Au Backe! Die liebe Not der Albaner mit ihren Zähnen

von Rahel Fröse am 2. Oktober 2017

Es ist mir schon von Anfang an aufgefallen: kleine Kinder, gerade mal vier Jahre haben schon kaputte Zähne. Schwarze Flecken, Stücke abgebrochen, ganze Zähne fehlen.
Alle meine Freundinnen, junge Frauen, haben schon mehrere Zähne verloren. Manche konnten sich dann leisten, diese zu ersetzen, andere leben mit großen Zahnlücken und damit verbunden: Großen Einschränkungen im Essen.

Der schlimme Zustand

Unsere Lernhelferin erzählte, dass in den zwei Wochen leben auf dem Dorf drei Zähne gezogen wurden. Alle drei von Mitgliedern der Familie. In zwei Wochen.

Vor ein paar Tagen war ich bei meiner Nachbarin. Ihre 10 jährige Tochter hat einen entzündeten Backenzahn und eine sehr geschwollene Backe. Der entzündete Zahn ist auch noch ein Bleibender! Au Backe! Die einzige Lösung des Zahnarztes: Den Zahn zieh ich dir!
Ja und dann? Dann fehlt diesem Mädel ihr Leben lang ein Zahn?

Als ich mit meiner Freundin, Mutter von vier Kindern, über Zahnpflege spreche, ist sie ganz erstaunt, dass ich schon Jemima die Zähne putze. Sie dachte, man fängt damit an, wenn das Kind drei Jahre alt ist...

Ich sehe in die strahlenden Gesichter der Kinder in Livias Kindergartengruppe und sehe so viele Zähne, die durchlöchert sind mit Karies.

Es ist sicher eine Tatsache, dass unser Zahnpflegesystem in Deutschland außergewöhnlich ist. In den allermeisten Ländern der Erde können es sich die Menschen schlicht nicht leisten, ihre Zähne angemessen zu pflegen. Sprich, Zahnbürste und Zahnpasta gibt es nicht, geschweige denn genug Geld, um regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen. Selbst hier habe ich schon Kinder erlebt, die die von mir geschenkte Zahnbürste anschauen, als hätten sie so etwas noch nie gesehen.

Und was tun??

Dennoch, ich denke, dass bei uns hier sehr viel an der mangelnden Aufklärung liegt.
Denn viele, sehr viele, der vorhandenen Zahnprobleme könnten ganz leicht durch regelmäßiges Zähneputzen verhindert werden. Ich versuche daher oft darauf hinzuweisen, oder verschenke auch großzügig Zahnbürsten.

Eine weitere Idee, die ich hatte, war folgende:
Ich kann mich noch gut an meine Kindergarten Zeit erinnern und daran, dass ein Zahnarzt mit einem Gebiss kam und uns ausführlich gezeigt hat, wie das mit dem Zähne putzen so geht.
Als wir letztes Jahr die Lieferung mit Spielzeug bekamen, war da auch eine Kiste mit vielen Kinderzahnbürsten und Pasta, sicher Altbestand eines Kindergartens, dabei. Aber super- besser als gar nichts!
So entstand in mir der Wunsch, auch so eine Aufklärung im Kindergarten zu machen und den Kindern jeweils eine Zahnpasta und eine Zahnbürste zu schenken.

Ein befreundeter Zahnarzt aus Deutschland hat uns diesbezüglich einiges gesponsert.
Jetzt liegt es an mir, aufzubrechen und gegen das Zahnsterben hier in Krume anzugehen. 😉

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