Solus Christum und der lange Weg dorthin

von Rahel Fröse am 17. Oktober 2017

Schon seit einiger Zeit habe ich das Vorrecht, zwei Frauen auf ihrem Weg mit Jesus zu begleiten. Es hat damit angefangen, dass ich sie auf einem Spaziergang kennenlernte und wir über unzählige türkische Kaffee und viele Gespräche eine Freundschaft aufbauten.
An einem Besuch zu Neujahr betete ich für die Frauen. Das tat ich auch zuvor schon, aber dieses mal wirkte Gott ein Wunder und die eine der beiden wurde von einem körperlichen Leiden geheilt. Auch so ging es ihr nach diesem Gebet viel besser. Das erzählte sie mir einige Zeit später. Sie hatte ein strahlen in den Augen, als wir in ihrem Garten standen und wusste, dass es mit Jesus etwas auf sich haben muss. (Ich hatte in Jesu Namen gebetet).

Auf ihren Wunsch hin, begann ich mit den beiden Schwägerinnen, in der Bibel zu lesen.
Einige Zeit darauf wurde auch die andere von chronischen Kopfschmerzen geheilt. Einfach nach einem einfachen Gebet im Namen Jesu. Das hat in ihr ein viel größeres Interesse geweckt und ist für sie ein Beweis, dass Jesus lebt und Kraft hat.

Nun sind wir schon seit einigen Monaten, ja schon Jahren, dabei, gemeinsam die Bibel zu lesen. Es ist immer wieder ein Abenteuer. Nie weiß ich genau, was mich erwartet.
Was ist passiert, wer kommt noch zu Besuch, welche Fragen haben sie, welches Thema ist dran. Ich finde es sehr schön, immer wieder offen hinzugehen, etwas vorbereitet zu haben und dennoch offen zu sein, wie Gott führt.

Dabei wird mir eines immer bewusster:

Soli Christum - dahin ist es ein weiter Weg.
Bis das Herz erkennt: Jesus allein genügt, das ist hat einfach.

Ein paar Beispiele:

An einem Treffen erzählt mir die eine, dass sie zu einem Fest bei einem "heiligen" war. Der hat gegen Geld besondere Anliegen gebetet. An dem Ort, an dem er sich befindet, hört Gott wohl besonders gut. Wir sprachen darüber und Gott hat ihnen offenbart, dass es nicht nötig ist, so einen "Mittler" zu haben an einem besonderen Ort, sondern dass wir zu ihm reden können durch Jesus, wer und wo immer wir auch gerade sind. Seit diesem Gespräch geht sie nicht mehr mit, auch wenn ihre Familie weiterhin geht.

Zu einem bestimmten Fest werden bei uns Zweige an die Türen gehängt und das Baby mit Wasser bespritzt. Irgendwie wissen sie auch, dass es eigentlich komisch ist, so etwas zu tun, um sich zu schützen. Aber dennoch können sie sich davon nicht einfach lossagen.  Es sind Traditionen und ein Aberglaube, der sich schon seit Jahrhunderten bestimmt weiter verbreitet hat und der von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Es bedeutet viel für sie, davon zu lassen. Zu sagen: ich glaube jetzt, dass allein der Glaube an Jesus mir Schutz gibt. Er hat mein Leben in seiner Hand. Ich brauche keine bösen Geister mehr zu  fürchten.

In der Zeit des Ramadans kam ich in ihr Haus und war schon irgendwie vorbereitet, dass sie auch fasten würden. Und tatsächlich. Nicht die ganze Zeit, aber doch ein paar Tage wollten sie fasten. Ich fragte sie nach dem Hintergedanken dabei. Fasten an sich ist ja nichts schlimmes. Wir tun das ja auch.
Aber bei ihnen war da doch der Gedanke: vielleicht gefalle ich Gott dann besser, wenn ich es tue. Oder vielleicht ist ja doch richtig, was der Islam sagt.

Mir ist es immer wichtig, nicht in sich die Tat zu beurteilen, sondern zu fragen, was der Hintergedanke dabei ist, bzw. inwieweit ist mein Herz daran beteiligt und was macht es mit mir?

So auch, als ich gefragt wurde, ob es ok ist, dass der Koran oben im Küchenbüffet steht.
Ich fragte nach seiner Bedeutung. Er steht da nur, damit die Kinder ihn nicht kaputt machen. Sie lesen ihn nicht. Es hat auch keine religiöse Bedeutung.
Tatsache ist sicher, dass der Koran immer an einem erhöhten Ort aufbewahrt wird, einfach um ihn als heiliges Buch zu würdigen.

Gefreut hat mich, dass sie wiederum die Bibel in ihrem Schlafzimmer neben sich hat. Am Abend, wenn es ruhig geworden ist, liest sie darin. Die Bibel nah an ihrem Herzen!

Soli Christum!
Es geht kein Weg drum herum. Der Weg muss dort hin führen mit den Menschen, die wir begleiten. Der Weg kann lang sein, aber er soll immer wieder das Ziel im Blick haben:

Soli Christum! Allein Jesus genügt. Er genügt uns als einziger Mittler, er genügt uns als Schutz, er genügt uns als Opfer, durch das wir Wohlgefallen vor Gott finden. Er und sein Wort, die Bibel ist genug. Die einzige Offenbarung. Es braucht nicht mehr.

Ich denke, jeder von uns kennt diese Gedanken, die uns weg bringen wollen von: Jesus allein! Er allein genügt! Es ist eine Botschaft, die ich und die wir alle immer wieder hören und uns sagen müssen. Auch wenn wir nicht in Aberglaube gefangen sind, so war doch schon von Anfang der Gemeinde an die Versuchung da: Ja, Jesus, aber auch... .
Ja sicher, Jesus allein, aber doch auch...

Es ist ein Kampf, ja. Es ist ein immer wieder kehrendes fragen:
Wo hinein lege ich mein Vertrauen? In Jesus allein, oder doch in meine eigene Stärke und mein Vermögen?
Wo finde ich meine Sicherheit? Vielleicht doch eher in meinem Bankkonto, meinem Haus, meiner Rentenversicherung.
Meinen Schutz? Wo finde ich meine Gerechtigkeit vor Gott? Vielleicht doch darin, dass ich kein schlechter Mensch bin und mich aus eigener Kraft versuche, gerecht zu stellen?
Ist die Bibel allein Gottes Wort? Ist Jesus das Wort, das Leben bringt, oder gibt es da doch auch noch viele andere Offenbarungen?

Für mich ist es immer wieder eine Herausforderung, wenn ich in den Treffen mit meinen beiden Freundinnen bin, mich selbst zu hinterfragen, ob auch in meinem Leben Soli Christum herrscht und wenn nicht, dass ich mein Herz prüfe und mich wieder auf den Weg des völligen Vertrauens auf ihn bewege. Ein spannender und schöner und so wichtiger Weg!

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