Wir sind zurück aus dem Urlaub

Eigentlich hätten wir hier auf dem Blog eine Abwesenheitsnotiz hinterlassen müssen, bevor wir in den Urlaub gegangen sind. So hättest du von Anfang an gewusst, wie lange hier auf dem Blog keine neuen Beiträge erscheinen.

Jetzt ist es eigentlich schon zu spät darauf hinzuweisen, aber ich will es trotzdem tun. Vom 14. bis 24. September waren wir in Montenegro im Urlaub. Deswegen ist hier auf dem Blog nichts erschienen. Verzeih, dass wir dies nicht kommuniziert hatten.

Wir hatten insgesamt eine schöne Zeit, mit einem Tag, der uns als Eltern ziemlich herausgefordert hat. Aber das soll hier jetzt nicht das Thema sein.

Um wieder in den Blogging-Rhythmus zu kommen beginnen wir heute mit ein paar Bildern von Gottes herrlicher Schöpfung. Ich habe mir hin und wieder die Zeit genommen Gottes Offenbarung in der Natur mit meiner Kamera festzuhalten. Hier sind ein paar Eindrücke, von dem was wir gesehen haben.

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Ein Grund warum ich stolz bin auf meine Frau

photo-1440337386388-f5fd01e85bd5Eines steht fest: Rahel kann besser schreiben und besser Sprache lernen als ich. Das muss ich einfach neidlos anerkennen. Ja, ich will sogar stolz sein. Heute hat Rahel den Erzieherinnen im Kindergarten im "besten" albanisch unsere Motivation hinter dem Projekt "TOYS-4-HAS" erklärt, und ich stand im Hintergrund und dachte nur: "Danke HERR, für meine sprachbegabte Frau."

Aber auch im Schreiben ist Rahel besser und darum soll es in diesem Artikel gehen.

Rahel schreibt für ihr Leben gern. Schon seit ihrer Jugendzeit führt sie ein Tagebuch. Sie hat schon tausende von Seiten und unzählige Bücher mit ihren Gedanken gefüllt. Und seitdem wir diesen Blog gestartet haben ist Rahel eine wertvolle Mitautorin auf diesem Blog.

Sie tippt ihre Artikel ausschließlich auf dem iPad, ohne irgendeine externe Tastatur. Ein Abend bei uns läuft manchmal so: Während ich meine Emails am Laptop erledige, sitzt Rahel hinter mir und tippt völlig lautlos ihre Artikel ins Tablet. Nach einer dreiviertel Stunde liegen dann wieder zwei Artikel von ihr in meinem Posteingang, die ich dann in den Blog einpflegen darf. Aber das soll mal reichen als kleinen Einblick hinter die Kulissen.

Jedenfalls bin ich stolz auf meine Frau aus folgendem Grund. (Es gäbe noch unzählige andere, aber die führe ich in einem extra Beitrag auf. Vielleicht schaffe ich es ja zu ihrem Geburtstag an diesem Sonntag.)

Ein Beitrag von ihr wird nächstes Jahr in einem Andachtsbuch beim Gerth-Medien-Verlag erscheinen.

Wie es dazu kam will ich dir kurz erklären.

Letztes Jahr schrieb Rahel einen Artikel auf unserem Blog. Dieser schaffte es auf Empfehlung einer Blogleserin bis in die Rubrik Montagsgedanken der Lydia-Online-Zeitschrift. (Die Frauen werden wohl wissen, um welche Zeitschrift es sich handelt.)

Im Juni kam dann die Anfrage von Lydia, ob der Text für ein geplantes Andachtsbuch verwendet werden darf. Da hatten wir natürlich nichts dagegen. Vorgestern haben wir die endgültige Fassung des Textes erhalten, mit der Bitte die gekürzte Fassung zu bestätigen. (Der Text wurde um einiges gekürzt, von 700 auf 400 Wörter.)

Damit du nicht mehr warten musst bis zum Erscheinungstermin, stelle ich dir diesen Text schon jetzt zur Verfügung. Vielleicht gebe ich damit auch ein wenig an, aber das darf ich doch, wenn ich stolz bin, oder? Aber viel wichtiger ist, dass der Text dir zum Segen und zur Ermutigung ist. 

