Tageszeitengebete (1.Teil) 

von Rahel Fröse am 9. März 2020

Hier möchte ich mal drei Gebete aufschreiben, die als Tageszeiten Gebete genutzt werden können. Das erste am Morgen, das zweite am Mittag und das dritte am Abend. Ich finde die Gebete so tief und aussagekräftig, dass ich sie jede Woche wieder bete.

Vielleicht findest du auch Gebete, die dein Inneres berühren und zu dir sprechen. Dann mach sie doch zu deinen Gebeten, die dich begleiten und deinem Herzen und deinem Mund helfen, auszudrücken, was du zutiefst möchtest. Sei gesegnet dabei!

Morgens

Lieber Vater,

schenke mir heute die Augen, die die verborgene Herrlichkeit der Schöpfung sehen und erkennen. 

Gib mir Lippen, die trösten und bewundern können und nicht das letzte Wort haben müssen. 

Gib mir Ohren, für die eigene innere Stimme und die oft unausgesprochenen Worte des Nächsten. 

Beschenke mich mit Händen, die gerne und ohne Berechnung geben, aber ebenso dankbar auch nehmen und empfangen können, die sich falten zum stillen Gebet und Geborgenheit und Zärtlichkeit schenken. 

Schenke mir Füße, die nicht vertreten und zerstören, sondern bereit sind zum ersten Schritt auf dem langen Weg zum anderen. 

Herr schenke mir einen weiten und offenen Geist,  der andere nicht unterdrückt oder erniedrigt, sondern die Größe und das Wohlwollen Gottes erkennen lässt. 

Beschenke mich heute mit einem Herzen voller Wärme, das lieben und verzeihen kann und nicht hart wird, auch nicht nach der bittersten Enttäuschung. 

Lieber Vater, 

möge auf meinem Gesicht und in meinen Gesten etwas von deinem göttlichen Licht aufleuchten und den grauen und dunklen Alltag erleuchten und verwandeln.

Mittags

Herr meiner Stunden und meiner Tage,

Du hast mir viel Zeit gegeben.

Sie liegt hinter mir

Und sie liegt vor mir 

Und ich habe sie von dir.

Ich danke dir für jeden Schlag der Uhr

Und für jeden Morgen, den ich erlebe.

Ich bitte dich nicht, mir mehr Zeit zu geben.

Ich bitte dich aber um viel Gelassenheit,

Jede Stunde zu füllen.

Ich bitte dich, dass ich ein wenig dieser Zeit

Freihalten darf von Befehl und Pflicht,

Ein wenig für Stille,

Ein wenig für das Spiel,

Ein wenig für die Menschen, die mir begegnen.

Ich bitte dich um Sorgfalt,

Dass ich meine Zeit nicht töte,

Nicht vertreibe, nicht verderbe.

Dass mein Leben mehr werde,

Als ein hektischer Ablauf

Von Stunden und Tagen,

Von Jahren und Jahrzehnten.

Jede Stunde ist ein Geschenk.

Ich möchte sie füllen,

Mit Sinn und Liebe. 

Abends

Lieber Gott,

Ich lasse mich dir.

Meinen Willen lasse ich dir.

Führe du mich und zeige mir deinen Willen.

Meine Gedanken lasse ich dir.

Lehre mich deine Gedanken.

Meine Pläne lasse ich dir.

Ich vertraue mich deinem Plan an.

Du kennst mich.

Und du zeigst mir den Weg zum Leben. 

Meine Sorgen um andere Menschen lasse ich dir.

Du fährst sie den Weg, den sie gehen sollen.

Die Angst vor der Übermacht anderer lasse ich dir.

Du warst machtlos zwischen den Mächtigen. 

Sie sind untergegangen, du lebst. 

Die Furcht vor meinem eigenen Versagen lasse ich dir.

Ich brauche kein erfolgreicher Mensch zu sein,

Denn ich bin ein gesegneter Mensch nach deinem Willen. 

Alle Mühe mit mir selbst,

Alle ungelösten Fragen lasse ich dir.

Ich brauche nicht gegen verschlossene Türen anzulaufen.

Ich warte auf dich, du wirst sie öffnen.

Ich lasse mich dir.

Ich gehöre dir.

Du hast mich in deiner guten Hand.

Dein bin ich, mein Gott!

(Nach Jörg Zink)

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