Die Corona-Pandemie und die Vorsehung Gottes

von Danny Fröse am 23. März 2020

An Artikeln zur Corona-Krise fehlt es ganz gewiss nicht. Das Internet und die Nachrichten sind voll von diesem einen Thema. Ein Virus hält die Welt in Atem. Ja, die Welt steht still in diesen Tagen. Unzählige Länder haben ihren Bürgern geboten zu Hause zu bleiben, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Doch die Frage, die wir Christen uns stellen müssen ist:

Wie gehen wir mit diesem Ereignis um? Welche Rolle spielt unser Glaube? Wo finden wir den allmächtigen Gott in all dem?

Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht?

Und wenn ja, was wären deine Antworten auf die Fragen? Immerhin befinden wir uns in einer Krise, wie sie die Welt so noch nicht erlebt hat.

Die Fakten

Die COVID-19-Pandemie ist ein Ausbruch der neuartigen Atemwegserkrankung COVID-19. Diese Erkrankung war erstmals Ende Dezember 2019 in der Millionenstadt Wuhan der chinesischen Provinz Hubei auffällig geworden, entwickelte sich im Januar 2020 in der Volksrepublik China zur Epidemie und breitete sich schließlich weltweit aus. (Quelle: Wikipedia)

In der letzten Woche haben sich dann die Ereignisse überschlagen. Und nun steht die Welt still. Die Kurve der Infiziertenzahlen soll möglichst flach gehalten werden und deswegen sind überall auf der Welt Veranstaltungen abgesagt und Geschäfte geschlossen worden. Die Menschen sollen zu Hause bleiben.

Es haben sich bislang über 300.000 Menschen infiziert und über 15.000 sind daran schon gestorben. ANGST und SCHRECKEN verbreitet dieses Virus und die Folgen für die Welt sind unabsehbar.

Doch für Christen steht eines fest:

Mitten in dieser Notlage muss unser Blick auf Gott gerichtet sein.

Die wichtige Frage ist: Wie hat Gott sich in seinem Wort offenbart und was sollen wir nun über Ihn denken während dieser Pandemie.

Ich möchte dich nun mit hineinnehmen in eine kleine "theologische Lehreinheit". Es geht um Folgendes:

Gottes Handeln in der Natur, die Versorgung der Tiere, der Wechsel der Jahreszeiten, verschiedene Wetterlagen, Naturereignisse jeder Art und auch Pandemien, beschreibt man mit diesem Begriff: die Vorsehung Gottes.

Johannes Calvin hat in seiner Institutio eine sehr treffende und biblische Abhandlung über das Thema verfasst und ich hoffe du kannst mir folgen bei diesem Blick auf Gott, den ich nun mit dir wagen will. Es tut gut, wenn wir diese Perspektive auf Gott einnehmen.

Fangen wir an mit einer kurzen Beschreibung, was man unter Vorsehung versteht.

Die Vorsehung Gottes

Den Begriff "Vorsehung" finden wir so nicht in der Bibel, aber er fasst Gottes Fürsorge in seiner unendlichen Vielfalt sehr gut zusammen.

Gott, der große Schöpfer aller Dinge, erhält, lenkt, verfügt und regiert über alle Kreaturen, Handlungen und Dinge – von den größten bis hin zu den geringsten – durch seine vollkommen weise und heilige Vorsehung, nach dem unfehlbaren Vorauswissen und dem freien und unveränderlichen Ratschluss seines eigenen Willens zum Lob seiner herrlichen Weisheit, Macht, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.

Vorsehung - das muss der Leser festhalten - bedeutet also nicht, dass Gott müßig im Himmel betrachtete, was auf Erden vor sich gehet, sondern im Gegenteil, dass er gewissermaßen das Ruder hält und also alle Ereignisse lenkt. I.16.4

Der Glaube dagegen muss höher dringen; denn er soll wissen: Der, den er als Schöpfer aller Dinge kennen gelernt hat, der ist auch ihr ständiger Lenker und Erhalter, und zwar geschieht diese Erhaltung nicht dadurch, dass er das ganze Weltgebäude wie auch seine einzelnen Teile bloss allgemein in Bewegung erhält; nein, er trägt, nährt und umsorgt in besonderer Vorsehung jedes einzelne, das er geschaffen hat, bis zum geringsten Sperling. I.16.1

Die Bibel ist voll von Aussagen, die uns Gewissheit darüber geben, dass Gott diese Welt nicht sich selbst überlassen hat. Über Jesus wird gesagt, dass er alle Dinge zusammenhält (Hebr. 1,3) und dass alles durch ihn besteht (Kol. 1,16). Würde Gott nur einen Moment seine fürsorgliche Hand, mit der er die Schöpfung zusammenhält, wegnehmen, würde alles vergehen.

