Ein Samstag im Januar

von Rahel Fröse am 17. Januar 2016

Heute ist Samstag. In Deutschland ist das oft ein Tag, an dem man gemeinsam als Familie etwas schönes unternimmt. Selbst jetzt in der kalten Jahreszeit hat man da doch viele Möglichkeiten.

So lag ich heute morgen in meinem Bett und dachte, wie gern ich doch mit meinen Kids ins Schwimmbad gehen würde. Das Problem ist nur, dass es in ganz Albanien meines Wissens nach kein Schwimmbad gibt.
Draußen war es trüb, nasser Schnee viel vom Himmel, der Wind blies gegen unser Fenster. Kein Wetter zum rausgehen.
Die fehlenden "Ausgleichsmöglichkeiten" hier in unserer Gegend (v.a. im Winter) empfinde ich schon immer wieder als Herausforderung. Da gibt es eigentlich gar nichts, wo man hingehen könnte, um mit Kindern Spaß zu haben. Wie verwöhnt ist man da von Deutschland...

Ich schob aber diese Gedanken schnell beiseite. Ich hielt mich daran fest, dass Gott uns hier her gestellt hat und es auch unseren Kindern an nichts mangeln wird.

Ich überlegte, wie ich den Tag gestalten will mit unseren beiden Kids.
Mir kam die Idee, mit ihnen Knete herzustellen. Ich hatte das schon mal gemacht und es machte den beiden viel Spaß damit zu arbeiten. So rührten wir grüne Knetmasse zusammen und fast den ganzen Vormittag waren sie damit beschäftigt Würste zu rollen, Apfeltaschen zu backen und vieles mehr.

Gideon hatte einen Klumpen vor sich liegen und schnitt ihn längs auf. Dann meinte er zu mir, dass er gerade eine Kuh schlachte. - Auf solch eine Idee kommt nur ein Junge, der in Albanien aufwächst. Vor einigen Wochen hatten unsere Nachbarn eine Kuh in ihrem Garten geschlachtet. Gideon hat das von der Nähe betrachtet. Er hat wenig Probleme mit so etwas, im Vergleich zu mir...

Am Frühstückstisch meinte Gideon unvermittelt, dass er heute Geburtstag hat. Er sagte das natürlich im Spaß in der Hoffnung ein kleines Geschenk zu bekommen.
Aber ich griff die Idee auf und dachte, warum eigentlich nicht, heute zu feiern, dass unsere Kinder geboren sind. So bug ich einen Schokoladenkuchen (morgens hatten wir noch relativ konstanten Strom - ab Nachmittag bis jetzt ist er bestimmt schon 20 mal gegangen und wiedergekommen).

Zu unserer obligatorischen "Kaffeepause", die wir meistens nach Livias Mittagsschlaf zelebrieren, gab es dann den Kuchen mit sechs Kerzen darauf. Vier für Gideon und zwei für Livia. Es war schön zu sehen, wie sie sich freuten und sie dann ausbliesen. Und in meinem Herzen war ich einfach dankbar für die Jahre mit diesen Kindern. Dankbar, dass sie geboren sind. Dankbar, dass Gott sie uns geschenkt hat. Viel zu oft sehe ich mehr die Arbeit und die große Herausforderung Tag ein Tag aus (zumal beide noch den ganzen Tag zuhause sind) und nicht den Segen, den sie in mein Leben gebracht haben.

kerzen

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