Unser Wunsch für dein neues Jahr

Mit folgenden Worten wünschen wir dir von Herzen einen ganz gesegneten Start ins neue Jahr! Bei allem, was auch im neuen Jahr wieder auf dich einströmen wird ... bring dein Herz immer wieder zur Ruhe! 

„Anstatt deine Zeit damit zu verbringen, den Ansprüchen des Lebens zu genügen, bist du eingeladen, für den Rest deines Lebensin Gottes Ruhe einzugehen.

Ruhe in deiner Identität als Gottes Kind. 
Ruhe in seiner ewigen Liebe.
Ruhe in seiner machtvollen Gnade.
Ruhe in seiner ständigen Gegenwart und in seiner treuen Versorgung. 
Ruhe in seiner Geduld und seiner Vergebungsbereitschaft.
Ruhe.“ 

Paul David Tripp 

Weihnachten ist immer noch eine Verheißung

Dieser Satz blieb mir an diesem Weihnachtsfest von all dem guten, was ich gelesen habe, am meisten in Erinnerung: 

„Christmas is still a promise.“

Weihnachten ist immer noch eine Verheißung. Er stammt aus dem Andachtsbuch von Joni Eareckson Tada. Dieses gibt es seit kurzer Zeit auch auf deutsch. Ich empfehle es dir herzlich.

Meine Gedanken zu der Aussage von Joni habe ich unten mal in Worte gefasst.

Weihnachten ist noch nicht die Erfüllung 
Das Fest der Liebe nicht das Ziel
Frieden und Freude 
Von den Engeln auf dem Felde versprochen
Wo seh ich sie?
Friede auf Erden 
Haben die Nachrichten das vergessen?
Das Engelswort damals in der heiligen Nacht?
Als der Sohn Gottes unter Schmerzen geboren wurde 
In der nicht so stillen Nacht?
Als Gott Fleisch wurde
Emmanuel
Gott mit uns.
Der langersehnte Retter
Wunderbarer Ratgeber, starker Gott 
Vater der Ewigkeit und Fürst des Friedens.

Ich sehe in diese Welt
Nein ich muss nicht in das hungernde Afrika 
Oder das kriegszerstörte Syrien schauen
Vor meiner Tür 
Lebt die Leere, die Hoffnungslosigkeit,
Der Streit und die Unversöhnlichkeit,
Die Trauer und der Tod,
Die Verzweiflung und der Kampf 

Ich begegne diesen Menschen hier tagtäglich
Weit entfernt von Freude und Frieden
Hoffnung und Licht.
Ich seh in ihre Gesichter 
Frag mich manchmal, wie man überhaupt so leben kann
Arm und einsam,
Krank und ohne Aussicht auf Besserung 
Ausgestoßen wegen einer Behinderung 
Ohne Arbeit. Ohne Sinn. Ohne ... Hoffnung. 

Ich seh in ihre Gesichter. Ich sehe sie.
Und in mir klingt das Wort 
Christmas is still a promise.

Weihnachten ist der wundervolle Anfang. 
Frieden hat es mir ins Herz gebracht
Doch Frieden muss noch werden
An so vielen Stellen in dieser Welt
In so vielen Herzen,
Die noch getrennt schlagen 
Von ihrem Schöpfer, der sie liebt.

Weihnachten muss noch werden. 
Friede und Freude muss werden.
Da ist diese Verheißung 
Die mich motiviert zu gehen
Die mich ruft zu diesen Menschen 
Und an diese Orte, 
Die noch immer ohne Weihnachten leben
Ohne Verheißung. Ohne Retter. Ohne Jesus.

Christmas is still a promise
Das Beste wird noch kommen
Menschen werden frei und freudig
Und erfüllt von Frieden, 
Auch wenn um sie herum alles zerbricht.
Die Verheißung, sie erfüllt sich immer mehr
Wo Menschen ihre Herzen öffnen 
Und ich dabei steh wie ein stauendes Kind 
Menschen hier die sein Wort lesen
Und verändert werden in sein Bild. 

Christmas is still a promise. 
Friede auf Erden muss noch werden.
Große Freude will sich weiter ausbreiten. 
Sie sucht Raum in Herzen
Bin ich bereit? Hat sie Raum in mir?

Das Bedenken des Göttlichen

Ich führte heute ein kontroverses Gespräch mit einem Freund. Wir tauschten unterschiedliche Standpunkte aus darüber, wie wichtig es ist, Gott in seinem Wort kennenzulernen. Da fiel mir ein Zitat von Spurgeon ein, welches J.I.Packer in seinem Buch "Gott erkennen" erwähnt. Es stammt von C.H.Spurgeon. Als Spurgeon erst 20 Jahre alt war hielt er eine Predigt, in welcher er seine Hörer einlud, über Gott nachzudenken. Wie er das tat, kannst du in folgendem Text nachlesen.