Darf ich dich fragen: Glaubst du, dass Gott alles zusammenhält? Ein richtiges Verständnis von Gottes Allmacht, mit welcher er seine Schöpfung erhält, ist meiner Meinung nach sehr hilfreich, um gerade in schwierigen Zeiten die richtige Perspektive einzunehmen.

Zu aller erst führt uns diese Sicht zu folgendem Punkt:

Gott regiert

Wer an Gott als Schöpfer glaubt, kommt eigentlich nicht drum herum, Gott auch als Erhalter der Schöpfung anzuerkennen.

Nichts auf dieser Welt geschieht außerhalb von Gottes souveränem Willen. Auch die Ausbreitung des Covid19-Virus unterliegt der weisen Herrschaft eines Gottes, dessen Pläne und Absichten wir nicht kennen. Wie sagt es Calvin so treffend:

Wenn dichte Wolken den Himmel bedecken und heftiger Sturm ausbricht, so sehen unsere Augen nur traurige Finsternis, unsere Ohren betäubt der Donner, und all unsere Sinne erstarren vor Schrecken; deshalb scheint uns alles zusammenzubrechen und durcheinander zugeraten - aber unterdessen bleibt im Himmel stets die gleiche Ruhe und Heiterkeit! So sollen wir auch festhalten: Wenn uns in der Welt das Durcheinander alles Urteilen unmöglich machen will, so leitet doch Gott mit dem reinen Lichte seiner Gerechtigkeit und Weisheit selbst alle diese Bewegungen in bestimmter Ordnung und führt sie zum rechten Ziel. I.17.1

Ist das nicht beruhigend? Die Welt gerät in Unordnung. Nichts ist mehr wie es war. Die Menschen haben Angst und sind erfüllt von Unsicherheit. Aber Gott regiert und er führt seinen Plan aus. Diese Einsicht führt uns zum zweiten Punkt:

Wir sind gedemütigt

Als Menschen müssen wir anerkennen, dass wir unser Leben nicht in der Hand haben. Ja, wir haben viel erreicht. Im Zeitalter der Digitalisierung sind den technischen Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Auch die Olympischen Spielen 2020 in Tokio sollten mal wieder ein Fest der menschlichen Hybris werden. Doch nun begreifen wir Menschen, wie fragil und vergänglich all unsere Pläne sind, wenn wir uns messen wollen mit einem Gott, der andere Pläne hat.

Da Gott sich das Recht der Weltregierung, das uns nicht bekannt ist, selbst vorbehalten hat, so muss dies das Gesetz unserer Demut und Bescheidenheit sein, an seiner höchsten Befehlsgewalt zu hängen, damit sein Wille für uns die einzige Richtschnur der Gerechtigkeit und die gerechteste Ursache aller Dinge sei. I.17.2

Wie sagte es Jakobus so schön in seinem Brief:

Nun zu euch, die ihr sagt: »Heute oder spätestens morgen werden wir in die und die Stadt reisen! Wir werden ein Jahr lang dort bleiben, werden Geschäfte machen und werden viel Geld verdienen!« Dabei wisst ihr nicht einmal, was morgen sein wird! Was ist schon euer Leben? Ein Dampfwölkchen seid ihr, das für eine kleine Weile zu sehen ist und dann wieder verschwindet. Statt solche selbstsicheren Behauptungen aufzustellen, solltet ihr lieber sagen: »Wenn der Herr es will, werden wir dann noch am Leben sein und dieses oder jenes tun.«

Alle eigene Pläne sollen wir demütig und bescheiden dem Willen Gottes unterstellen. Dies lehrt uns die Corona-Krise sehr, sehr deutlich.

