Wie machst du dein Bett?

Was ist das für ein komischer Titel für einen Artikel? Vielleicht fragst du dich das. 

Vielleicht machst du dein Bett gar nicht, oder schnell schnell, oder mit viel Liebe und Sorgfalt. Vielleicht machst du es gerne oder total ungern oder eben auch gar nicht. 

Ich möchte euch hier kurz erzählen, wie ich seit einigen Wochen mein Bett mache. Da unser Bett im Wohn- und Arbeitszimmer steht ist es für mich wichtig, dass es gemacht ist. Dort verbringen nicht nur wir unsere Zeit, sondern auch unsere Kinder zum Spielen, Film anschauen und auch immer wieder unsere Teammitglieder, z.B. am Sonntag zum Gottesdienst feiern via Internet. Nun, unser Schlafzimmer ist hier alles andere als das heilige „hier darf keiner rein“ Zimmer. 😉 

Doch wie mache ich nun mein Bett? Damit meine ich nicht, wie ich die Decken ausschüttel, die Kissen zurechtrücke und die schöne Tagesdecke drüber lege. 

Ich meine vielmehr: mit welchem Herzen mache ich es…

Das Bett machen ist eine extrem alltägliche Sache. Jeden Morgen denke ich: Wow, schon wieder ein Tag vorbei. Wie schnell die Zeit rast. 

Doch seit ich ein Lied lieben gelernt habe, ist das morgendliche Bettmachen eine Freude für mich geworden. In dem Lied „Time“ von John Lucas (unbedingt anhören) heißt es im Refrain:

And I don’t know the end and tomorrow’s story

But I have found the one who gives me rest

And I will make my bed in his promises

For he holds true when nothing’s left.

(Nicht ganz einfach zu übersetzen, ich hab es mal sinngemäß versucht:

Und ich kenne weder das Ende noch die Geschichte von morgen

Aber ich habe den gefunden, der mir Ruhe gibt

Und ich werde mein Bett in seinen Verheißungen machen

Weil er sich als wahrhaftig zeigt, wenn nichts mehr übrig bleibt.

Ich mache mein Bett in seinen Verheißungen. Vielleicht meint es auch: Ich ruhe mich aus in seinen Verheißungen oder: ich lege mich in seine Verheißungen, kuschel mich darin ein, lege mich in ihnen schlafen.

Doch für mich heißt es das, aber auch das ganz praktisch:

Jedem Morgen, wenn ich diese ziemlich eintönige Arbeit mache, aus der Unordnung wieder ein glatt gestrichenes Bett, dann denke ich an Gott und seine Verheißungen. Wenn mir der Gedanke kommt: oh nein, wie schnell nur die Zeit vergeht, habe doch grad vor einer Minute erst das Bett gemacht, dann denke ich an Gott und seine Verheißungen. Dann denke ich daran, dass bei allem, was ich nicht weiß, ich wissen darf: ich kenne den, der mir in allen Stürmen Ruhe gibt. Der mir versprochen hat, mich festzuhalten, mich zu führen, mich zu versorgen, mich bis zum Ende durchzubringen. Ach, so viele Verheißungen. Mit ihnen in meinen Gedanken mache ich mein Bett am Morgen und es kommt mir vor, wie eine Anbetungszeit. 

Probiere es doch auch mal aus! 

Photo by Priscilla Du Preez on Unsplash

Vom Ausreisen und Zurückkehren

Für viele gelten wir als Menschen, die Risiken eingegangen sind. Wir haben unsere Füße aufs Wasser gesetzt und sind gegangen. Wir leben in Albanien mit vier Kindern, in einer abgelegene, medizinisch total unterversorgten Gegend. Es gibt nicht viel hier. Und als wir vor gut sieben Jahren losgezogen sind, da kamen wir in ein uns fremdes Land, mit einer fremden, schwierigen Sprache, einer komplett anderen Kultur, wir kannten so gut wie niemanden und all das unbekannte war zeitweise sehr herausfordernd. Ja, sicher war es ein gewisses Risiko. Aber es war mehr noch das Rufen Gottes, das uns hierher gebracht hat. Und es war die Gnade Gottes, die uns hier gehalten hat.

Jetzt stehen wir wieder an einem Ufer. Das Fremde ist uns bekannt geworden. Die schwierige Sprache hat sich uns entschlüsselt und wir fühlen uns wohl mit ihr. Die Menschen sind uns Freunde und Familie geworden, der unbekannte Ort am Ende der Welt, ja, er hat sich zu unserem Zuhause gewandelt. Hier fand mein Leben statt. Hier habe ich mich weiterentwickelt und hier haben wir mit den Menschen gelacht und geweint, gefeiert und getrauert. Hier sind unsere Kinder das erste mal in einen Kindergarten gegangen, hier haben sie ihre Einschulung gefeiert. Hier haben wir als wachsende Familie gelebt, Siege errungen und Niederlagen hinter uns gelassen. Hier haben wir Gott von ganzem Herzen gedient und ach, welch Vorrecht es war und ist!

Aber wir stehen wieder am Ufer. Als ich Ende letzten Jahres an einem großen See war, lag dort ein altes Fischerboot still an Land. Seine Spitze zeigte auf das weite sich vor mir ausbreitende Wasser. Es war ruhig und im Dunst wirkte es mysteriös und unbekannt. Es war mir, als würde Gott mich auffordern, loszufahren. Aufs Wasser hinaus. Loszulassen, das nun bekannte Ufer verlassen und zu vertrauen. Ich ahnte, was es heißt. Ich spürte eine gewisse Angst, die in uns Menschen ganz natürlich hochkommt, wenn etwas Unbekanntes vor uns liegt. Ein Herz, das schneller schlägt und aus dem Gleichgewicht kommt. Aber auch die tiefe innere Ruhe, dass Gott alles weiß.