"Irgendjemand sagte einmal, 'das eigentliche Studienobjekt der Menschheit sei der Mensch'. Ich will diesem Gedanken nicht widersprechen, doch scheint mir gleichermaßen wahr, dass das eigentlicht Studienobjekt von Gottes Erwählten Gott sei; das eigentliche Studium eines Christen gelte der Natur Gottes. Die höchste Wissenschaft, die erhabenste Vorstellung, die stärkste Philosophie, die je ein Kind Gottes voll ergreifen kann, sei der Name, die Natur, die Person, das Werk, das Handeln und das Vorhandensein des großen Gottes, den es seinem Vater nennt.

In der Betrachtung des Göttlichen liegt etwas ungemein erhebendes für den Geist. Es ist ein so großer Gegenstand, dass all unsere Gedanken sich in seiner Unermesslichkeit verlieren; so tief dass all unser Stolz in seiner Unergründlichkeit untergeht. Andere Gegenstände können wir festumreißen und dann anpacken, bei Ihnen gehen wir selbstbewusst vor in dem Gedanken: 'Na, bin ich nicht klug?' Geraten wir aber an diese Wissenschaft der Wissenschaften, bemerken, dass unser Lot nicht ausreicht, die Tiefe zu messen, und dass unser Adlerauge den Gipfel nicht erreicht, so wenden wir uns ab mit dem Bemerken, der Mensch sei eben doch kaum klüger also ein junger Esel, und mit dem feierlichen Seufzer: 'Ich bin halt von gestern und weiß gar nichts.'

Kein Gegenstand der Betrachtung ist geeigneter, den Geist zur Demut zu bringen, als der Gedanke an Gott…

Doch gleichermaßen, wie dieser Gegenstand den Geist demütigt, so erweitert auch. Wer oft an Gott denkt, hat einen weiteren geistigen Horizont als der, der immer nur auf seinem engen Globus herumtappt … Das Allerbeste für eine Erweiterung der Seele ist die Wissenschaft von Christus und seinem Kreuzestod und das Wissen um die Natur Gottes in der erhabenen Dreieinigkeit.

Nichts wird die geistlichen Fähigkeiten in größerem Umfang entfalten, nichts die menschliche Seele mehr erhöhen, als demütige, ernsthafte und andauernde Beschäftigung mit dem großartigen Gegenstand des Göttlichen.
So zugleich bescheidender machend und doch erweiternd, ist er auch ungemein tröstlich.

In der Betrachtung Christi liegt ein Balsam für jede Wunde, im Nachdenken über den Vater liegt Beruhigung für jedes Leid, und im Wirken des Heiligen Geistes liegt Trost für jeden Schmerz. Sollen deine Sorgen sich verlieren? Und deine Ängste versinken? Dann geh hin, wirf dich in den tiefsten Ozean Gottes; verliere dich in seiner Unermesslichkeit; und du wirst dich wiederfinden, wie nach einer kurzen Ruhepause, erfrischt und gestärkt.

Ich kenne nichts, dass der Seele so gut tut, das so die hohen Wogen von Sorge und Leid beruhigt, das so die Stürme der Prüfungen beschwichtigt, als gläubiges Bedenken des Göttlichen. Das ist es, wozu ich euch heute morgen einlade…

Holz für eine arme Familie

Unsere Gemeinde hat auf einem Adventsbasar vor zwei Wochen Geld gesammelt, damit wir den armen Menschen in unserer Region helfen können, Feuerholz zu besorgen. Bei einem meiner Einsätze habe ich zuletzt meine Kamera dabei gehabt und die Aktion gefilmt. Hier findest du das Video dazu.

Was Weihnachten für Missionare bedeutet

Die folgenden Gedanken habe ich der Webseite von IMB entnommen. Sie sprechen mir so aus dem Herzen, dass ich sie übersetzt habe und mit dir teilen will.

 

Für Missionsteams rund um die Welt ist Weihnachten eine spannende Zeit zu feiern. Es ist eine süße Erinnerung von der Gegenwart eines souveränen und treuen Gottes, der sie auf ihren Wegen leitet und lenkt. Es ist eine Zeit der Besinnung, in welcher sie nachdenken über das große Opfer, das Christus brachte, als er kam.

Es ist eine Zeit hoffnungsvoller Erwartung, während sie den Tag vor Augen haben, an dem die Menschen um sie herum Jesus kennenlernen und ihn anbeten werden. Es ist eine Zeit der Ermutigung und der Gemeinschaft, wenn sie sich mit anderen Gläubigen treffen, um die Geburt Christi zu feiern. Es ist eine Zeit nie da gewesener Möglichkeiten, wenn sich Türen öffnen und Gelegenheiten ergeben, die Bedeutung ihres Festes Menschen zu erklären, die noch nie das Evangelium gehört haben. ⠀

Wie auch immer, Missionare leben in der Spannung der großen Widersätze zwischen der Freude, dem Frieden und der oben beschriebenen Feier und der Finsternis, Hoffnungslosigkeit und den Nöten, die sie täglich umgeben.

