Wie die Kinder aus Bullerbü

von Rahel Fröse am 2. Mai 2017

Es gibt ja schon immer wieder einiges, was unsere Kinder hier entbehren. Jedenfalls, denke ich das. Kein Schwimmbad, keinen tollen Spielplatz, kein Trampolin im Garten, kein Ballett, kein Fußballverein usw. Manchmal will mir diese Tatsache zur Anfechtung werden. Ich denke, die armen Kinder, was sie nur nicht alles haben.
Tatsache ist aber auch, dass ich sicher unter manchmal viel mehr leide als sie. Sie kennen ja nur ihr Leben hier.

Aber gerade jetzt in der wärmeren Jahreszeit, da sehe ich meine Kinder und freue mich einfach nur für sie. Obwohl sie vieles nicht haben, haben sie doch ganz vieles andere!
Darauf will ich sehen!

Unsere Kinder (und ich übrigens auch;) schauen total gerne die Kinder aus Bullerbü von Astrid Lindgren. Keine Ahnung, wie oft wir diese Filme schon gesehen haben, aber sie werden uns nicht langweilig.
Unser Leben hier kommt mir oft so vor, wie das Leben der Kinder aus Bullerbü. Und ich bin von Herzen dankbar dafür. Hier die Dinge, die das Leben unserer Kinder hier so schön machen:

1. Viele Kinder in der direkten Nachbarschaft

Um uns herum wohnen ca. 30 Kinder unterschiedlichen Alters. Super ist es, dass unsere direkten Nachbarn zwei Mädels im Alter unserer Kinder haben. Die vier (mit Jemima und dem kleinen Klejdi sind es bald sechs) spielen fast den ganzen Tag zusammen. Nicht immer geht das ohne Streit und Tränen, aber es ist dennoch so schön zu sehen, wie Ihnen immer wieder etwas einfällt und sie sich lieben. Ich muss nicht aus dem Haus gehen, um mit meinen Kindern Freunde zu besuchen. Das ist ein großes Geschenk für uns alle!

2. Der kleine Tante Emma Laden mit leckerem Eis

Etwas die Straße runter haben wir einen kleinen Laden. Dort gibt es so das nötigste, eben v.a. Auch kleine Süßigkeiten und jetzt im Sommer leckeres Eis. Es ist so toll, dass wir einfach nur ein paar Schritte laufen müssen und schon ein Eis genießen können. Unsere Kinder gehen auch schon allein dort hin. Es ist für sie das größte, sich dort ein Kaugummi allein kaufen zu dürfen. So schön die vier Hand in Hand zu dem kleinen Laden laufen zu sehen, vollkommen glücklich.

3. Viel Kontakt mit Tieren

Wir haben im Moment ca 15 Hühner und einige Küken. Unsere Kinder wachsen mit dem Kreislauf der Natur direkt auf, beobachten die kleinen Küken, wie sie schlüpfen und sehen sie leider auch tot im Garten liegen, von einer Katze geschnappt. Ganz ohne Probleme erzählen sie ihrem Papa, dass ein Küken keinen Kopf mehr hatte. Sie leiden schon mit und finden die Katze blöd, aber sie wissen auch, dass das das Leben ist.
V.a. Auch unsere Jemima freut sich sehr an den Hühnern und könnte sie ständig beobachten und will sie am liebsten anfassen.

Dann ist da noch unsere Kuh. Im Sommer wird sie auf die Weide gebracht. Da begleitet Gideon unseren Shaban immer mal wieder. In diesen Tagen erwarten wir ein kleines Kalb. Zuletzt stand die Kuh gar nicht mehr auf. Rrushe hat sich große Sorgen gemacht. Ich habe ihr gesagt, dass ich mit den Kindern für sie bete. Das haben wir zu vielen Gelegenheiten gemacht. Heute kam Rrushe und erzählte voller Freude, dass die Kuh im Garten gelaufen ist. Das war so schön für die Kinder und sie und mich zu sehen: Gott hat unser Gebet gehört. Er kümmert sich auch um unsere Tiere.

Und dann sind da noch diese süßen kleinen weißen Häschen von den Nachbarn. Auch für mich einfach wohltuend für die Seele, diese kleinen Geschöpfe Gottes zu sehen.
Nun hoppeln sie im Garten umher und auch hier hoffen wir auf Bewahrung vor der hungrigen Katze.

4. Ein großer Garten

Wir leben in einem Viertel der Stadt, in dem die Häuser Gärten haben. Dafür bin ich sehr dankbar. Unsere Kinder sind fast den ganzen Tag draußen, klettern auf Bäume, kochen, pflücken Blumen, fahren Fahrrad. Sie lieben es draußen zu sein.

All diese Dinge zeigen mir: Kinder brachen nicht viel um glücklich zu sein. Schon gar nicht das ganze Programm, das wir in Deutschland zur Verfügung haben und das uns manchmal einreden will, dass es gar nicht anders geht. Ich weiß meine Kinder in Gottes Hand und vertraue, dass er ihnen gibt, was sie brauchen. Es sind glückliche Kinder. Kinder, die voll und ganz in unserer Gastkultur angekommen sind, die Sprache super sprechen und mit allen anderen Kindern der Stadt fröhlich singend, Hand in Hand, durch die Straßen laufen, wenn der Kindergarten einen Ausflug zum Fußballplatz machen.
Gott sei die Ehre für seine gütige Hand über unseren Kindern!

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