Einige Wochen später trafen wir im Frieden vor Gott die Entscheidung, genau das zu tun. Loszulassen und aufzubrechen. Wieder vertrautes hinter sich zu lassen und…

Naja und zurückzugehen woher man gekommen ist. Zurück zu dem damals vertrautem. Zurück zu Familie und Freunde. Zurück zur Muttersprache und zurück zur bekannten Kultur. Man weiß wieder, wie man sich wann wie und wo zu verhalten hat, was zu sagen und was besser nicht… oder?

Der Schritt wieder zurück ist für mich ein ebenso großer Glaubensschritt, wie der, der uns nach Albanien gebracht hat. Die Entscheidung zurück zugehen fällt mir viel, viel schwerer als die, Deutschland zu verlassen. Es ist wieder ein Schritt des Glaubens, auch in das ehemals bekannte zurückzukehren. 

Deutschland hat sich verändert. Ich habe mich verändert. All die Jahre haben viel mit mir und uns gemacht. Es wird nicht leicht werden. Es ist ein losfahren in ein zwar bekanntes und doch so fremd gewordenes Land. Viele werden nicht verstehen, dass es mir so geht. Viele werden da weitermachen wollen, wo wir aufgehört haben. Aber das geht nicht. Zu viel ist passiert, mein Herz hatte sich an das unbekannte gewöhnt und es langsam als bekannt adoptiert. Nun muss es wieder umprogrammiert werden. Das hart erkämpfte normale gleitet langsam wieder aus meinem Herzen und muss wieder ersetzt werden mit dem vormals normalen. Und das tut weh. Es ist ein trauern, ein loslassen, ein abgeben von einem Teil meiner selbst. 

Zuletzt las ich Psalm 112 und oh, wie hat dieser Psalm zu meinem Herzen gesprochen:

„Er (oder sie) wird sich nicht fürchten vor böser Nachricht.

Fest ist sein (oder ihr) Herz, es vertraut auf den Herrn.

Beständig ist sein (oder ihr) Herz, er (oder sie) fürchtet sich nicht…“ (Psalm 112,7-8)

Ich möchte diesen Vers etwas für mich umschreiben. Und wenn du möchtest kannst du einfach deinen Namen einsetzen:

Rahel
wird sich nicht fürchten
vor böser Nachricht,
vor unbekannten Dingen,
vor Traurigkeit und Einsamkeit,
vor dem Unverstanden sein und dem sich zurücksehnen.
Sie wird sich nicht fürchten
Vor Schwierigkeiten mit den Kindern
Vor dem Gefühl des Verlustes und des Versagens
Vor der der wohlbekannten Fremde
Vor Unsicherheit und offenen Fragen.

Fest ist Rahels Herz,
Es vertraut ja voll und ganz auf den Herrn!

Auf seine Kraft und Stärke
Auf seine Gegenwart und Nähe
Auf seine Ermutigung und Befähigung
Auf seine Liebe und Treue
Gnade und Annahme
Führung und Halt,
Zuversicht und Vergebung…

Beständig ist Rahels Herz,
Sie fürchtet sich nicht!

Dieses feste und beständige, verwurzelte Herz möchte ich haben und darum kämpfen. Den Lügen nicht glauben, sondern der Tatsache: auch auf diesem Weg geht Er mit und leitet und ruft und befähigt und erfüllt und… führt zum Ziel! Halleluja!

Photo by Erol Ahmed on Unsplash

Das verschwundene Vögelchen

Vor Jahren schon hatte ich mir mit meiner Mama zusammen in Deutschland Ohrringe gekauft. Es waren ganz besondere Ohrringe für mich. Nicht nur, weil sie von meiner Mama waren, sondern auch weil sie besonders schön waren. In einem Ring sitzt ein kleiner Vogel. Wer mich kennt weiß, dass ich Vögel liebe. Ihr Zwitschern, ihr ausgelassenes herumhüpfen im Frühling, die Freiheit die sie mir vermitteln, wenn ich sie durch die Luft fliegen sehe, und nicht zuletzt hat mir Jesus selbst diese Tierchen lieb gemacht, als er sie hernahm, um uns eine Lektion zum Thema Sorgen machen lehrte. 

„Seht die Vögel des Himmels an! Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen?“ (Matthäus 6,26-27)

Nun hatte ich diese Ohrringe und ich trug sie immer an den Tagen, an denen ich mich besonders an Gottes Fürsorge erinnern musste. Ich trug sie oft!

Dann hatten wir im letzten Jahr einen Einsatz in einem abgelegenen Dorf gehabt. Dort oben haben wir auch gecampt, was sehr schön und abenteuerlich war. Doch leider ging mir der oben irgendwie einer der Vogel Ohrringe verloren. Ich hatte geduscht und danach konnte und konnte ich den einen nicht finden. Ich war sehr traurig darüber, fand mich dann aber doch mit dieser Tatsache ab, dass ich sie nicht mehr tragen kann, da einer fehlte…

Monate vergingen. Es war ein voller und nicht ganz leichter Tag gewesen. Ich war müde und etwas abgekämpft. Ich sehnte mich nach Gottes Zuspruch und seiner Hilfe. So ging ich am Abend hoch zum Trockner um die Wäsche rauszuholen. 

Da piekste mich etwas. Ich schaute nach, was es wohl ist und was hab ich in meinen Händen? Der verlorene Vogel Ohrring von damals. Ziemlich mitgenommen und nicht mehr unbedingt geeignet zum anziehen, aber doch hat mein Herz einen Sprung gemacht. Verflogen war die Müdigkeit und Mutlosigkeit! Hier hatte Gott klar gesprochen. Wo war dieser Ohrring gewesen? Wie kommt er nun in den Trockner und warum finde ich ihn da erst Monate später? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass Gott genau in diesem Augenblick wollte, dass ich ihn finde, dass er mich anstachelt und spürbar erinnert, dass Er für mich und uns alle sorgt, mich liebt und voller Fürsorge sich um uns kümmert. 