Es ist eine Erinnerung an die Dringlichkeit unseres Auftrags die Hoffnung und das Licht Jesu mit der Welt zu teilen. Die Nationen müssen wissen, dass Christus kam, um uns von unseren Sünden zu retten und uns das Leben zu geben.

Das ist der Grund dafür, dass Missionare gehen - damit sie leibhaftige Zeugen sind, ein Licht in der Dunkelheit, Hoffnung den Hoffnungslosen zu bringen. Missionare nehmen oft große Risiken auf sich, um das Evangelium in harte und unerreichten Regionen zu bringen. Missionare leben unter unerreichten Völkern, weil Christus kam, um unter uns zu leben, mit uns zu sein, und uns zu retten.

Mutterglück mit Gott im Blick - eine Buchempfehlung

Ich hatte schon seit längerer Zeit dieses Buch "Mutterglück mit Gott im Blick" bei mir liegen. Eine gute Freundin hatte es mir empfohlen und ich habe es darauf hin auch gleich bestellt. Da dann auch noch jemand zu Besuch kam, der es mitbringen konnte, hatte ich es schnell hier. (Amazon liefert ja leider nicht nach Albanien... 😉

Irgendwie blieb es dann aber doch länger unbeachtet liegen. Vielleicht war es der etwas schwerfällige Titel, der mich etwas abschreckte. Ich weiß auch nicht. Äußerlich ist das Buch eigentlich sehr schön aufgemacht, mit verschiedenen Bildern, sehr übersichtlich strukturiert, ansprechendes Format. 

Doch dann kam der Tag, an dem ich begann, es zu lesen. Und ich muss sagen, es hat mich sehr angesprochen. Es lag nun über einige Wochen neben meiner Bibel und meinem Tagebuch und ich sog die Worte in mich auf. Genau so etwas brauchte ich. Ich fand mich in den Schilderungen aus dem Alltag einer Mutter schnell wieder, wie sicher jede Mutter mit mehr als zwei Kindern. Ich denke, was mich besonders ansprach, war der klare Grund, auf dem die Autorin, Sara Wallace, ihre ganzen Gedanken und Tipps aufbaute: das Evangelium!

Ich möchte nun nicht im einzelnen auf alles eingehen. Ich möchte dieses Buch einfach nur allen Müttern sehr stark empfehlen. Eigentlich finde ich, wäre es auch etwas für Väter. So schade, dass es auf dem Markt viel mehr für Mütter gibt. Am Ende eines jeden Kapitels befinden sich noch Fragen zum Vertiefen und Reflektieren. Ich denke, dass man dieses Buch auch sehr gut in einer kleinen Gruppe mit anderen Müttern lesen könnte und sich dann darüber austauschen kann. Das würde ich nur zu gern einmal machen. 

Hier ein paar Kostproben aus dem Buch:

Wir sind körperlich, emotional und geistig ausgelaugt. Der Teufel weiß, dass der straffe Tagesablauf einer Mutter ihr nur wenig Zeit für tiefe theologische Gedanken lässt. Lass die wundervollen Wahrheiten der Erlösung an die Stelle der unaufhörlich meckernden Stimme treten, die dich immer wieder an deine Listen erinnert. Besinne dich darauf, dass in Christus die bedeutendste Liste  - die Liste deiner Sünden - getilgt wurde. Wir haben die vollkommene Erfolgsbilanz Christi vorzuweisen, ganz egal, wie weit wir mit unseren Haushaltsaufgaben zurückliegen. (S. 49)

Meine „stille Zeit“ ist nicht besonders still. Aber das ist okay. (S.65)

Ich kann die beschämenden Momente des Versagens nutzen, um meine Kinder aus Jesus hinzuweisen. (S.74)

Meine Kinder wurden mit einem Problem geboren und haben keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollen. (S.85)

Es macht mir solche Freude, meinen Kindern zu sagen: „Siehst du? Deshalb brauchen wir Jesus.“ (S.86)

Wenn deine Kinder also das nächste mal sündigen:
* Bleibe gefasst.
* Bedenke: Was sie tun, ist absolut erwartungsgemäß.
* Mache ihnen klar, dass ihre Sünde nicht beschönigt, aber vergeben werden kann: durch Jesus. (S.88)

Das Evangelium soll jeden Tag in mein Herz strömen und die Liebe zu Jesus neu entfachen. (S.122)

Naja, wenn ich das Buch so durchblättere dann denke ich, dass ich es eigentlich grad nochmal lesen sollte, damit ich die Wahrheiten verinnerlichen kann. Und vielleicht frage ich eine liebe Freundin, ob sie es mit mir liest und wir uns austauschen können. Das geht ja dank der modernen Medien sehr gut... 🙂

Hier bin ich

Hast du schon jemals über folgende drei Worte nachgedacht? 