Selbstmitleidstag

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Letzte Woche war so ein Tag, den ich als „Ach-ich-tu-mir-selbst-so-leid“-Tag bezeichnen würde. Ein Tag, an dem ich mich ernsthaft fragte, warum um alles in der Welt ich hier in Albanien war. Vielleicht lag es daran, dass es seit Tagen regnete. Oder daran, dass ich meine Familie vermisste und ich zu gern mal wieder mit einer lieben Freundin in ein Café gegangen wäre. Oder einfach mal mit den Kindern auf einen Spielplatz.

Überhaupt, was unsere Kinder alles nicht tun können: Hier gibt es kein Schwimmbad für Regentage, keinen Zoo für einen schönen Sonntagsausflug, keine gut ausgebauten Spazierwege, um einfach mal laufen zu gehen, kein … Meine Gedanken kreisten und kreisten – und mündeten immer wieder in der Klage: „Warum bin ich nur hier?“

Es ging mir nicht gut bei diesen Gedanken. Eigentlich weiß ich ja, warum ich hier bin. Dennoch war der Verstand nicht stark genug, um den Wirrungen meines Herzens Einhalt zu gebieten. Ich sah aus dem Fenster und meine Tränen vereinten sich mit den nicht enden wollenden Regentropfen, die vom grauen Himmel fielen. Ich tat mir sehr, sehr leid.

Doch Gott sei Dank haben wir keine Spülmaschine. So stand ich an diesem Tag mal wieder vor meinen üblichen Geschirrbergen. Wie meistens machte ich mir Lobpreismusik an. Gott wusste genau, was ich an diesem Tag brauchte. Es war ein Lied von Chris Tomlin. Im Refrain heißt es: „Jesus, ich verdanke dir alles.“ Wie ein heller Lichtstrahl von oben durchzog es mein Herz und plötzlich stand mein Ich am Rand. Mein Ich, mein Egoismus, mein Selbstmitleid. Alles war auf einmal unwichtig.

Da ist Jesus, mein Jesus, der alles für mich gegeben hat. Und ich bin traurig, weil ich hier so wenig Ausgleich finde? Da ist mein Retter, der sein Blut für mich vergossen hat, und ich stehe und weine, weil ich nicht in ein Café gehen kann und meine Kinder keinen Spielplatz haben?

Jetzt musste ich wirklich weinen. Nicht aus Selbstmitleid, sondern weil Jesus mich so liebt. Ja, ich schulde ihm wirklich alles! Was ich hier in Albanien tue, ist nur etwas Kleines. Mein Leben gehört ihm. Ich verdanke ihm alles. Ich schulde ihm alles.

Seit dieser Erkenntnis lebe ich fröhlich und ohne Gedanken daran, was ich doch alles aufgegeben habe. Denn es ist nichts im Vergleich zu Jesus. Es ist ein Vorrecht, hier sein zu dürfen – trotz oder gerade wegen all der Einschränkungen und Schwierigkeiten.

Wie sieht es eigentlich mit unserer Sprache aus?

30HImmer wieder werden wir gefragt, ob wir uns denn schon richtig mit den Leuten unterhalten können. Nun, jetzt leben wir schon fast drei Jahre hier in Albanien und ja, wir können uns schon relativ gut unterhalten. Erst heute sagte mir jemand, dass ich gut den hasianischen Dialekt gelernt habe. Das bleibt einfach nicht aus, wenn man die allermeiste Zeit mit Menschen aus Has verbringt. 🙂 und es ist gut. Wir wollen ja den Menschen hier ja so nah wie möglich kommen und das geschieht zu einem großen Teil durch die Sprache.