Hätte ich diesen Ohrring damals nicht verloren, hätte ich nicht auch den Schmerz des Verlustes gespürt, so hätte ich nicht diesen überaus beglückenden Augenblick dort oben auf dem Dachboden inmitten von Wäschebergen erlebt. Dieses klare Reden Gottes in mein Herz hinein, diese Erinnerung an ihn und seine Hilfe und seine Gegenwart. Denn es war für mich ein Wunder, diesen Ohrring wieder zu haben. 

Er ist nun nicht mehr wirklich zum tragen zu gebrauchen, aber ich habe die Ohrringe jetzt an meinem Schreibtisch in Sichtweise hängen und sie erinnern mich nun jeden Tag wieder an dieses Geheimnis der Versorgung Gottes. 

Photo by Jan Meeus on Unsplash

Zum Todestag von Spurgeon

C.H.Spurgeon war einer der größten Männer Gottes. Seine Predigten fanden schon zu Lebzeiten Spurgeons weltweit Verbreitung. Von keinem christlichen Autor gibt es mehr gedruckte Worte, als von Spurgeon. Die Liste der Superlative von Spurgeon ist lang und über allem steht. Gott hat diesen Mann gewaltig gebraucht.

Heute am 31.Januar 1882 starb Spurgeon nach über zwanzig Jahren schwerer Krankheit. Er wurde nur 57 Jahre alt. Zu seiner Beerdigung kamen tausende von Menschen. Die Straßen Londons waren überfüllt mit Menschen, die Spurgeon das letzte Geleit gaben.

Heute an Spurgeons Todestag will ich sagen: Er ist einer meiner großen Helden. Seine Leidenschaft für Jesus beeindruckt mich immer wieder. Seine klare Verkündigung von Gottes Souveränität in allem, entspricht ganz meinen Überzeugungen. Die Predigten von Spurgeon sind eine meiner kostbarsten Ressourcen in der Logos Bibelsoftware.

Heute las ich einen Artikel von Michael Reeves, einem Spurgeon Experten. Falls du englisch verstehst, dann empfehle ich dir diesen Artikel.

This Day In History: The Death of Charles Spurgeon

Am Ende des Artikels erwähnt der Autor die letzten Worte, aus der letzten Predigt von Spurgeon, die er am 7. Juni 1891 gehalten hat. Diese Worte sind ein wahres Vermächtnis und zum passenden Anlass möchte ich sie mit dir teilen. Wie kann es anders sein? Sie handeln von Jesus. Ich habe den folgenden Text aus dem englischen ins Deutsche übersetzt. Du findest ihn unter dem Bild.

Diejenigen, die keinen Herrn haben, sind ihre eigenen Sklaven. Verlass dich darauf, entweder wirst du Satan oder Christus dienen, entweder dir selbst oder dem Retter. Du wirst einsehen müssen, dass Sünde, dein Ich, Satan und die Welt harte Herren sind, aber wenn du die Dienstkleidung Christi trägst, dann wirst du ihn erleben als demütig und sanft von Herzen, sodass du Ruhe findest für deine Seele.

Er ist der größmütigste aller Kapitäne. Es gab niemals einen wie ihn unter allen auserwählten Prinzen. Ihn findet man immer dort, wo die Schlacht am heftigsten tobt. Wo der Wind eisig weht, steht er da. Das schwere Ende des Kreuzes liegt immer auf seinen Schultern. Wenn er uns bittet eine Last zu tragen, dann trägt er sie ebenso. Wenn es irgendetwas gibt das gütig, großherzig, freundlich und sanft ist, ja überschüttend und überreichlich an Liebe ist, du wirst es in Christus finden.

Ganze 40 Jahre und mehr habe ich ihm gedient, gelobt sei sein Name. Und ich habe nichts als Liebe von ihm bekommen. Ich wäre froh, wenn ich ihm hier unten noch weitere 40 Jahre dienen könnte, wenn es ihm gefällt. Ihm zu dienen ist Leben, Frieden und Freude. Oh, dass ihr in seinen Dienst treten möget. Gott möge euch helfen, dass ihr euch noch an diesem Tag unter das Banner von Jesus stellt. Amen.""

Jesus durch den ganzen Tag folgen - Ein Gebet

Hast du schon mal die Gebete von Männern Gottes aus vergangenen Zeiten gelesen oder sie zu deinem eigenen Gebet gemacht? Ich habe zwei solcher Gebetsbücher von Puritanern zu Hause. Leider sind die Gebete in Englisch. Aber ich habe dir mal eins übersetzt und werde bestimmt auch in Zukunft weitere solcher Gebete hier reinstellen. Das folgende Gebet stammt von Phillip Doodrige aus dem Buch Piercing Heaven: Prayers of the Puritans.


Gesegneter Gott! Du bist die große Quelle allen Seins und aller Freude.

So wie mein Wesen aus dir kommt, so fließt auch meine Freude direkt aus dir. Und je näher ich dir bin, desto klarer und kostbarer ist dieser Strom.

In dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht, sehen wir das Licht.

Das große Ziel meiner endgültigen Hoffnung ist es für immer bei dir zu sein. Gib mir jetzt einen Vorgeschmack von diesem Entzücken. Hilfe mir die Segnungen zu erfahren von einem Mann, der den Herrn fürchtet, der sich in deinen Geboten erfreut.

Forme du mein Herz durch deine Gnade, dass ich den ganzen Tag in der Furcht vor dir lebe.

Ich richte meine erwachenden Gedanken auf dich, Herr. Und mit dem ersten Tageslicht, das meine Augen besucht, erhebe das Licht deines Antlitzes über mich.

Mögen meine erste Handlungen dir geweiht sein, oh Gott. Du bist der Eine, der Licht und Leben gibt, und einen neuen Grund zu leben.

Befähige mein Herz, es vor dir auszuschütten, als dein Kind, mit Verehrung, Freimütigkeit und Vertrautheit. Und möge ich auf dich hören, wie ich es mir wünsche, dass du auf mich hörst.

Möge ich dein Wort lesen mit Aufmerksamkeit und Wohlgefallen. Forme du dadurch meine Seele und möge ich es meinem Herzen bewahren, dass ich nicht gegen dich sündige.