„Hier bin ich.“ 

Es sind drei einfache Worte, wie sie schon jedes kleine Kind sagen kann, wenn es sich versteckt hat und freudestrahlend aus seinem Versteck springt. Hier bin ich, sage ich, wenn mein Kind mich sucht und nach mir ruft. 

Aber diese Worte haben schon große Männer Gottes vor mir gesagt. In der Geschichte von Abraham fallen sie mir auf. 
Endlich hatte er sein langersehntes und heiß geliebtes Kind von Gott bekommen, da spricht Gott zu ihm: „Abraham!“ und dieser antwortet nur: „Hier bin ich.“ Und dann folgt diese unglaubliche Aufforderung, dass er seinen Sohn Isaak als ein Geschenk für Gott opfern soll. Und genauso unglaublich ist, dass Abraham tut, was Gott ihm sagt. Ohne Murren, ohne Fragen, ohne Widerspruch. Hier bin ich drückt im tiefsten ein unglaubliches Vertrauen aus und eine Bereitschaft, gehorsam zu sein, komme, was da wolle. Ann Voskamp schreibt, dass es auch drei andere Wörter sein könnten: Ich liebe dich. 

Es ist bereitwilliges, gehorsames hören und gehorchen, mit meinem ganzen Sein, mit allem, was ich bin und habe. Hier stehe ich vor dir, Gott. Hier bin ich vor dir. Hier bin ich bereit vor dir. Hier bin ich, rede du.

Bei Abraham war es das gehorsame Herz, gegen allen menschlichen Verstand, vor Gott zu sein, zu hören und zu gehorchen.
„Hier bin ich“ und er zog los, seinen einzigen, geliebten und langersehnten Sohn als ein Liebesgeschenk für Gott zu opfern. Doch Gott hatte anderes im Sinn. Er wollte ihn nur prüfen und durch Abrahams Gehorsam wurde viel Segen auf alle Nationen ausgegossen. Durch sein stilles, gehorsames, vertrauensvolles, sich völlig hingebendes „hier bin ich“.

Mose stand einst vor dem brennenden und doch nicht verbrennenden Dornbusch an heiliger Stätte. Auch er war bereit zu gehorchen, sich gebrauchen zu lassen für Gottes großes Erlösungswerk an seinem Volk Israel. Gott rief Mose bei seinem Namen und dieser antwortete einfach mit: „Hier bin ich.“ 

Samuel stand vor Gott und empfing alle Worte von Gott und gab sie an das Volk Israel weiter. Meistens waren es unangenehme Botschaften, doch seine Einstellung war immer: „Hier bin ich, rede, dein Knecht hört.“

Jesaja hatte diese gewaltige Vision vom Thronsaal Gottes, seine Herrlichkeit erfüllte alles. Es war nicht in Worte zu fassen, was er sah. Als Gott fragt, wen er senden soll, oh, wie mutig dann von Jesaja zu sagen: „Hier bin ich, sende mich.“

Gott möchte meine Bereitschaft. Mein ganzes Herz. Mein ganzes Sein. Mein ganzes Leben. Mein ganzes Vertrauen. Meine ganze Bereitschaft. Hier bin ich. 

Ich gehorche dir ganz, auch wenn es meinem Verstand widerspricht. Ich höre genau auf dich und dein Wort. Hier bin ich, dein Diener hört. Was du mir aufträgst, das will ich tun. Hier bin ich, stehe vor dir auf heiligem Grund und warte auf deinen großen Auftrag für mich. Du kennst mich und rufst mich bei meinem Namen. Ich bin dein. Ich will bereit sein zu horchen und zu gehorchen, loszugehen und auszuführen. 
Hier bin ich, sende mich! Sende mich, wohin du willst. Du hast mich bei meinem Namen gerufen, ich bin dein. Deine Herrlichkeit erfüllt alles. Sie begleitet mich. Sie beauftragt mich. 

Ich möchte auch mit diesem Glaubensvätern einstimmen und auf Gottes Ruf an mich antworten: „Hier bin ich!“
Und du?