Manchmal fragen mich Leute hier, wie lange ich im Ausland gelebt habe, da sie denken, ich sei Albanerin im Ausland. 🙂 Das schmeichelt natürlich, aber leider weiß ich nur zu gut, welche großen Lücken ich noch habe. Mein Wortschatz erweitert sich im Moment ausschließlich durch das, was ich im Alltag lerne. Richtigen Unterricht hatte ich nur in den ersten Monaten so richtig. Viele besuche, Gespräche, Mut, Fehler zu machen, das alles hat mir geholfen, albanisch zu lernen.

Besonders freue ich mich, dass ich für Menschen beten und ihnen das Evangelium in einfachen Worten erklären kann. Dennoch, ich wünsche mir ein noch viel breiteres Wortspektrum und besseres Verständnis. Gerade wenn mir Frauen ihr Herz ausschütten und ich merke, hier wird mir gerade was wirklich tiefes und wichtiges erzählt, dass tut es mir leid, wenn ich nicht alles verstehe oder öfter nachfragen muss.

Auch unsere Kinder sprechen schon einwandfreies Albanisch mit hasianischen Dialekt. Kein Wunder, verbringen sie doch viel Zeit mit unserer Nachbarin und den beiden Nachbarsmädels. Es ist toll zu sehen, wie sie direkt Umdenken können, je nach dem, mit wem sie gerade sprechen.

Seit einigen Wochen haben wir nun ein neues Teammitglied bekommen. Alex ist ganz motiviert, die Sprache zu lernen und das gibt auch uns anderen im Team wieder einen neuen Anschwung, dran zu bleiben und aktiv unser Können zu erweitern.

Albanisch ist keine leichte Sprache, aber aus Liebe zu den Menschen und zu Gott wollen wir sie bestmöglich sprechen. Danke, wenn ihr gerade auch da für uns betet. Wir brauchen Gottes Weisheit und Befähigung!

Mein Spaziergang am Meer und welcher Gedanke mir dabei kam

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Ich liebe es, am Meer entlang zulaufen.

Daher freue ich mich auch schon sehr auf die zehn Tage Urlaub in Montenegro. Für unsere albanischen Freunde hier ist Urlaub im September zwar schon fast Urlaub im Winter, aber wir genießen es, wenn es nicht mehr all zu heiß ist, und vor allem, wenn wir die Strände fast für uns haben.

Zuletzt waren wir in Holland am Strand. Der riesige Sandstrand und das herrlich blaue Meer lässt mein Herz höher schlagen, auch wenn wir nur für einen Tag dort waren.

So lief ich auch dort mal wieder am Meer entlang. Dabei musste ich immer wieder auf den Boden schauen.

DSCF0140Da gab es nicht nur hier uns da eine Muschel zu sehen, nein, da waren ganze Berge von kleinen Kostbarkeiten zu bestaunen. Irgendwann wusste ich gar nicht mehr, wohin ich blicken sollte, auf den Boden mit all den schönen Muscheln oder auf mein geliebtes Meer, die Weite, den endlosen Horizont. Ich hatte innerlich direkt einen kleinen Zwiespalt. Welcher Anblick ist es mehr wert, ihm meine Aufmerksamkeit zu schenken?

Auf einmal schenkte Gott mir eine Einsicht, ein Bild für mein Leben.

Es braucht beides: mein Blick soll auf das gerichtet sein, was mir vor den Füßen liegt. Da sind Kostbarkeiten, Geschenke von Gott, überall, in Hülle und Fülle (nur leider sehe ich sie viel zu selten). Gott will mich beschenken, wie mit dem Anblick dieser tollen Muscheln.

Aber auf der anderen Seite ist auch der Blick in die Weite wichtig. Meine Augen, meine Gedanken lösen von dem alltäglichen Allerlei, den Kämpfen und Problemen und den Blick heben. In die Weite schauen, in die Größe dessen, der alles geschaffen hat, für den alles, was mich bekümmert nur ein kleines ist.
Ich bin klein.
Und Ihm ist nichts unmöglich.
Es ist so wohltuend, die Weite einzuatmen.

Ich liebe den Vers aus Psalm 31:

Du stellst meine Füße auf weiten Raum.