Hilfe mir, meine Hingabe an dich jeden Morgen zu erneuern, durch Jesus Christus deinen geliebten Sohn - und von ihm will ich neue Ausgießungen des Heiligen Geistes empfangen, dessen Einfluss das Leben meiner Seele ist.

Durch diese Vorbereitung, Herr, führe mich an deiner Hand in den Tag. Hilf mir darin in dir zu bleiben, wozu du mich berufen hast, es zu tun, dass ich nicht träge bin, sondern brennend im Geist, dem Herrn dienend.

Möge ich den Wert von Zeit erkennen, und diese immer weise gebrauchen, welche Arbeit du mir auch aufträgst. Was immer ich esse oder trinke oder was ich auch tue, möge es zu deiner Ehre geschehen.

Möge jede Erfrischung und Erleichterung von meiner Arbeit mich vorbereiten dir mit größerer Energie und Entschlossenheit zu dienen.

Und wenn Anfechtungen kommen - die ich erwarte in dieser Welt - möge ich mich daran erinnern, dass sie von dir kommen. Und möge dieses Verständnis mich vollständig mit ihnen versöhnen.

Die gleiche Liebe, die uns unser täglich Brot gibt, gibt uns auch unsere täglichen Kreuze. Lehre mich sie auf mich zu nehmen, und dir zu folgen, Herr, mit derselben Einstellung, die du hattest als du um meinetwillen nach Golgatha gingst. Hilf mir zu sagen. Sollte ich nicht den Kelch trinken, den mein Vater mir gegeben hat?

Und wenn ich in Versuchung falle, Herr, dann erlöse du mich von dem Bösen.

Mach mich meiner eigenen Schwachheit bewusst, dass du mich stärken kannst, wo es nötig ist.

Während ich mit anderen bin, hilf mir so viel Gutes zu tun und zu empfangen, wie es möglich ist, indem ich auf das höchste Ziel meines Lebens schaue, dich zu verherrlichen.

Und wenn ich alleine bin, hilf mir mich immer daran zu erinnern, dass mein himmlischer Vater mit mir ist. Hilf mir deine Gegenwart und Kraft zu genießen, indem ich mit dem Bewusstsein leben, du siehst mein Denken und mein Tun.

So lass mich meine Tage verbringen, indem ich sie immer beende in der Furcht Gottes und mit dem Bewusstsein deiner gnädigen Gegenwart.

Begegne mir am Abend, Herr. Hilf mir die beste Zeit zu wählen, für das regelmäßige Lesen und Beten, und meine Stille Zeit so zu sehen, wie du sie siehst.

Lass nicht zu, dass ich mich selbst betrüge, aber lass mich mich selbst beurteilen, als jemanden, der erwartet, dass Gott ihn beurteilt. Ich will die Bestätigung von dir, als dem, der alle Herzen erforscht.

Lass mein Gebet vor dich kommen als ein Wohlgeruch, und lass das Aufheben meiner Hände sein, wie das Morgen- und das Abendopfer.

Möge ich einschlafen in süßer Gelassenheit, in dem Wissen, dass ich heute für Gott gelebt habe, überzeugt, dass ich in Christus meinen Herrn angenommen bin, und demütig vertraue ich deiner Gnade durch ihn - ob ich noch viele Jahre lebe oder auch nicht.

Wenn der Tod langsam über mich kommt, möge er mich beschäftigt finden in deinem Dienst. Und wenn ich plötzlich berufen werde, die Welten zu wechseln, möge ich ständig so leben wie es dir gefällt.

Wie auch immer möge ich einen süßen und leichten Übergang haben von dem zeitlichen Dienst zu den unendlich ehrenvolleren Diensten eines unsterblichen Standes.

Ich bitte dies durch ihn, der, während er auf der Erde war, das beste Beispiel für jede Tugend und Gnade war, und der nun lebt und mit dir regiert, und immer bereit ist zu retten.

Wenn ich alles ausgerichtet habe, will ich zu dir gehen mit dem demütigen Bekenntnis, dass ich "ein unwürdiger Knecht" bin.

Ihm sei die Ehre für immer und immer. Amen.


Photo by Timothy Eberly on Unsplash

Augen gefüllt mit Herrlichkeit

Heute war ein schöner Sonnen-Wolken-Tag. Wir haben als Familie einen herrlichen Spaziergang gemacht ganz nach meinem Geschmack: die Augen weit geöffnet für die vielen schönen Dinge, die Gott in seiner Schöpfung für uns bereit hält, auch im Winter: die knallroten Hagebutten, an denen müde noch ein paar Wassertropfen schwer hängen, die Flieger, die etwas vertrocknet am Baum hängen und aussehen wie übergroße Flügel einer Biene, deren feine Adern man sieht, wenn man sie gegen die Sonne hält. Oder die herrlichen verschiedenen Arten von Moos. Diese wunderschönen Grüntöne, diese unterschiedlichen Formen und Gestalten, wie es da an Steinen und wächst. Oder die Äste, die schon mutige Knospen getrieben haben und deren grün man schon auf die Spur kommen kann. Der große Ast eines Apfelbaumes, der vom letzten Sturm zu Boden geworfen wurde und uns nun bereitwillig seine voller lebendiger Knospen bestückten Äste abtrat, sodass wir sie zuhause in eine Vase stellen und dem Wunder zuschauen können.