Die Geschichte von meiner Nachbarin, die mit 17 Jahren ihr erstes Kind verlor

Gestern war wieder ein typischer Novembertag. Grau und feucht, der Nebel tief hängend und alles irgendwie braun in verschiedenen Nuancen. Ihr kennt diese Tage bestimmt. Doch auch an solchen Tagen müssen meine Kinder raus. Sie müssen rennen, rennen, rennen. So packen wir den Fußball ein, ziehen uns an und gehen raus. Ich möchte noch die Kinder von meiner Freundin mitnehmen und wir klopfen am Tor. Überraschender Weise möchte sie auch mitkommen. Sie ruft mit meinem Handy schnell ihren Mann an und nach einiger Erklärung, was wir machen werden, bekommt sie die Erlaubnis, mitzukommen. 

Es wundert mich, dass sie scheinbar noch nie auf dem städtischen Bolzplatz war. Überhaupt kommt sie nur sehr selten raus. Zum einen erlaubt es ihr Mann nicht immer, zum anderen hat sie sich schon so an das zuhause sein gewöhnt, dass es sie Überwindung kostet, die schützenden Mauern hinter sich zu lassen und sich den Blicken anderer Leute auszusetzen und eventuellen Gerede. 

Umso mehr freue ich mich, dass ich mit ihr gemeinsam spazieren gehen kann und wir auf dieses Weise reden können. Schon am Vormittag hatte ich sie besucht und ich hatte es auf dem Herzen, sie zu fragen, ob wir nicht gemeinsam Gottes Wort lesen wollen. Sie stimmte zu und ich freue mich nun drauf, sie mit der Bibel vertraut zu machen und mit Jesus!

Als wir dann wieder vom Sportplatz weggehen, kommen wir an dem Privatfriedhof unseres Clans vorbei, in den auch meine Freundin eingeheiratet hatte. Vor kurzem war eine 43-jährige Frau an Hirntumor gestorben. Ihr Grab konnten wir schon von weitem sehen.

Es liegen Kränze mit Kunstblumen auf dem frischen Erdhaufen. Drum herumstehen einige Steintafeln, manche Gräber sind mit Platten und Bildern der Verstorbenen versehen, andere sind mit einem kleinen Zaun umfasst. Der gesamte Platz ist sehr ungepflegt, Müll und Dornengestrüpp prägen das Bild. Nicht gerade sehr schön und wertschätzend, so jedenfalls sieht es in meinen Augen aus. Anscheinend ist das nicht so wichtig hier. 

Wir öffnen den Eingang, ein Stacheldraht, der wahrscheinlich verhindern soll, dass Kühe auf das Gelände gehen.

Wir gehen zu einem Grab ganz an der Seite. Ein kleiner Stein ist dort und die Inschrift:
„Armela.“. Sie war vier Tage alt geworden.

Tränen steigen in die Augen meiner Freundin, als sie sagt, wie lange sie nicht mehr hier war. Dort liegt ihre Erstgeborene. Ich wusste, dass sie, nachdem sie mit 16 geheiratet hatte, mit 17 direkt eine Fehlgeburt hatte. Ihr Körper war noch nicht reif für eine Schwangerschaft gewesen. Aber mir war nicht bewusst gewesen, dass es im siebten Monat war und die kleine Armela vier Tage lebte und hier beerdigt war.

Ich nehme sie feste in den Arm und stehe ruhig mit ihr da. Dann gehe ich mit den Kindern etwas weiter, im ihr Ruhe und etwas Zeit allein am Grab zu lassen. 

Als wir dann wieder aufbrechen, da erzählt sie mir die Geschichte. 

Sie war gerade 17 und schwanger. Wusste nicht viel vom Kinderkriegen, von Wehen usw. So konnte sie in ein Nacht nicht schlafen, hatte Rückenschmerzen. Sie traute sich nicht, sich bei ihrer Schwiegermutter zu melden mitten in der Nacht. Ihr Mann war nicht zuhause gewesen. Als sie Licht im Zimmer der Schwiegermutter sah, ging sie zu ihr und erzählte von ihren Schmerzen und ihrer Schlaflosigkeit. Diese entschied, ins Krankenhaus zu gehen. Dort wurde ihr dann von der Hebamme gesagt, dass sie schon unter Geburt war. Sie war Anfang siebten Monats.

Sie fuhren nun über die schlechte Straße bis in die Nachbarstadt. Dort angekommen durfte sie keiner in den Geburtssaal begleiten. Keiner. Sie als junges Mädchen, ein Herz voller Angst und Ungewissheit, in der Erwartung, ein totes Kind zur Welt zu bringen, musste ganz allein das alles durchmachen. Mein eigenes Herz schmerzt, wenn ich daran denke, wie herzlos das war. Sie hatte Angst, solche Angst, erzählt sie mir. Und ihre Augen füllen sich mit Tränen. 