Das wünsche ich mir immer wieder. Ich möchte von dem dichten Lebensalltag in die Weite gehen. Möchte Neuausrichtung und einfach mal tief durchatmen.
Gut, dass ich dazu nicht am Meer sein muss, sondern ich dass immer wieder in meinem Tag einbauen kann, Momente der Weite, auf Gott blicken.
Kurz durchatmen und dann weiter im Gewusel.

Aber ich will auch den Blick auf die kleinen Dinge nicht vergessen,
auf die kleinen Geschenke am Wegrand,
Kostbarkeiten, die Gott für mich bereithält, und die ich nicht übersehen will.

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Die Spielsachen werden sortiert (Video)

Unser Spielzeugprojekt geht voran. Aktuell werden die Spielsachen sortiert. Vor allem Rahel hat schon viele Stunden investiert, um diese 350 Bananenkisten zu öffnen und den Inhalt zu sortieren.

Wir haben ein kurzes Video erstellt, dass dir einen kleinen Einblick liefert. Viel Spaß damit.

Die Spielsachen werden sortiert von rahda:films auf Vimeo.

Kleine Kinder und ihre Gefühle

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Seit einiger Zeit habe ich wieder ein gutes Buch in Händen. Gut, weil es in meine Lebenswirklichkeit hineinspricht, da es besonders an Mütter mit kleinen Kindern geschrieben ist und gut auch, weil es dünn ist und die Lektionen kurz, so dass man sie locker hier und da zwischen durch lesen kann. Der einzige Nachteil ist vielleicht für diejenigen, die im englischen nicht so fit sind, dass es eben bisher nur in Englisch erschienen ist. Es heißt: "Loving the little years - Motherhood in the Trenches" von Rachel Jankovic.

Als wir in Deutschland viel im Auto unterwegs waren, hatte ich immer mal wieder die Gelegenheit, darin zu lesen. Dann kam ich zu einem Kapitel mit der Überschrift "Spirited Riders", was so viel wie "Temperamentvolle Reiter" bedeutet.
Darin schreibt Rachel von ihren vier kleinen Töchtern und ihrem Temperament und ihren Gefühlen, die sie manchmal mit sich reißen. Ich habe nur eine Tochter, von der ich bisher sagen kann: ja, Mädels sind schon noch mal ne Sorte Mensch für sich. 🙂
Doch was sie dann schreibt empfand ich als sehr hilfreich, nicht nur im Umgang mit temperamentvollen Mädchen, sondern gleichermaßen auch für ebensolche Jungen.

Rachel nennt folgendes Beispiel: Es ist der Geburtstag eines Kindes. Die Schwester möchte auch ein Geschenk haben. Als sie keines bekommt, beginnt sie, sich zu ärgern und zu motzen. Stell dir vor, du sagst dann: "Hör auf damit. Das ist schlecht. Sei nicht so ein Motzer. Komm damit jetzt zurecht." - Hilft das irgendwem? Dem Kind wird beigebracht, dass wenn das Gefühl über sie kommt, sie schon einen Fehler gemacht haben. Das ist nicht gut. Doch was machen wir nun? Kinder brauchen Hilfe, um ihre eigenen Gefühle zu sortieren, nicht, um darin zu schwelgen, sondern um zu lernen sie zu kontrollieren.

Nun folgt ein tolles Beispiel, wie ich finde, um Kindern genau in diesem Punkt zu helfen und ihnen bildlich vor Augen zu machen, was sich oft in ihnen abspielt:

Ihre Gefühle sind wie Pferde, schöne, temperamentvolle Pferde. Aber sie sind die Reiter. Gott gab ihnen diese Pferde als sie geboren wurden und sie werden sie ihr Leben lang reiten. Gott hat uns auch gemeinsam auf einen Pfad gestellt und uns gesagt, das wir ihm folgen sollen. Wir können weit blicken, da sind wunderschöne Blumen, Seen, Bäume und Regenbögen. So können wir "im Licht wandeln wie er im Licht ist und haben Gemeinschaft untereinander" (1.Joh. 1,7).
Wenn nun unsere Gefühle sich aufspielen, ist das, wie wenn das Pferd versucht, über den Zaun zu springen und an einen öden Ort voller Spinnen zu springen, um dann in der Dunkelheit verloren zu gehen. Doch ein guter Reiter weiß, was zu tun ist, wenn das Pferd ausreißen will, er zieht die Zügel an. Drehe den Kopf des Pferdes. Gehe zurück auf den Pfad. Auch hat Gott uns als Eltern den Auftrag gegeben zu sehen, dass das Pferd unseres Kindes auf dem Weg bleibt.

