Das herausfordernde Sommer-Kinderprogramm

Der Sommer hat mittlerweile auch uns in Krume erreicht. Während ich diese Zeilen schreibe, abends um 21:30 Uhr, haben wir noch 30 Grad. Tagsüber ist es unerträglich draussen.

Als unsere Teamfrauen in ihrer Liebe zu den Kindern von Has, das Programm für den Sommer planten, dachten sie garantiert nicht, dass solch herausfordernden Bedingungen auf sie zukommen werden.

Gott seid Dank!

Mittlerweile haben wir 3 von 5 Wochen hinter uns gebracht. Die erste Woche des dreitägigen Kinderprogramms veranstalteten wir in Krume. Danach ging es nach Perolaj (25 min Fahrt). Letzte Woche waren wir in Helshan (45 min Fahrt) und jetzt kommt noch einmal Krume dran, bevor das Dorf Zahrisht zuletzt auf dem Plan steht.

Ich schreibe die Entfernungen dazu, weil es gerade diese weiten Strecken sind, die anstrengen, ermüden und Zeit kosten. Hier auf der Karte kannst du sehen, wo die Orte liegen, in denen wir den Kindern mit unserem Programm dienen.

karte von has

Normalerweise passe ich auf die Kinder auf, wenn Rahel unterwegs ist, um das Programm durchzuführen. Letzten Mittwoch bin ich auch mal mitgefahren, um ein paar Videoeindrücke zu sammeln. Darauf hin habe ich ein kleines Video erstellt, das dir einen Einblick liefert.

Du musst wissen: Die Kinder hören zum ersten Mal in ihrem Leben eine Geschichte aus der Bibel und sie singen zum ersten Mal christliche Kinderlieder. Dafür singen sie aber nicht schlecht, wie ich finde.

Aber hier ist das Video.

Bete bitte weiter mit, dass die Frauen die Kraft haben, die letzten zwei Wochen noch durchzuziehen. Bislang bin ich sehr stolz auf das, was meine Frau Rahel und die anderen Mitarbeiter leisten.

Vom Schmerz der Zurückgebliebenen

Seit letzte Woche die gesamte Familie von Rrushes Bruder ziemlich plötzlich nach Deutschland "ausgewandert" ist, begreife ich, was es für viele Menschen hier bedeutet, wenn Angehörige oder Freunde von heute auf morgen weg sind.

Ich wollte eigentlich nur kurz zu Rrushe und sie etwas fragen, doch ich kam in eine Szene, die mich zwang, trotz Termindruck zu bleiben. Da sitzt sie wie ein Häufchen Elend und weint. Neben ihr ein kleiner Junge, der ebenso herzzerreißend weint, weil Rrushe weint.

Langsam erfahre ich, dass die Frau ihres Bruders mit ihren drei Kindern nach Deutschland gegangen sind. Anscheinend war es sehr plötzlich und Rrushe konnte sich kaum richtig verabschieden. Ich weiß, dass sie sehr mit ihrer Familie verbunden ist und es scheint ihr wirklich das Herz zu brechen.

Noch mehrere Tage ist sie traurig und hat fast immer Tränen in den Augen.  Es tut mir weh sie so zu sehen. Ich weine mit ihr.

Diese armen alten Leute, die schon so viel mitgemacht haben in ihrem Leben und die nun durch diese neue Welle der Auswanderung von geliebten Familienangehörigen ins Ungewisse echt leiden. Ich kann vielleicht nur ein wenig nachempfinden, was in ihnen vorgeht. Haben sie Angst, oder einfach Trauer über den Verlust. Vielleicht auch beides und noch vieles mehr.

Aber denkt dran: hinter jedem jungen Albaner, den ihr in Deutschland trefft oder seht, steht eine Familie hier in Albanien, die trauert, die weint, die entbehrt und die liebt.

Begegnet diesen Menschen mit Achtung und Liebe. Sie verlassen viel, sie erhoffen sich viel und wissen oft gar nicht, was sie gegen das, was sie hier hatten eintauschen: eine Familie, die sie liebt!