Das Kind, ein kleines hübsches Mädchen wurde geboren. Und es schrie. Wie alle normalen Kinder schreien. Ein kleines Wunder. Es hat die Geburt überlebt! 
Sofort kam es in einen Inkubator. Meine Freundin sollte es nie halten dürfen. 
Keiner hätte gedacht, dass es leben würde. Doch die kleine machte es tapfer. Tag für Tag stieg die Hoffnung, dass sie es schaffen würde. 

Doch in einer Nacht, als meine Freundin nach ihr sehen wollte, da wurde sie von der Schwester gefragt: „Bist du die Mutter von dem Abort?“ (Allein die Mutter eines Kindes, das lebendig geboren ist, so zu nennen, macht mich wütend.)
„Dein Kind ist gestorben.“

Sie war allein. Ganz allein. Und es ging ihr so schlecht. Sie fühlte sich so verloren. So traurig. Mit wenig Mitgefühl an der Seite und mit keiner vertrauten Person als sie diese niederschmetternde Nachricht hörte. Sie musste nun rausgehen zum Wachmann an das Tor, um diesen zu bitten, mit ihrem Mann telefonieren zu können. 

Wenig später kamen dann alle. Ein Tag später war die kleine tapfere Armela beerdigt. Meine Freundin musste dann noch viele Monate liegen, da es anscheinend Komplikationen mit ihrer Gebärmutter gab oder was auch immer.

Als sie es mir so erzählt, die Geschichte der kleinen Armela, da steigen in mir unterschiedliche Gefühle hoch. Ich stell mir meine Freundin als junges Mädchen vor, selber noch ein Kind. Und dann passiert so etwas. An so vielen Stellen war sie allein. Als die Wehen begannen war sie allein. Als sie das Kind gebar, war sie allein, ohne vertraute Hand an ihrer Seite. Als sie die Nachricht vom Tod des Kindes bekam, war sie allein. Als sie in die Nacht lief, um ihren Mann zu informieren, war sie allein.
Wie gerne wäre ich ihr da beigestanden. Hätte ihre Hand gehalten und sie getröstet.

Doch jetzt, 15 Jahre nach all dem, da bricht es wieder in ihr hervor. Ich weiß nicht, ob sie je mit jemanden so darüber geredet hat. Ob sie je Raum hatte, ihre Trauer zu verarbeiten, mit einer verständnisvollen Person an ihrer Seite. Die Gefühle, die sie damals hatte, die kamen wieder hoch. Das junge Mädchen war plötzlich wieder da. Und die Erinnerung an ihre erste Tochter. 

Nach all dem dem bekam sie zwei gesunde Töchter und zwei Söhne. Der jüngste, so at wie Livia, weiß nichts von seiner dritten Schwester. Er sei noch zu klein dafür. 

Ich bete und hoffe sehr, dass Jesus ihr in all ihrem Schmerz begegnet. 
Wieviel Schmerz überhaupt liegt wohl in den Herzen der Frauen hier begraben. Das frage ich mich und ich bin traurig bei diesem Gedanken... 

Wir sind nicht Männer des Gebets gewesen

Darf ich dir eine Frage stellen: Wie steht es um dein Gebetsleben? Weißt du wie wichtig ein gesundes Gebetsleben für dein geistliches Wohlergehen und deine Wirksamkeit in dieser Welt ist? Ich weiß darüber eigentlich viel, aber manchmal begegnen mir Worte, die mich wieder neu herausfordern.

So war es mit folgendem Text, den ich in dem Buch "Words To Winners of Souls.", fand. Ich habe sie ins deutsche übersetzt. Vielleicht fordern sie dich auch heraus. 

Wir sind nicht Männer des Gebets gewesen. Der Geist des Gebets hat nicht unter uns geschlummert. Das Kämmerlein haben wir viel zu wenig besucht und uns viel zu wenig daran erfreut. Wir haben zugelassen, dass Geschäftigkeit, Studium oder tätiges Handeln unseren Stunden im Kämmerlein dazwischen gekommen sind.

Und die fieberhafte Atmosphäre in welche unsere Gemeinden und unsere Nation eingewickelt ist, hat auch den Weg in unsere Kämmerlein gefunden und stört die süße Ruhe und die gesegnete Einsamkeit.

Schlaf, Gemeinschaft, unnötige Besuche, sinnloses Gequatsche, unsinniges Lesen, unvorteilhafte Beschäftigung, sind alles Zeitverschwender,  die wir für Gebet hätten nutzen können.

Warum haben wir so wenig Sorge darum Zeit zum Gebet zu finden? Warum machen wir uns so wenig Gedanken darum, Zeit freizumachen und unsere Angelegenheiten so zu regeln, dass wir einen großen Teil des Tages fürs Gebet sicher haben?

