Je älter mein eigener Sohn wird, desto mehr bekomme ich einen Blick für die Jungs hier. Und ich muss sagen, dass es mir oft das Herz bricht, die Jungs hier zu sehen. Es tut mir irgendwie so leid, dass sie hier so wenig Perspektive für ihr Leben finden können. Es tut mir so leid, dass oft schon sechszehn- oder siebzehnjährige nach England gehen, allein auf sich gestellt, fern ab von der Familie, die ihnen immer Halt gegeben hatte.
Die meisten, die ich über ihre Zukunftspläne frage, antworten, dass sie ins Ausland wollen. Ins verheißene Land, das für viele bald zu allem anderen als dem wird.
Vor ein paar Tagen war ich in einem abgelegenen Dorf. Dort traf ich auch zwei Jungs. Tolle Kerle, wie ich fand. Fertig mit der Schule und nun zuhause gefangen, am Kühe und Schafe hüten. Ein abgeschiedenes Leben. Ohne Perspektive. Ohne Träume. Ohne große Hoffnung auf Besserung. Es tut mir im Herzen weh.
Viele Jungen hängen den ganzen Tag auf den Straßen der Stadt rum. Es gibt hier außer Billard spielen nicht viel zu tun. Einige nehmen Drogen und der Sohn einer Freundin kam vor kurzem deshalb ins Gefängnis.
Da scheint niemand zu sein, der sich dieser Jungs annimmt. Der sie liebt und in sie investiert. Der sie das Leben lehrt. Jungs werden oft gar nicht erzogen. Sie gehen meist schon recht früh ihre eigenen Wege. Die Väter sind oft zuhause nicht präsent und die Mütter haben den heranwachsenden Jungs auch nichts mehr zu sagen. Erziehung geschieht hier oft noch durch schlagen aber das ist auch nicht die Methode Nummer eins, um die Herzen zu erreichen.
Wir beten schon lange, dass wir einen Mitarbeiter finden, der sich in diese junge Generation an Jungen investiert. Der sie liebt und formt im Namen Jesu und der ihnen eine andere Perspektive aufzeigt. Der ihnen von der Hoffnung in Jesus erzählt. Der hinter die äußere coole Fassade blickt und blicken darf und trotzdem bedingungslos in der Liebe Jesu liebt. Wir brauchen Mitarbeiter, die ein Herz für diese verlorenen Jungs hat. Für diese Generation, diese Jugend ohne Gott. Jesus hat dieses Herz für sie und er liebt sie und hat sie nicht vergessen. Daran muss ich mich immer wieder erinnern.
Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte schickt!
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