch geschehen wird.

Doch dieses Thema der fanatischen Männer, ist eine ganz spezielle Herausforderung unserer Arbeit, bei dir wir auch ganz gezielt mit Gottes Wirken an den Herzen der Menschen rechnen wollen.

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