Jetzt bin ich zu Hause. Es ist ruhig. Die Kinder sind wieder draußen. Die Sonne scheint mir ins Gesicht. Es sind fast heilige Momente, diese Stille und das Wissen um unseren geliebten Opa, der seine letzten Stunden auf dieser Erde verlebt. Er öffnet die Augen nicht mehr und schläft nur noch. Ob er das nächste mal, wenn er die Augen öffnet, seinen geliebten Retter Jesus sieht? Er ist auf seinem Weg in sein ewiges wirkliches Zuhause. Zu all den geliebten Menschen, die vor ihm gegangen sind…

Der Winterspaziergang hat mich wieder einiges gelehrt und mir die Verheißung neuen Lebens zugeflüstert. In jedem Grün, in jeder kleinen, kaum sichtbaren Knospe, in dem Fließen des Wassers und dem trägen Wassertropfen am Ast, in dem sich der Himmel spiegelt. Wie die Sonne mit ihrem überwältigenden Licht durch vertrocknete Gräser flutet und sie in ein leuchtendes Wunderland verwandelt, wunderschön, herrlich - plötzlich voller Leben. Leben, das höre ich laut und deutlich durch das, was im Moment tot und leer und grau und trüb und matschig scheint. 

Leben vibriert und leuchtet überall. Es ist die Art des Schöpfers. Es ist überall und es macht das, was tot scheint, lebendig. Wenn wir nur Augen haben, zu sehen. Wenn wir unseren Blick nur heben und nicht den Zerfall und das Erstorbene sehen, sondern das schöne und lebendige, oft verborgen, oft versteckt, schüchtern am Rand. Ach, mögen wir doch viel mehr Augen haben, es zu sehen inmitten von all dem was vergeht.

Ich denke an meinen geliebten Opa. Sein Körper ist müde. Er hat gelebt und hat gut gelebt. Es scheint das Ende. Es ist traurig. Eine ganze Welt verschwindet. Die Welt eines Menschen. Und doch, ich weiß es tief in meinem Herzen, durch Tränen und einem trauernden Herzen: Alles ruft Leben! Inmitten des kahlen Landes. Bald wird er so lebendig sein, wie noch nie zuvor. Und so glücklich wie noch nie zuvor. Er wird leben! Er wird auferstehen! Und wie ich mich für ihn freue. 

Möge Gott uns Augen schenken, das Leben zu sehen und die Auferstehung zu sehen und die Hoffnung, die jedes Grün, jeder Regentropfen, jede Knospe, jeder mutige Vogel mit seinem unerschütterlichen Gesang im kalten Winter unserer Herzen  zu uns tragen.

Ein Geschenk für Jesus

Vor einigen Tagen hatte ich mit unseren Kindern mal wieder über Weihnachten gesprochen. Sie freuen sich schon sehr darauf, auch wenn hier in Krume gar nichts auf dieses Fest hinweist. Keine Lichterketten überall, keine Weihnachtsmusik leise im Hintergrund in jedem Geschäft. Keine Menschen mit großen Tüten voller Geschenke in der Hand. (Naja, das hat sich in Deutschland dieses Jahr vielleicht auch geändert?)

Dass sie Geschenke bekommen und dass das auch der größte Grund ihrer Vorfreude auf Weihnachten ist, naja, das ist glaub ich einfach kindlich oder sogar menschlich. Sie haben auch gemeinsam einen Adventskalender bekommen (wir haben in unserer Wohnung keinen Platz für vier) und in einem großen albanischen Einkaufsmarkt haben wir tatsächlich die ganz gewöhnlichen und schönen Schokoladenkalender gefunden, aus Deutschland. Sie waren ganz unten im großen Regal versteckt, vielleicht so 10 Stück (dachten, sie wären noch vom letzten Jahr liegengeblieben, aber nein, sie sind noch haltbar…;)

Wir haben uns jedenfalls gefreut wie die Schneekönige über dieses kleine Zeichen von vertrautem inmitten einer ganz und gar nicht weihnachtlichen Umgebung… (aber darauf kommt es gar nicht an, das weiß ich nach 7 Jahre Weihnachten in Albanien).

Als ich nun so mit den Kindern sprach, da kamen wir darauf, dass ja Jesus Geburtstag hat und er eigentlich Geschenke bekommen sollte. Doch was könnten wir ihm schenken? Über was würde er sich freuen? Über brave Kinder? Natürlich. Da freut sich die Mama wahrscheinlich noch mehr drüber wie Jesus…

Doch dann hatten wir eine Idee. Wir schenken ihm unseren Dank. Geballter Familie Fröse Dank in einem kleinen Heft. Jeder darf mitmachen. Schreiben, malen, nummerieren. Ob wir auf 500 Dank Gründe kommen? Gestern haben wir dann begonnen. Voll motiviert haben wir locker 25 Dinge gemeinsam aufschreiben können. Es war so schön und tat so gut, zu sehen, wie sie überlegen, wie sie schreiben, zu sehen, wofür sie dankbar sind (zum Beispiel, dass sie reiche Eltern haben 🙂

Nun haben wir das Heft gut sichtbar in der Küche platziert und wollen jeden Abend zusammensitzen und Jesus unseren Dank bringen. Am Ende packen wir das Heft schön ein, machen eine große Schleife drum und legen es unter die anderen Geschenke. Und dann lesen wir es vielleicht als Teil unserer Anbetung am Heiligabend zusammen durch. Ich glaube, Jesus freut sich sehr darüber. 

Und was dabei noch so toll ist: wir selber werden froh dabei in unserem Herzen. Und die Adventszeit wird noch schöner und vor allem dankbarer!

Wenn du Familie hast, dann mach das doch auch mit deinen Kindern! 

Begeistere sie dafür, Jesus ein Geschenk zu machen. Er freut sich so über unseren Dank!

Und wenn du keine Kinder hast, dann mache es doch mit deinem Partner oder allein. Danke sagen ist so heilsam für die Seele! Lass dich herausfordern und beginne damit… Vielleicht machen wir damit dann einfach immer weiter...

Headerfoto von Nathan Lemon on Unsplash

Ich stehe auf und geh zu Jesus

In den letzten Wochen sprechen immer wieder Lieder besonders zu meinem Herzen. Die erreichen mein Herz oft mitten im Alltag, mitten beim Sport machen, beim Abwasch oder Wäsche aufhängen.