Warum reden wir so viel, aber beten so wenig? Warum laufen wir hier und dahin, aber beten so wenig? Warum ist da so viel Hektik und Geschäftigkeit, aber so wenig Gebet? Warum sind da so viele Treffen mit unseren Geschwistern, aber so wenig Begegnung mit Gott?

Warum sind wir so wenig allein, dürstet unsere Seele so nach den ruhigen, süßen Stunden ungestörter Ruhe, wenn Gott und sein Kind Gemeinschaft miteinander haben, als wenn nichts sie scheiden könnte.

Es ist der Mangel dieser einsamen Stunden, die nicht nur unser eigenes Wachstum in Gnade behindert, sondern es macht uns auch zu ertraglosen Gliedern von Christi Gemeinde, und am Ende macht es unser Lebe nutzlos. Damit wir in der Gnade wachsen müssen wir viel alleine sein.

Es ist nicht in Gemeinschaft, auch nicht in christlicher Gemeinschaft, in welcher unsere Seele am schnellsten und stärksten wächst. In einer einzigen stillen Stunde des Gebets werden wir mehr Fortschritte machen, als in vielen Tagen der Gemeinschaft mit anderen. 


In der Wüste fällt der Tau am frischesten und ist die Luft am reinsten. So ist es auch mit der Seele. Es ist wenn nichts als Gott nahe ist. Wenn seine Gegenwart allein uns erfrischt, wie die Wüstenluft, die nicht gemischt ist mit dem schädlichen Atem des Menschen, in diesem Moment hat das Auge die klarste, und schlichteste Sicht auf die Ewigkeit, in diesem Moment sammelt die Seele wundersame Erfrischung, Kraft und Energie. Und so werden wir alle auch wirklich nützlich für andere. Aus "Words to Winners of Souls " von Horatius Bonar

13 Fragen zu Thanksgiving

Heute feiern die Amerikaner überall auf der Welt das sogenannte Thanksgiving-Fest. Irgendwie beneiden wir die Amis darum, dass sie neben den uns bekannten Festen, Weihnachten und Ostern, noch ein weiteres großes Familien-Fest haben. An Thanksgiving kommt die ganze Familie zusammen. Es wird ein festliches Essen hergerichtet und am Ende sitzt man am Tisch und teilt miteinander, wofür man dankbar ist.

Auch wenn wir nicht Amerikaner sind und keinen Truthahn im Ofen haben, (einen Pumpkin-Pie habe ich aber gebacken) so treffen wir uns doch als Team und werden heute feierlich Raclette essen. Natürlich werden wir auch die Gelegenheit wahrnehmen, Gottes Gnade in unserem Leben zu feiern.

Vielleicht kommt dir das ganze komisch vor. Aber bei einem wirst du mir wohl zustimmen. Dankbar zu sein und sich selbst zu reflektieren in Bezug auf die eigene Dankbarkeit, ist auf jeden Fall eine sinnvolle Sache.

Um dir in deiner Reflexion zu helfen habe ich ein paar Fragen zur Selbstprüfung. Ich fand diese im Email-Newsletter von Paul David Tripp.

  1. Würden die Leute, die dir am nächsten stehen, dich als eine dankbare oder undankbare Person bezeichnen?
  2. Wann hast du das letzte Mal buchstäblich alle deine Segnungen aufgezählt?
  3. Wann hast du das letzte Mal deine Zeit damit verbraucht, zu mosern, zu jammern oder dich über irgendetwas in deinem Leben zu beschweren?
  4. Bist du, wenn du auf die Welt schaust, pessimistisch bei all dem was falsch läuft?
  5. Feierst du Gottes allgemeine Gnade, wenn du auf diese Welt schaust?
  6. Siehst du dich als jemanden, der beständig zu kurz kommt oder der vergessen wird?
  7. Siehst du dich als jemanden, der unverdient mit Segnungen überschüttet wird?
  8. Wie oft füllst du die Lücke mit Jammern, wie zum Beispiel "wenn ich nur  __________ hätte" oder "Ich wünschte  _________ wäre anders."
  9. Wie oft füllst du die Lücke mit Dankbarkeit, wie zum Beispiel "Ich kann nicht glauben, dass Gott mir __________ gegeben hat."
  10. Ermutigst du in deinen Beziehungen deine Freunde oder Familie darin mit ihrem Jammern weiterzumachen?
  11. Ermutigst du in deinen Beziehungen deine Freunde und Familie darin Gründe zu finden, Gott danke zu sagen?
  12. Erkennst du, wie du in deinen Beziehungen andere beständig niedermachst?
  13. Erkennst du wie du in deinen Beziehungen, anderen beständig Mut machst?

Was wäre meine Reaktion auf eine Krebsdiagnose?