Ganz wichtig ist, dass das Pferd an sich nicht das Problem ist! Da ist nichts falsches an Emotionen. Wir haben oft nur so kleine Reiter, die es nicht gewohnt sind zu reiten. So sollten wir eben besser damit beginnen, ihnen grundlegende Reitstunden zu geben.

Wie können diese aussehen? Hier mal ein paar Dinge, die ich mir aus dem Text gezogen habe:

1. Spreche mit deinem Kind darüber, wie es sich fühlen kann und sage ihm, wie du dir wünschst, dass sie sich verhält (oder besser noch, was Jesus sich wünscht.)

2. Gib ihm praktische Dinge an die Hand. Sei ein Trainer! Vielleicht weißt du, wann Situationen kommen, die kritisch sind, in denen das Pferd schon öfter über die Stränge geschlagen hat und gebe vorher kurze Instruktionen. Mach eine kleine Pause und nimm dir dazu die Zeit.

3. Mache dir einen Plan. Benutze Codewörter. Ermutige!

4. Lobe ganz viel, wenn du siehst, das kleine emotionale Versuchungen überwunden wurden. Sei ganz nah bei deinem Kind, wenn es lernt, was im Inneren vorgeht. Selbst die Kinder sind manchmal von sich selbst überrascht...

Es geht nicht darum, das Pferd zu lähmen, sondern darum, den Reiter auszurüsten.
Es geht darum, dass unsere Kinder lernen, eigenverantwortlich mit ihren Gefühlen umzugehen und eines Tages ihre eigenen Kinder helfen, auf dem guten Weg zu bleiben.

Ist Tod nicht gleich Tod?

todgleichtodLetzten Samstag war ein bewegender Tag für uns. Wir waren bei einer Beerdigung dabei. Nicht real, sondern per livestream.

Kurz vorher hatten wir von der Familie gehört, ein Ehepaar mit drei kleinen Kindern, etwa im Alter unserer Kinder, die auf dem Weg mit dem Auto zu der Mission waren, die sie im Oktober nach Japan aussenden sollte. Da geschah das unfassbare: ein Truck rammte das Auto so, dass alle fünf Insassen, die ganze Familie, sofort tot waren. Das geschah am Sonntag zuvor.

The Pals Family, Courtesy of World Venture_1470178884509_4445197_ver1.0Die Familie kam aus der Gemeinde von John Piper, der Bethlehem Baptist Church.
Am letzten Samstag fand dann die Beerdigung statt und es war möglich, sie im Internet Live mitzuverfolgen. Es rührte uns zutiefst, in welcher Auferstehungshoffnung jedes Wort gesprochen und jedes Lied gesungen wurde. Die Mutter der Frau ließ dem unverletzten Fahrer des Trucks sagen: "We do forgive you, Toni!" Wahnsinn!

Wir dürfen sicher wissen, dass diese lieben Geschwister nun beim Herrn sind und es Ihnen gut geht. Genau genommen war es für sie eigentlich ihr glücklichster Tag. Viele nennen diese Sache sicher eine Tragödie, ein Verlust, schrecklich. Doch eigentlich ist es Gewinn!

An eben diesem Samstag erzählte mir unsere Nachbarin, dass ein Cousin von ihr verstorben ist. Er kommt aus einem Dorf und war sehr krank und alt gewesen. Die letzten Monate konnte er nur Wasser und Joghurt zu sich nehmen. Jetzt geht es ihm besser, meinte meine Nachbarin.