Eines dieser Lieder, das ich immer wieder höre ist folgendes: (im Anschluss die deutsche Übersetzung…)

Come ye sinners poor and needy
Weak and wounded sick and sore
Jesus ready stands to save you
With compassion, love and power

Come ye thirsty to the fountain
Come and find his goodness here
True belief and true repentance
Every grace that brings you near

I will arise and go to Jesus
He will embrace me as His own
And in the arms of my Savior
There is life forevermore

Come ye weary heavy laden
Lost and ruined by the fall
And if you wait until you're better
You will never come at all

I will arise and go to Jesus
He will embrace me as His own
And in the arms of my Savior
There is life forevermore
You are life forevermore

There is no one else for me
No else for me
I won't look back
I won't look back
I will arise and go to Jesus
He will embrace me as His own
And in the arms of my Savior
There is life forevermore


Kommt ihr Sünder, arm und bedürftig
Schwach und verwundet
krank und wund
Jesus ist bereit, dich zu retten
Mit Mitgefühl, Liebe und Kraft
Komm durstig zum Brunnen
Komm und finde seine Güte hier
Wahrer Glaube und wahre Reue
Jede Gnade, die dich nahe bringt

Ich werde aufstehen und zu Jesus gehen
Er wird mich als sein Eigen umarmen
Und in den Armen meines Erretters
Da gibt es Leben für immer

Komm müde und schwer beladen
Verloren und ruiniert durch den Sündenfall
Und wenn Du wartest, bis du besser bist
Du wirst niemals kommen

Ich werde aufstehen und zu Jesus gehen
Er wird mich als sein Eigen umarmen
Und in den Armen meines Erretters
Da gibt es Leben für immer

Du bist das Leben für immer
Da gibt es sonst niemand für mich
Sonst nichts für mich
Ich werde nicht zurückblicken
Ich werde nicht zurückblicken
Ich werde aufstehen und zu Jesus gehen
Er wird mich als sein Eigen umarmen
Und in den Armen meines Erretters
Da gibt es Leben für immer

Ich liebe diesen festen Entschluss: ich will aufstehen und zu Jesus gehen. Er wird mich umarmen und mich annehmen als sein geliebtes Kind. Bei Jesus ist alles gut. Er gibt mir alles, was meine aufgebrachte Seele braucht.

Jeden Tag will ich mir neu sagen: Rahel, steh auf und geh zu Jesus! Bei ihm ist alles gut. Bei ihm bist du sicher. Er liebt dich!

1000 Geschenke- die brauchen wir in Zeiten wie dieser besonders!

Als ich vor sieben Jahren hier im kalten, dreckigen, tristen mir völlig fremden Albanien ankam, mit zwei kleinen Kindern, einem davon im absoluten Kulturschock, als mich verschimmelte und nasse Wände, unangenehmer Rauch überall brennender Feuer und eine völlig unbekannte Kultur beengten, als Verlust von Teammitgliedern, an die ich mich gerade gewöhnt hatte und die mir Sicherheit gaben mein Herz beschwerten, als ich einsam und müde und traurig meine Runden spazierte mit meinen kleinen Kindern, den Kinderwagen kaum vorwärts bekam vor lauter Schlaglöchern - da begegnete mir dieses Buch zum ersten Mal.

Vor sieben Jahren saß ich mit meiner damaligen Teamkollegin und Freundin Uli zusammen und wir sogen die Worte in uns auf und bis auf den heutigen Tag haben sie mein leben geprägt. „1000 Geschenke“ von Ann Voskamp. - „Eine Einladung, die Fülle des Lebens mit offenen Armen zu empfangen.“

Oh, wie wollte ich diese Einladung von ganzem Herzen annehmen. Wie sehr sehnte ich mich in dieser schweren Zeit am Anfang hier nach der Fülle des Lebens. Nach Licht und Freude und Schönheit und Leben. 

Jetzt sieben Jahre später nehme ich dieses Buch wieder in die Hand. Diesmal möchte ich es gemeinsam mit unserer Lernhelferin Lea lesen. Ich spüre, dass ich dieses Buch wieder nötig habe! 

„Ich zweifle an Gottes Güte, ich traue ihm böse Absichten zu, bin unzufrieden mit dem, was er mir gibt, ich begehre… ich sehne mich… nach mehr. Ich will das Leben in seiner Fülle.“

So beschreibt Ann es in den ersten Seiten des Buches. Leben in Fülle, wie ist das möglich. Es gibt sicher Unmengen an Büchern auf dem Markt, die diese Frage versuchen zu beantworten. Denn es ist etwas, wonach sich bewusst oder unbewusst jeder einzelne Mensch auf dieser Erde sehnt. 

Doch so oft sprechen in uns so laute Stimmen, ähnlich denen, die Ann gehört hat:

„Wie soll ich das alles nur bewältigen? Die Angst, wieder zu versagen, umklammert mich. Versagen umgibt mich von allen Seiten. Ich schreie meine Kinder an, Bitterkeit dringt aus meiner Seele, ich vergesse Arzttermine, finde ausgeliehene Bücher nicht mehr, bin egoistisch, komme nicht zum beten, jammere, gehe zu spät ins Bett, habe wieder die Toilette nicht geputzt. Ich bin ständig müde. Ich habe Angst, mache mir Sorgen, bin ausgelaugt, und das seit Jahren. Enttäuschte Hoffnung fließt durch meine Adern. Werde ich jemals den Ansprüchen genügen, werde ich finden wonach ich suche, werde ich alles tun, was nötig ist?“ (S.28)

Kannst du dich mit diesen Gedanken und Gefühlen auch ein Stück weit identifizieren? Ich schon. Ich lebe mein kleines und beschauliches Leben zwischen all dem, was gefordert wird von außen und was ich selbst von mir fordere. Da ist der tiefe innere Wunsch: ich möchte ein Leben im hier und jetzt in der Freude und im Frieden. Was nur hält mich immer wieder davon ab, es zu leben? Alles, alles habe ich, um es leben zu können. Freude, darum geht es in unserem Leben. Nicht um Dinge anhäufen und Erfolg haben. Augustinus schrieb treffend:

„Und ob der eine auf diese, der andere auf jene Weise sein Ziel erstrebt, das gemeinsame Ziel, nach dem sie alle streben, ist die Freude.“ (S.34)

Ann Voskamp beschreibt es in diesem Buch auch wundervolle und beeindruckende Art und Weise, wie die Bedeutung von Eucharisteo ihr Leben komplett verändert hat. Wie sie gelernt hat, dass

„nichts wichtiger ist, als für alles zu danken. Wer das gelernt hat, weiß, was Leben bedeutet… er hat das Geheimnis des Lebens erfasst: für alles dankbar zu sein.“ (S.35)

Ich bin wieder am Anfang dieses Buches. Und ich möchte wieder beginnen, mein Leben, alle großen und kleinen Dinge, die es ausmachen, als Geschenke zu sehen. Ich will die Schönheit und das Geschenk meines Lebens neu begreifen und dadurch zu einem zufriedenen und dankbaren Leben in meinem Alltag finden. 

„Freude ist immer möglich. Wann auch immer - also jetzt; wo auch immer - also hier.“ (S.34)

Ich möchte dich einladen, ebenso auf diese Reise zu gehen und kann dir dabei dieses Buch nur von Herzen empfehlen. Ich glaube, dass wir als Nachfolger Jesu in diesem Bereich und gerade jetzt in dieser schweren, ungewissen, von Einschränkungen geprägten Zeit DEN alles entscheidenden Unterschied machen können: dennoch und trotz alles, was in unserem Leben passiert, den Blick für die großen Segnungen Gottes nicht verlieren und in allem dankbar zu sein. 

Gottes Zuspruch heute für dich!

Wir leben gerade in bewegten Zeiten. Neue Corona Maßnahmen, die Ungewissheit, was wohl noch alles kommen wird, völlige Planungsunsicherheit  (was uns Deutschen doch so gar nicht gefällt), was wird aus Weihnachten, was aus meiner Arbeit? Wie wird die Wahl in den USA ausgehen? Wohin steuert unsere Welt?

Und vielleicht stehst du vor einer großen Entscheidung, vor einem neuen Weg, den du einschlagen willst oder musst. Vielleicht plagen dich heute Ängste und die Zukunft, deine eigene und die deiner Kinder. Vielleicht macht sich dein Herz eng und Sorgen bedrängen es und lassen es nicht frei und fröhlich schlagen. Irgendwie macht sich Müdigkeit und Traurigkeit in dir breit, und du weißt gar nicht genau warum. Die Kälte und Dunkelheit, die sich draußen ausstreckt, will auch dein Inneres in Besitz nehmen. 

Dann höre diese Worte heute, die Gott auch zu dir spricht. 

Vor vielen Tausend Jahren sprach er sie zu seinem geliebten Volk Israel. (5.Mose 32,10)

Zu einem Volk, das er erwählt hatte aus allen Nationen zu seinem Volk und Eigentum - sind nicht wir heute seine Erwählten, erwählt um sein Eigentum zu sein zum Lob seiner Herrlichkeit? 

Zu einem Volk, das er in der Wüste, in der Öde, in der Wildnis fand - und hat Gott uns nicht alle dort gefunden? In der Verlorenheit unserer Sünde, in der Finsternis dieser Welt? 

Zu einem Volk, das er umgab und auf das er acht gab, das er behütete wie seinen Augapfel - sind wir nicht seine geliebten Kinder und er ist unser Vater durch Jesus? Und gibt er nicht auf uns acht wie ein Hirte, der sogar sein Leben gibt für seine Schafe?

Zu seinem Volk Israel und heute zu uns spricht der allmächtige Gott, dein Vater im Himmel:

Sei stark und mutig

Fürchte dich nicht

Und erschrecke vor nichts

Denn der Herr, dein Gott

Er ist es

Der mit dir geht

Er wird dich nicht aufgeben

Und dich nicht verlassen

Sei stark und mutig

Der Herr 

Er ist es

Der vor dir herzieht

Er selbst wird mit dir sein

Er wird dich nicht aufgeben 

Und dich nicht verlassen

Fürchte dich nicht 

Und sei nicht niedergeschlagen

(5.Mose 31,6-8)

Lasst das unsere Losung sein in diesen unruhigen und beunruhigenden Tagen. Lasst es uns auswendig lernen und unseren Kindern beibringen.

„Wie der Adler sein Nest aufstört,

Über seinen Jungen schwebt

Seine Flügel ausbreitet

Sie aufnimmt

Sie trägt auf seinen Schwingen

So leitete ihn der Herr allein.“ (5.Mose 32,11-12)

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde

Seit dem Beginn unserer schweren Zeit hier vor einigen Monaten begleitet uns dieses Bild. Es war zuerst eine Freundin, die uns diesen Eindruck mitteilte und seitdem bekamen wir genau dieses Bild von unterschiedlich Menschen zugesprochen. Es hat uns ermutigt und immer wieder auch Ruhe und Kraft geschenkt. 

Es ist dieser Satz aus dem wohl bekanntesten Psalm 23. 

„Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.“

Ich kann mich noch erinnern, als ich vor vielen vielen Jahren, als ich noch Teeny war und im Kindergottesdienst mitgearbeitet habe, diesen Psalm mit den Kindern genauer betrachtet habe. Wir Mitarbeiter stießen auf diesen Satz und konnten damit irgendwie nicht allzu viel anfangen. Ich weiß noch so genau, wie diese Frage im Raum stand: Was bedeutet das und wie erklären wir das den Kindern?

Jetzt, 20 Jahre später, verstehe ich immer mehr, was es bedeutet. Diese 20 Jahre haben mich geprägt und geschliffen. Aber vor allem haben sie mir gezeigt, dass Gott treu ist und voller Liebe und dass er mich führt und leitet. Und nicht zuletzt, dass er mich inmitten von Kampf (denn das Leben ist Kampf und in dem befinden wir uns, ob wir wollen oder nicht) beschenkt, versorgt, segnet, schützt.