Heute habe ich in einem Artikel davon gelesen, dass Joni Eareckson Tada wieder an Brustkrebs erkrankt ist. Sie hatte diese Krankheit schon einmal gehabt, wurde dann nach erfolgreicher Therapie aber als geheilt erklärt. Nun bekam die 69-Jährige wieder diese Diagnose. Seit mehr als 50 Jahren sitzt sie ja schon im Rollstuhl und hat immer wieder mit chronischen Schmerzen zu kämpfen. Für mich nicht vorstellbar, was diese Frau körperlich leiden muss. 

Als ich dann heute ihre Reaktion auf diese Diagnose las, da wurde ich innerlich tief getroffen von ihren unerschütterlichen Glauben. Sie schreibt:

„When I received the unexpected news of cancer from my oncological surgeon, I relaxed and smiled, knowing that my sovereign God loves me dearly and holds me tightly in his hands...What good is it if we only trust the Lord when we understand his ways? That only guarantees a life filled with doubts.”

Als sie die unerwartete Nachricht über Krebs von ihrem Onkologen bekam, da war sie entspannt und lächelte. Warum? Weil sie wusste, dass ihr allmächtiger Gott sie sehr liebt und sie fest in seinen Händen hält! 
Was für ein Glaube. Was für ein Vertrauen in einen souveränen und zugleich liebenden Gott! Ich wünsche es mir so sehr, dass ich ebenso ruhig und gelassen auf scheinbar schlechte Nachrichten reagieren kann. Doch dieser feste Glaube ist gewachsen in ihr. 

In einem Interview las ich zuletzt wie Joni von einem Zitat erzählte, welches ihr half besser damit umzugehen. 

Vor vielen, vielen Jahren habe ich ein Zitat von William Law auswendig gelernt. Er sagte: "Empfange jede innere und äußere Schwierigkeit, jede Enttäuschung, jede Belastung, jede Unbehaglichkeit, jede Dunkelheit und Trostlosigkeit mit deinen beiden Händen, als eine gesegnete Möglichkeit dir selbst zu sterben und tritt ein in eine erfülltere Gemeinschaft mit deinem Retter. Schau auf kein inneres oder äußeres Problem mit einer anderen Sichtweise, weise jeden anderen Gedanken darüber zurück; und du wirst erleben wie der Tag deiner Bedrängnis der gesegneteste Tag deines (geistlichen) Gedeihens wird.

Als Danny seinen Fuß verletzt hat vor einiger Zeit, da war meine erste Reaktion leider nicht so voller Glauben und Vertrauen. Ich hatte Angst, dass Gott mir zu viel zumuten würde. (Dabei weiß er doch am besten, wieviel er mir zumuten kann.) Ich verstand nicht, warum das nun auch noch kommen musste. Mein Blick richtete sich zuerst auf all die Probleme, die das ganze mit sich bringen wird. Warum müsse das nun so kommen? Weiß Gott nicht, dass ich schon genug zu tragen habe? (Oh doch, Gott weiß ganz genau, wieviel ich trage und er weiß ganz genau, was er tut.)

Wann werde ich dazu kommen, ebenso in solch einer Gelassenheit neuen Problemen, neuen Schwierigkeiten, neuen Herausforderungen entgegenzusehen? Erst dann, wenn ich wie Joni das auslebe, was William Law sagte. 

Christus hält mich fest

Gestern hatten wir Teamtreffen und ich war dran, es vorzubereiten.
Dabei blätterte ich unser Liederbuch „Seht unseren Gott“ durch. 
Bei diesem Lied blieb ich stehen. Wir hatten es noch selten gesungen. 

Als wir es dann am Abend sangen, da durchdrang mich ein tiefer Frieden und eine große innere Freude. Ich hoffe, dass es das gleiche auch dir bringt.

Hier ist der deutsche Text und weiter unten der link zu einer englischsprachigen Vertonung von Keith und Kristyn Getty. 

Wenn mein Glaube schwinden will,
Hält mich Christus fest.
Satans List wird mir zu viel,
Christus hält mich fest.
Alleine kann ich nicht bestehn
Auf dem Lebensweg.
Alleine müsste ich vergehn,
Christus hält mich fest.

Jesus nimmt den Sünder an;
Christus hält mich fest.
Keine Macht mich trennen kann;
Christus hält mich fest.
Meine Seele bleibt bewahrt,
Sein Versprechen gilt.
Denn er hat den Preis bezahlt;
Christus hält mich fest.

Für mich ging er in den Tod;
Christus hält mich fest.
Jetzt steh ich gerecht vor Gott;
Christus hält mich fest.
Mit ihm werd ich auferstehn;
Christus hält mich fest.
Ihn mit eignen Augen sehn,
Wenn er wiederkommt.

Christus hält mich fest. 
Christus hält mich fest.
Mein Erlöser liebt mich sehr,
Christus hält mich fest.