Das brachte mich ins Nachdenken. Geht es ihm jetzt wirklich besser? Kann es sein, dass dieser Mann noch nie von der rettenden Botschaft gehört hat und nun für immer verloren geht? Kann es sein, dass der Tod dieses alten, kranken Mannes in Wirklichkeit viel tragischer ist, wie der Tod dieser Familie, die Jesus kannten und liebten und jetzt in der Herrlichkeit sind?

Ja, definitiv sollte uns der Tod all der Menschen, die ohne Jesus sterben, als eine große Tragödie vorkommen. Es ist eine Tragödie! So sehr ich auch geweint habe, als ich von dem plötzlichen Tod dieser Familie gehört habe, noch mehr weint mein Herz über die vielen Menschen hier und überall auf der Welt, die ohne Jesus von dieser Welt gehen.

Was ich heute von einem alten Mann gelernt habe

Täglich begegne ich Männern. Wir begrüßen uns, führen ein kurzes Gespräch und trinken hier und da auch mal einen Kaffee zusammen. Die Gespräche, die wir führen, sind meistens nicht sehr tiefgehend. Immer wieder neu stehe ich vor der Herausforderung, die Gespräche mit den Männern auf eine geistliche Ebene zu führen und mit ihnen über den Glauben an Jesus zu reden.

Deswegen bin ich doch hier. Die Männer können mit jedem anderen über das Wetter oder Politik oder Fussball reden. Ich will von dem Alltäglichem zum Wesentlichen kommen.

Aber ehrlich gesagt: Es fällt mir schwer.

Es muss aber nicht so sein, wie ich heute morgen gelernt habe. Davon will ich dir kurz erzählen.

Heute morgen betete ich durch den Psalm 71. Diesen Psalm schrieb ein Mann, der am Endes seines Lebens stand. Er schaut zurück auf sein Leben und ist begeistert von der Treue und den Wundertaten Gottes. Er möchte seinen Enkeln von diesem Gott und seiner Macht erzählen. Er schreibt:

Auch im Alter, Gott, verlass mich nicht,
und wenn ich grau werde,
bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern
und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.

Ich stehe noch nicht am Ende meines Lebens, zumindest bin ich noch nicht alt und grau, aber so möchte ich auch am Ende meines Lebens vor Gott stehen. Vertrauensvoll und dankbar, will ich begeistert von der Größe unseres Gottes reden.

Aber ich fand in diesem Psalm auch eine Herausforderung für mich und meine Gespräche mit den Männern. Nachdem der Psalmist zu Beginn über die Treue Gottes schreibt und wie er Zuflucht gefunden hat in seinem Gott, sagt er in Vers 8.

Lass meinen Mund deines Ruhmes
und deines Preises voll sein täglich.

Ich lerne für mich:

1.Weil mein Gott mir Zuflucht bietet, und weil er mir immer hilft, deswegen habe ich allen Grund Gott täglich zu loben in den Gesprächen mit den Männern.

Desweiteren schreibt der Psalmist von seinen Herausforderungen. Da sind Feinde, die schlecht über ihn reden. Und da sind Zeiten, in denen Gott ferne zu sein scheint. Obwohl der Psalmist sich nicht auf einem geistlichen Höhenflug befand, konnte er dennoch sagen(v.14-16):

Ich aber will immer harren
und mehren all deinen Ruhm.
Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit,
täglich deine Wohltaten, die ich nicht zählen kann.
Ich gehe einher in der Kraft Gottes des HERRN;
ich preise deine Gerechtigkeit allein.

Ich lerne für mich:

2. Auch wenn die Umstände schwierig sind, halte ich an Gott fest und mache ihn groß in den täglichen Gesprächen mit Männern.

Der Psalmist erlebt seinen Gott in den Höhen und Tiefen seines Lebens. Niemals zweifelt er an ihm, sondern er bezeugt, wie Gott ihn aus den Tiefen des Lebens gezogen, und wie er ihn in den Ängsten getröstet hat. Am Ende steht wieder das Bekenntnis zum Lob Gottes(v.23-24)

Meine Lippen und meine Seele, die du erlöst hast,
sollen fröhlich sein und dir lobsingen.
Auch meine Zunge soll täglich reden
von deiner Gerechtigkeit;

Ich lerne für mich:

3. Ich muss nicht durchmachen, was der Psalmist durchmachte, um meinen Gott in den täglichen Gesprächen zu loben. Gott hat mich von meiner Sünde erlöst und deswegen habe ich allen Grund täglich zu reden von meinem Gott.

