Eine altbekannte Mauer in unserer Straße und was sie mich lehrte

von Rahel Fröse am 27. Oktober 2016

efeuAls ich letztens die altbekannte Straße zu unserem Haus lief, da fiel mir eine Mauer auf.

Es ist eine von den vielen Mauern hier in unserer Stadt. In unserem Viertel gibt es fast nur solche Mauern. Einfache Steine übereinander. Nicht besonders hübsch. Nicht besonders teuer. Aber sie erfüllt ihren Zweck. Sie schützt vor ungewollten Blicken, vor gefürchtetem Getratsche, sie gibt einem das Gefühl: hinter diesen Mauern kann ich sein wie ich möchte.

efeu1Doch diese Mauer war anders. Schon so oft bin ich daran vorbei gelaufen, doch diesmal öffnete mir Gott den Blick für etwas Schönes.
Das Schöne in dem Alltäglichen, in dem Grauen, in dem Normalen.
Wie so oft, wenn wir es zulassen, dass Gott unseren Blick nimmt und unsere Augen nicht das Unschöne sehen, sondern hindurch blicken.

Jede Begegnung auf der Straße mit einem alten Mann,
jede kleine streunende Katze,
jeder Sonnenstrahl, der durch die Nebeldecke spitzt,
jeder freundliche Blick und Gruß,
jedes Lächeln mit einem zahnlosen Kiefer...

Jetzt erst sah ich es. Da war etwas anders an dieser Mauer. Durch die Steine hindurch wuchs Efeu. Nicht zu übersehen.
Durch die so leblose Mauer, kühl und grau, kommt Leben hindurch.
Leben!
Frisches Grün bahnt sich seinen Weg durch scheinbar nicht zu überwindende Hindernisse. Diese Pflanze ging durch den Tunnel, durch Dunkelheit und streckte sich dem Licht auf der anderen Seite entgegen.
Und wuchs unaufhörlich weiter.
Immer weiter.
Bis zum Ende des Tunnels.
Bis zum Licht.
Bis zu einem ganz neuen AusBlick.
Immer in der Hoffnung: da ist mehr. Da ist mehr Licht!

Da war nicht nur ein Efeuzweig, da waren viele. Wie durch die Macht der Hoffnung haben sie alle sich ihren Weg gebahnt und zeigen der grauen, kalten und leblosen Mauer: nichts ist unmöglich! Auch du kannst mit Leben durchdrungen werden.

Dieser Efeu ist eine Demonstration des Sieges über scheinbar unüberwindbare Hindernisse. Dieser Efeu ist das Symbol für Leben, da, wo keines erwartet wurde.

Für mich ist es eine Botschaft von Gott.
Eine Botschaft an mein manchmal kleingläubiges Herz.
Das Herz, das angesichts der vielen Mauern hier,
der Hindernisse in der geistlichen Welt,
der vielen Andersartigkeit manchmal nicht das Licht am Ende des Tunnels sieht.

Ich strecke mich aus, ich will es sehen, aber im Moment scheint es noch durch die Dunkelheit zu gehen.

Wir sehnen uns nach diesem neuen Licht,
nach dem Leben, das geistlich tote Menschen durchdringt und neu macht.
Wir sehnen uns nach einem Durchbruch,
nach einer Demonstration von Gottes großer Macht, die jeglichem Hindernis trotz.
Wir sehnen uns danach, dass hier viele hindurchdringen und das Licht des Evangeliums sehen und begreifen dürfen.

Leben, Hoffnung, Licht.
Für die Menschen hier,
die Gott uns anvertraut hat.
Denen wir die frohe Botschaft bringen.

Die Botschaft, einfach, vom Efeu, der durch die kalte, graue Mauer wächst,
Und ich IHN sehe auf meinem ganz alltäglichen Weg nach Hause.

Ach, Herr Herr, siehe du hast Himmel und Erde gemacht
Durch deine große Kraft
Und durch deinen ausgestreckten Arm,
Und es ist kein Ding vor dir unmöglich;
Der du Gnade erweist vielen Tausenden... (Jeremia 32,17-18)

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