Wenn dein Haus ein Tierpark ist ...

Leben in der Mission bedeutet auch leben mit allem möglichen Getier, das man in Deutschland nicht kennt. Hier in Albanien haben wir schon so manches Mal Bekanntschaft mit irgendwelchen sonderbaren Geschöpfen gemacht.

Aber im Großen und Ganzen kommen wir gut zurecht mit den Zuständen in Albanien. Als wir zum Beispiel unsere Wohnung bezogen, mussten wir nicht erst Bekanntschaft machen, mit ekelhaften und kriechenden Vormietern. Ganz anders erging es Freunden von uns, die in Südostasien ihr neues Haus bezogen. In ihrer letzten Rundmail schilderten sie ihren Lesern auf kreative und erschreckende Weise mit welchen Tieren sie alles zusammen leben.

Wir fanden diesen Beitrag so gut, dass wir die Erlaubnis erbaten diesen Text auf unserer Webseite zu veröffentlichen. Hier folgt nun der Bericht.

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Begrüßt wurden wir in unserem neu angemieteten Tierpark am ersten Abend nämlich, von einer kleinen, grünen Schlange, die gerade damit beschäftigt war ihre Giftzähne in eine fette Kröte zu rammen. Wir waren so fasziniert, wie diese kleine Schlange nach kurzem Todeskampf zu einem mehrminütigen Herunterwürgen der ungücklichen und vom Durchmesser her mindestens vier mal so dicken Kröte ansetze, dass wir keine Fotos gemacht haben.

Für unsere Hausratte ist der letzte Ausflug sprichwörtlich dumm gelaufen. Sie ist in unsere Waschschüssel gefallen und kam nicht mehr raus. Dieses Problem haben die Kröten in unserer Küche nicht, die können Wasser wunderbar ab und geben bei jedem Regen ein zufriedenes Quakkonzert von sich. Sie müssen sich aber immer etwas von den Echsen hüten, die hinter unserem Haus herum schleichen.

Die Riesenfledermaus in der Küche ist ein Gerücht, dass meine Frau in Umlauf gebracht hat. Ich habe sie nicht gesehen! Aber auf kräftiges Bitten meiner Frau habe ich mich notgedrungen dazu durch gerungen, die schwangere Vogelspinne aus unserer Dusche und die Skorpionmama mit ihren 14 Zöglingen aus unserem Klo vor die Tür zu setzen.

Als der Skorpionpapa seine Süße dann eine Stunde später nicht mehr gefunden hat, war er stinksauer, ist mit hochaufgestelltem Giftstachel rum gezogen, hat die friedlichen Kakerlaken aufgescheucht - und wurde dann ebenfalls nach draußen befördert.

Warum ich das tun sollte, verstehe ich immer noch nicht ganz, so unaufdringliche, faszinierende Tiere, die dann auch noch unerwünschtes Kriechgetier plattmachen sind doch echt praktisch und man spart sich das Terrarium.

Naja, nach einem Monat ist aus dem graziösen, leicht angeekelten Um-die-Kakerlaken-herum-tanzen beim nächtlichen Toilettengang mit Taschenlampe ein ambitioniertes, sportliches Erwisch-ich-die-Nächste-auch-noch-Hüpfen geworden. Und die Killersprühdose hat dann den Rest erledigt... zumindest für zwei Wochen.

Und wie am Ende jeder Dokusoap gibt es auch hier gute Nachrichten: Die Kröten, die in unserer Küche wohnten, ließen sich durch das Streichen (und Anstreichen - eine läuft jetzt mit einem feschen, gelben Zierstreifen auf dem Rücken herum - he he) nicht abschrecken und sind wieder eingezogen.

