Es ist kurz vor Weihnachten - Ein Gedicht

von Rahel Fröse am 22. Dezember 2020

Es ist kurz vor Weihnachten.
Die Sonne hat sich seit vielen Tagen nicht gezeigt.
Dichter Nebel liegt schwer auf der Stadt.
Es wird immer kälter, auch drinnen.

Die Wohnung ist manchmal schmerzhaft klein.
Das Heimweh oft schmerzhaft groß.
Der Opa zuhause sehr krank.
Die kleinen Neffen und Nichten unbekannt. 

Der Fernseher bei Besuchen läuft ohne Pause.
Die Nachrichten haben vergessen über Gutes zu berichten.
Ablenkung und Lärm übertünchen innere Leere.
Bekanntes und Schönes wenig zu finden. 

Die Nächte sind kurz.
Die Tage sind laut.
Der Abwechslung ist wenig.
Die Freunde sind fern. 

Das Streiten der Kinder ist nervig.
Das eigene Versagen anklagend.
Die Stille und Einkehr flieht.
Die Sehnsucht nach Gott bleibt.

Die Verzweiflung der Menschen ist greifbar
Die Hoffnungslosigkeit teilweise unerträglich
Das Leid vielschichtig und undurchsichtig
Das Leben oft Kampf und Niederlage. 

Die Nöte enden nie.
So wenig wir unsere eigene Hilflosigkeit.

Es erinnert mich
An den Feigenbaum, der nicht blüht,
An die Reben, die keinen Ertrag geben,
An den Ölbaum, der seine Leistung versagt,
An die Gärten, die keine Nahrung geben,
An die Schafe, die verschwunden sind und
An die Rinder, die nicht in den Ställen sind. 

Und es erinnert mich an das Wunder,
Das genau dann geschieht,
Wenn Dinge hart sind im Leben:

Freude bricht sich Bahn!

Ich aber, ich will in dem Herrn jubeln
Will jauchzen über den Gott meines Heils.
Der Herr, der Herr, ist meine Kraft!
Den Hirschen gleich macht er meine Füße,
Und über meine Höhen lässt er mich einherschreiten.
(Habakkuk 3,18–19)

Ich aber, ich will mich freuen.

Ich will nicht stehen bleiben.
Nicht bei Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit.
Nicht bei Unsicherheit und offenen Fragen. 

Ich will mich nicht entmutigen lassen.
Nicht von irritierendem Verhalten der Kinder.
Nicht von Enttäuschungen mancher Art.

Ich will mich freuen.
Weil es immer, immer Grund zur Freude gibt.
Weil Jesus da ist.
Weil er alles hält und mich hält.
Weil ich ihm vertrauen kann
In allem Bruchstückhaften,
In allem Schmerz,
In allem eigenen Versagen,
In allen Begrenzungen,
In aller Ungerechtigkeit 

Er ist immer gut und er macht alles gut.
Er wird eines Tages alles zur Blüte und Fülle bringen.

In meinem Leben des Mangels hier,
Gebe ich ihm meine Freude als Geschenk.
Als Gabe, als Opfer, als Vertrauensbeweis. 

Und dafür füllt er mir mein Herz!
Und füllt es aus mit seinem Licht und seiner Liebe.
Nichts brauche ich mehr.
Nichts mehr als genau das. 


Photo by Tim Mossholder on Unsplash

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