Doch worüber soll ich mit den Männern konkret reden? Was ist das Hauptthema bei dem Psalmisten. Er schreibt an 4 verschiedenen Stellen, dass er von der Gerechtigkeit Gottes reden will.

Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit,

Ich preise deine Gerechtigkeit allein.

Gott, deine Gerechtigkeit reicht bis zum Himmel;

Auch meine Zunge soll täglich reden
von deiner Gerechtigkeit;

Doch was bedeutet das?

Die Gerechtigkeit Gottes ist sichtbar geworden in Jesus. Gott ist gerecht und er macht den gerecht, der an Jesus glaubt (vgl. Röm 3,26)

Ich frage mich, wie der Psalmist wohl geredet hätte, wenn er von Jesus gewusst hätte, und der Gerechtigkeit, die wir durch ihn erlangen. Ich bin überzeugt, dass er Gott gepriesen hätte, in dem er über Jesus und seine Werk reden würde.

Ich lerne für mich:

4. In den Gesprächen mit den Männern will ich Geschichten von Jesus und seinen Wundertaten erzählen. Vor allem will ich sprechen über das größte Wunder überhaupt: Jesus, der von Gott gesandte Retter, stirbt für uns Menschen um uns gerecht zu machen.

Heute morgen habe ich gebeten: Gott sprich zu mir. Und er hat es getan, durch die Worte eines Psalmisten, der vor tausenden von Jahren lebte. Dieser Psalmist hat das gelebt, was für mich eine Herausforderung ist. Gott und sein Wirken einzubinden in die täglichen Gespräche mit den Männern. Von ihm will ich lernen und Gott um seine Hilfe bitten. 

Unsere neue Gebetskarte

Weil unsere aktuellste Gebetskarte schon zwei Jahre alt war und weil wir nun zu fünft sind, haben wir uns die Mühe gemacht, eine neue Gebetskarte zu erstellen. Hier ist sie. (Das Bestellformular findest du weiter unten.)

gebetskartemailchimp

rueckGebetskarte2016

Diese Gebetskarte haben wir an viele Gemeinden gesendet und regelmäßige Unterstützer sollten diese auch per Post erhalten haben. Wenn du bislang keine Möglichkeit hattest, unsere neue Gebetskarte in den Händen zu halten, dann senden wir dir gerne eine zu. Trage einfach deine Adresse in das Formular unten ein.

[contact-form-7 id="2226" title="Bestellung Gebetskarte"]

5000 Puzzleteile und das große Aber

pieces-of-the-puzzle-592781_640Für unsere Kurzbeiträge auf der Sommerfreizeit hatte ich an einem Abend eine selbst geschriebene Meditation vorgelesen. Der Gedanke dazu kam mir, nachdem ich ein ungelöstes Puzzle mit 5000 Teilen gesehen hatte. Die erste Freizeit hatte das Puzzle begonnen und wir durften uns in der zweiten Freizeit weiter daran versuchen. Den Text konnte ich dann auch auf der anschließenden Konferenz vor ca. 200 Mitarbeitern vorlesen.

Manchmal stehe ich vor unserer Aufgabe und fühle mich, als stände ich vor einem Puzzle mit 5000  Puzzleteilen, die chaotisch durcheinander auf dem Tisch liegen. Ich stehe vor unserer Vision (Jünger in unserer Stadt zu machen, die wiederum selbst wieder Jünger machen) und denke:     unmöglich.

Da sind so viele Mauern,
so viele verschlossene Türen,
da ist so viel Aberglaube,
und so viel Okultismus.