In besonderer Weise tut Gott gerade das alles, wenn die Feinde vor meiner Tür stehen und mich bestürmen wollen. Sie wollen, dass ich angstvoll auf sie blicke, mich gar nicht traue, mich an den Tisch zu setzen, all das gute, das Gott für mich vorbereitet hat gar nicht wahrnehme. Die Feinde wollen mich unruhig machen, ängstlich, sorgenvoll, was denn noch alles kommen wird. Werden sie sich mir nahen, werden sie mir an mein Leben gehen, werden sie mich verschlingen?

Nein. Gott bereitet vor mir einen Tisch. Er deckt den Tisch liebevoll mit allem, was mir gut tut, für Leib, Seele und Geist. Er ist der perfekte Gastgeber. Er bittet mich, Platz zu nehmen, zur Ruhe zu kommen, innezuhalten und auf all das Gute zu blicken, das für mich bereit steht. Die Fülle, alles, was ich brauche. Und das alles im Angesicht meiner Feinde. Sie schauen zu. Aber sie können es nicht verhindern. Ihnen ist Einhalt geboten von dem, der regiert und über allem thront. Sie dürfen nicht an mich ran, dürfen mich nicht stören, können nicht verhindern, dass ich gestärkt und zugerüstet werde zu Kampf. Und ich mich jederzeit und immer wieder an diesen Tisch setzen kann. Was für ein tolles Bild. Was für eine geniale Zusage in turbulenten Zeiten, in denen der Kampf tobt: 

„Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.“

Wie Gott mich an Wahrheiten erinnert und wie das zum Segen für andere werden kann

Es gibt ein paar Dinge, die Jesus mir immer wieder über den Weg schickt, um mich an Wahrheiten zu erinnern. Zum Beispiel halte ich immer Ausschau nach Steinen, die wie ein Herz geformt sind. Schon seit vielen, vielen Jahren finde ich immer wieder welche und durch sie ist es, wie wenn Jesus in diesem Moment sagt: 

Rahel, ich liebe dich! Ich sehe dich! Ich beschenke dich mit gutem! Dieses Herz ist von mir für dich!

Schon so oft musste ich innerlich voller “Seligkeit“ lächeln, wenn ich so einen Stein aufgehoben habe. Es ist wie eine Geheimsprache zwischen zwei Liebenden, die sonst niemand verstehen kann. Wie ein süßes Geheimnis, eine Liebeserklärung, oft auch in Zeiten, in denen ich durcheinander war, mein Herz schwer und meine Gedanken gefangen von Lügen.

Etwas anderes sind die Vögel! Sie sehe ich noch öfter und meistens heben sie meinen Blick automatisch zum Himmel. 

Zuletzt saß ich auf unserem Bett und sah aus dem Fenster. Mich überkam eine Welle der Traurigkeit über all dem, was in den letzten Monaten geschehen ist. Die Trauer kommt immer wieder in Wellen und manchmal füllen sich meine Augen recht unvermittelt mit Tränen und mein Herz verengt sich. 

Da plötzlich kamen sie. Die vielen, fröhlichen, tanzenden Vögel. Ein ganzer Schwarm. Und sie blieben genau in meinem Blickfeld und bewegten sich geübt in Kreisen und Formen. Das taten sie so lange, bis die Wahrheit von Gottes Versorgung und Gegenwart zutiefst in meinem Herzen und in meinen Gedanken angekommen waren. Und auch hier konnte ich nur lächeln. Und es kamen mir wieder Tränen, aber diesmal Tränen der Dankbarkeit und Liebe und Zuneigung zu einem Gott, der mich sieht und dem es nicht zu viel ist, mir eben mal diesen Schwarm am Fenster abzustellen, um mich liebevoll zu erinnern, was die Wahrheit und Realität ist.

Jesus gebrauchte dieses Bild in seiner berühmten Bergpredigt: 

„Macht euch keine Sorgen um das, was ihr an Essen und Trinken zum Leben und an Kleidung für euren Körper braucht. Ist das Leben nicht wichtiger als die Nahrung und ist der Körper nicht wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte, und euer Vater im Himmel ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?“ (Matthäus 6, 25-26)

Mir ist dieses Bild solch ein großer Segen geworden gerade auch in dieser schwierigen Zeit, in der wir uns alle befinden. Gott versorgt uns. Jeder Vogel, den wir sehen, erinnert uns daran! 

So entstand bei mir die Idee, unsere Freunde in Deutschland auch daran zu erinnern. Ich wollte schon immer mal so einfache Vogelmobile basteln und so ging ich das Projekt an. Ungefähr 350 kleine Vögelchen schnitt ich aus, Flügel, Faden, Perle als kleine Beschwerung. Es machte mir so eine Freude! Ich dachte bei den vielen vielen Stunden Arbeit immer wieder an Gottes Verheißung und auch an all die lieben Menschen, die uns unterstützen, die für uns beten und hinter uns stehen. Mein Herz war (und ist) voller Dankbarkeit, denn es sind Menschen, durch die uns Gott auch immer wieder seine Versorgung zukommen lässt. 

Viele haben sich sehr gefreut darüber und waren ermutigt.

Nun kam mir der Gedanke, wie es wäre, wenn jeder, der das liest, auch solche  Vögelchen bastelt und sie an Freunde und Menschen verschenkt, die besonders diese Erinnerung und Ermutigung brauchen.

Es ist wirklich nicht schwer. Man braucht nur ein paar Schnipsel Papier, evtl. eine Vogel Schablone, einen Faden, Schere, Kleber und eine kleine Perle, um sie unten am Faden zu befestigen. Es ist nicht viel Aufwand aber bringt einen doppelten Segen: schon beim basteln denken wir an Jesu Verheißung und es ist einfach schön, einen anderen Menschen an seine Verheißung zu erinnern. 

Also, nimm dir doch am Abend Zeit, und probiere dich aus… es wird gesegnet sein!