Wir sind frei von Sorgen

Gott regiert und Er ist unser liebender Vater. Er hat uns verheißen, für uns zu sorgen. Damit steht fest, dass wir uns nicht zu sorgen brauchen. Ja, die Bibel gebietet es uns sogar, dass wir uns keine Sorgen machen sollen. Selbstverständlich ist dies in solchen Zeiten nicht leicht. Die ganze Welt ist gerade ins Chaos gestürzt. Doch lies mal was Calvin sagt:

Aber sobald das Licht der göttlichen Vorsehung einem frommen Menschen aufgeht, wird er nicht nur von jener furchtbarsten Not und Furcht, die ihn zuvor drückte, sondern von aller Sorge befreit und erlöst. I.17.11

Wer wahrhaft an Gottes Allmacht und seine väterliche Fürsorge glaubt, der hat keinen Grund zu sorgen, immerhin hat Gott verheißen, dass er für uns ist. Und sollten die Sorgen doch immer wieder hoch kommen, dann können wir sie getrost beständig bei Gott abladen:

Beugt euch also unter die starke Hand Gottes; dann wird er euch erhöhen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Und legt alle eure Sorgen bei ihm ab, denn er sorgt für euch. (1.Petr 5,6-7)

Wir sind sicher

Dies zu begreifen ist unendlich kostbar. Nichts kann uns schaden, was Gott in seiner Weisheit nicht zugelassen hat. Wir als seine Kinder haben allen Grund uns sicher zu wissen, weil wir unter dem Schutz des lebendigen Gottes stehen.

Natürlich wollen wir weiter vorsichtig sein, wenn es um den Schutz vor dem Virus geht, denn menschliche Verantwortung ist durch die göttliche Vorsehung nicht aufgehoben. Aber in all der Unsicherheit, in all dem Chaos, dass nun auf uns zukommt, sind wir als Kinder Gottes sicher, denn wir gehören zu dem, der alle Dinge in seiner Hand hält. Wie sagt es Calvin so treffend:

Wer nun Gottes Allmacht das ihr zukommende Lob zollt, der hat einen doppelten Segen davon: Erstens erkennt er, dass Gott unerschöpflich wohlzutun vermag, da er ja Himmel und Erde in Besitz hat und da alle Geschöpfe auf seinen Wink schauen, um ihm Gehorsam zu leisten.
Zweitens erfährt er, dass man in seinem Schutze sicher ruhen kann; denn seinem Willen ist ja alles unterworfen, was sonst als schädlich zu fürchten wäre; sein Befehl hält den Satan mit all seinem Heer und all seiner List wie an einem Zügel der Gewalt, und von seinem Wink hängt auch ab, was unserem Heil zuwider ist. I.16.3

Wir sind getröstet

Und am Ende bleibt uns der Trost. Inmitten von Trauer, Tränen und Verzweiflung werden wir getröstet, weil Gott regiert. Auch wenn es vielleicht erstmal schwer fällt dies anzunehmen, aber am Ende ist der Glaube an die Vorsehung Gottes das einzige, was hält. Wir sind nicht den Mächten der Natur ausgeliefert, einem Virus der sich unaufhaltsam verbreitet. Gerade hierin liegt der größte Trost, dass Gott auch im schlimmsten Leid derjenige ist, der im Regimente sitzt und der das Leid zugelassen hat. Lies doch mal folgendes Zitat.

Das ist eben, sage ich, der Trost, dass er anerkennt: Der himmlische Vater hält mit seiner Macht alles zusammen, regiert alles mit seinem Befehl und Wink, ordnet alles mit seiner Weisheit, so dass nichts vorfällt ohne seine Bestimmung. Das ist der Trost, dass der Glaubende, seinem Schutz übergeben, der Fürsorge der Engel anvertraut, nun weiß: kein Schaden von Wasser, Feuer oder Schwert kann ihn antasten, als nur soweit es Gott, der im Regimente sitzt, gefallen hat, ihnen Raum zu geben. I.17.11

Sei dir sicher lieber Christ: Gott regiert auch in dieser Corona Krise. Mach dir keine Sorgen - du bist sicher in der Hand eines allmächtigen Gottes, der auch dein fürsorglicher Vater ist. Hierin liegt der größte Trost. Sei gesegnet!

Photo by Mick De Paola on Unsplash

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Gott, der große Schöpfer aller Dinge, erhält, lenkt, verfügt und regiert über alle Kreaturen, Handlungen und Dinge – von den größten bis hin zu den geringsten – durch seine vollkommen weise und heilige Vorsehung, nach dem unfehlbaren Vorauswissen und dem freien und unveränderlichen Ratschluss seines eigenen Willens zum Lob seiner herrlichen Weisheit, Macht, Gerechtigkeit und Barm-herzigkeit.

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