Was das Leben hier so kostet

von Danny Fröse am 5. September 2014

Vielleicht denkst du auch, dass die Lebenshaltungskosten in Albanien nicht so hoch sind. Immerhin leben wir in einem der ärmsten Länder Europas. Genau diesen Gedanken äußerte zuletzt ein Freund, mit dem ich über unsere Lebenssituation und die anfallenden Kosten sprach.

In diesem Artikel möchte ich mit dem Missverständnis aufräumen, dass das Leben in ärmeren Ländern automatisch billiger ist.

Die Miete und die Nebenkosten

Die Mieten sind in Albanien lange nicht so hoch wie in Deutschland. Das müssen wir schon sagen. Wir zahlen für unsere Wohnung ziemlich viel, im Vergleich zu den anderen Menschen hier. Aber im Vergleich zu Deutschland haben wir doch eine recht günstige Wohnung.  Eine Wohnung in unserer Stadt kostet normalerweise um die 50 Euro.

Der Strom ist auch nicht so teuer. Aber als wir im Winter mal Elektro-Heizgeräte in Betrieb hatten, mussten wir auch mal 90 Euro für eine Monatsstromrechnung bezahlen. Die Kilowattstunde kostet hier 5 cent wenn man unter 300kWh im Monat bleibt. Danach wird es doppelt so teuer. Es gibt nur einen Tarif für alle Haushalte.

Wasser kostet eigentlich gar nichts. Es steht uns ja auch nur morgens und abends zur Verfügung. In dieser Zeit befüllen wir ein großes Wasserdeposit auf unserem Dach. Obwohl unsere Vermieter den ganzen Sommer das Wasser nutzen um den Garten zu bewässern, kommen sie nicht über einen Betrag von 5 Euro pro Monat.

Das geschnittene Holz kostet den Kubikmeter 15-17 Euro. Wir werden nächste Woche mal zehn Meter bestellen.

Nahrungsmittel

Die Top 3 der super-günstigen Produkte

Die Top 3 der Dinge, die es hier vor Ort günstig gibt sind:

Brot, Espresso und Wassermelonen. 

Wenn ich einen groß Einkauf beim Bäcker mache mit 15 Brötchen und 2 Broten, komme ich doch nicht über 2 Euro. Der Espresso kostet im Café 30 Cent. Für eine 8kg Wassermelone müssen wir 1,50 Euro zahlen. Diese haben wir in den letzten Wochen ausgiebig genossen. Leider ist diese Zeit nun vorbei.

Natürlich sind auch andere Obst und Gemüsesorten günstiger. Allerdings ist die Auswahl, besonders im Winter, sehr beschränkt.

Der Konsum von Selbstproduziertem

Kalender-3Wenn wir so wie viele Albaner nur von dem Leben würden, was sie selbst produzieren, kämen wir billig weg. Unsere Nachbarn, Rrushe und Shaban, leben von dem, was die Kuh und der Garten so hergeben. Milch, Joghurt und Käse bekommen sie von der Kuh. Gemüse gibt es aus dem Garten. Darüber hinaus kaufen sie sich einen 25kg Sack Mehl, mit dem sie selbst das Brot backen. Es scheint uns, dass sie nicht viel mehr benötigen als das.

Wir aus Deutschland sind natürlich anderes gewöhnt. Deswegen fällt es uns schwer, so bescheiden zu leben, was du wahrscheinlich verstehen wirst.

Das Supermarktangebot im Nachbarland

Viele Dinge, die wir sonst brauchen, kaufen wir im Kosovo in großen Supermärkten. Aus dem einfachen Grund, weil es diese Sachen in unserer Stadt nicht zu kaufen gibt.

Im Folgenden liste ich mal ein paar Dinge auf:

Butter = 1,79 Euro

H-Milch = 0,92 Euro

Corn Flakes (500gr) = 2,55 Euro

Ein kleines Nutellaglas = 3,00 Euro

Das ist nur eine beispielhafte Aufzählung. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Wenn wir einen ganz gewöhnlichen Einkauf machen, sind wir, genau wie in Deutschland, ganz schnell 50 Euro los.

Hygieneartikel

Rossmann in AlbanienEs gibt in ganz Albanien einen Rossmann-Drogeriemarkt. Geht man dort hinein fühlt man sich wie in Deutschland. Alle Produkte sind deutsch. Allerdings sind die Preise umso teurer. Schließlich müssen die Sachen ja erstmal nach Albanien gebracht werden.

Um mal ein Beispiel herauszugreifen. Eine Maxi-Packung Windeln = 15 Euro.

Wenn wir die Spritkosten hinzurechnen für die Anfahrt von 2x170 km, sind wir bei ganz schön teuren Hygieneartikeln.

Das Fazit:

Derzeit ist unser Vermieter aus England hier und er beschwerte sich zuletzt in einem Gespräch über die hohen Kosten für Lebensmitteln in Albanien.

Wir haben hier in Albanien keine Discounter-Ketten wie Aldi oder Lidl. Dort kann man auch für wenig Geld kostengünstig und qualitativ einkaufen.

Wir haben die Wahl zwischen einem sehr bescheidenen Leben oder höheren Kosten für teurere Lebensmittel. Bislang bemühen wir uns hier einen erträglichen Mittelweg zu gehen.

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