Die Menschen sind so anders, teilweise verschlossen, verzweifelt, hoffnungslos.
Da ist so viel Enttäuschung, zerstörte Hoffnung, da ist Leere und Resignation.
Und da ist ein Glaube, der die Menschen gefangen hält,
ein Glaube der Erlösung nur durch Leistung verspricht.
Ein Glaube, der die Menschen auf die Knie zwingt und sie dennoch oft so leer zurücklässt.
All das scheint mir so eine Macht zu haben, wie etwas, das die Puzzleteile auseinander treibt, obwohl sie doch zusammen gehören wollen.
Sie wurden doch alle dazu geschaffen, ein tolles Bild zu geben.

Ich sehe auf mich und mein Team.
Was sind wir schon im Gegensatz zu den vielen, vielen Menschen -
was ist ein Puzzler im Angesicht von 5000 Puzzleteilen?

Unsere Kraft ist klein. Wir sind schwach, oft an unseren eigenen Grenzen. Die Aufgabe - so groß.

Wie können wir das schaffen?
Wie kann aus dem, was uns oft noch wie ein großes Durcheinander aussieht,
wie kann aus dem der Leib Christi entstehen?
Wie aus Toten Lebendige?
Wie kann aus dem Durcheinander von 5000 Puzzleteilen in einem Karton ein Meisterwerk entstehen?
Ich stehe davor - Es ist mir zu groß. Zu groß, zu unmöglich, zu schwer.

Aber GOTT.
Ich hebe meinen Blick auf zu den Bergen - woher kommt unsere Hilfe?
Ich hebe meinen Blick auf zu Jesus und
plötzlich weichen alle Mauern,
öffnen sich alle Türen,
plötzlich durchflutet Licht die Dunkelheit,
plötzlich läuft Leben spendendes Wasser durch die Straßen der Stadt, in die Häuser, zu den Menschen.

Plötzlich scheint alles, alles möglich.
Es ist möglich ein Puzzle mit 5000 Teilen zusammen zu setzen.
Wie?

Geduld habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. (Hebr 10,36)

Geduld, ein Puzzle Teil nach dem anderen.
Mir wird bewusst, dass jede Begegnung, jedes Gespräch, jeder freundliche Gruß, jede Geschichte, die wir den Kindern erzählen, jeder Besuch, jede soziale Arbeit
wie ein Puzzle Teil an richtiger Stelle sein kann.
Eine für uns unbedeutende Tat, ein Wort, ein Gebet - all das sind so wichtige Teile, um das Ganze zu bilden. Sie sind ein wichtiger Schritt vorwärts, auch wenn es uns oft nicht so scheint.

Wir sind ein kleines Team, eine kleine Kraft - aber mit Jesus ist diese Kraft unschlagbar.
So wenige für so eine große Aufgabe, aber so ein großer Gott mit uns.
Ich denke an unsere Schwachheit und ich denke an Paulus. Was schrieb er noch an die Korinther?

Ich war bei euch in Schwachheit und Furcht und mit großem Zittern und mein Wort und meine Predigt geschah nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in der Weisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht stehe auf Menschen Weisheit, sondern auf Gotteskraft. (1.Kor 2,3–5)

Wie gut, dass der Erfolg unserer Arbeit nicht so sehr auf unsere Weisheit baut, wie beim Puzzeln, sondern auf die Kraft und das Wirken Gottes.
Und so wie das Puzzle eines Tages fertig sein wird, so wird auch eines Tages in unserer Stadt Gottes starke Gemeinde stehen.

Die ersten Bilder der neuen Kamera

Vor unserer Fahrt nach Deutschland habe ich unsere DSLR-Kamera hier auf dem Blog annonciert. Ich habe die Kamera und all das Zubehör dann nach Deutschland mitgenommen in der Hoffnung einen Käufer zu finden. Und tatsächlich. Gott hat mein Gebet erhört.

Ich durfte tatsächlich einen Mann treffen, der genau diese Kombination von Kamera und Objektiven suchte. Was für ein Geschenk. Natürlich nutzte ich die Gelegenheit auch um mir von dem Geld eine andere, viel leichtere Kamera zu kaufen. Und sie macht echt gute Bilder.

Hier ist eine kleine Auswahl davon.