Die ausgewiesene Spinnenmama hat ihren Nachwuchs mittlerweile bekommen. Und obwohl wir nichts mehr von der Mama gesehen haben, fühlt sich der Nachwuchs in unserer Dusche wieder ganz wohl. Und natürlich darf ein dramatisches, offenes Ende nicht fehlen:  Die Skorpionmama haben wir nicht mehr gesehen. Noch nicht...

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Eine Frage an dich: Wieviel wärest du bereit zu ertragen, wenn Jesus dich ruft? Glaubst du an die Macht Jesu, die dich befähigen könnte so etwas zu ertragen?

Was tun wir unseren Kindern an...

Erst vor ein paar Tagen äußerte Gideon zum ersten Mal, dass er gerne in Deutschland sein will. Dabei dachte er an seine Cousinen und Cousins, an seine Opa und Oma. Mir stach es etwas ins Herz und ich bemühte mich, ihm zu erklären, warum wir hier sind, und was er doch auch alles in Albanien lieb hat.

Dennoch, mir geht dieser Gedanke immer wieder nach:

Halte ich meinen Kindern etwas vor, indem wir hier sind?

Könnten sie in Deutschland nicht viel besser aufwachsen, viel mehr Dinge erleben, mit ihren Verwandten viel Zeit verbringen usw. Es sind oft unruhige Gedanken die mein Herz ins Ungleichgewicht bringen wollen. Vielleicht könnte man sie auch als Anfechtungen bezeichnen. Im Moment tut Gott gerade großartige Dinge hier und ich bin ermutigt und weiß, dass es mein Platz ist. Ist es aber auch gleichzeitig der meiner Kinder?

Ja, ich denke ja! Gott hat uns als ganze Familie hier her gerufen und so bin ich der festen Überzeugung, dass es auch für meine Kinder das Beste ist. Doch diese Überzeugung muss sich in meinem Kopf immer wieder bahnbrechen.

Ein Artikel von Ann Voskamp sprach mich da heute besonders an. Ich möchte ein paar Sätze zitieren. Entschuldigt, aber ich belasse sie der Schönheit halber in Englisch:

Happiness can only be achieved by looking inward and learning to enjoy whatever life has and this requires transforming greed into gratitude." (John Chrysostom)

[Freude erlangen wir nur indem wir nach Innen schauen und lernen zu genießen, was das Leben bereithält. Dazu müssen wir die Gier in Dankbarkeit verwandeln.]

Ich habe ganz klar gemerkt, dass diese unruhigen Gedanken mir die Freude rauben wollen. An einem anderen Ort sein zu wollen als man ist, raubt einem immer die Freude. Daher war es für mich so heilsam, diese Worte zu lesen:

You can have joy any moment you turn hidden greed for more into honest gratitude for now. No matter the prison, you can be freed by gratitude."

[Du kannst Freude in jedem Moment haben, in dem du die versteckte Gier nach Mehr verwandelst in Dankbarkeit für das hier und jetzt. Das Gefängnis ist nicht mehr, du kannst befreit werden durch Dankbarkeit.]

Ja, da ist in mir manchmal eine versteckte "Gier" nach mehr, nach etwas anderem, wenn auch nur meinen Kindern zuliebe. Doch Freude wird dann möglich, wenn ich die Gier nach mehr oder nach etwas anderem in Dankbarkeit verwandeln lasse für das hier und jetzt.

Joy isn't about how much our lives have - but how much we enjoy our lives.
Joy is never made by having more. Joy is always made by enjoying more.
More Christ, more now, more grace."

[Freude handelt nicht von dem, was wir in unserem Leben alles haben - sondern wie sehr wir unser Leben genießen. Freude wird niemals erschaffen, indem wir mehr haben. Freude wir immer dann erschaffen, wenn wir mehr genießen. Mehr Christus, mehr Jetzt, mehr Gnade.]

Freude habe ich nicht dann, wenn ich viel habe, oder andere Dinge habe als ich gerade habe, sondern nur dann, wenn ich mehr genieße, wenn ich mehr dankbar bin, wenn ich zufrieden bin, da, wo Gott mich hingestellt hat.

Meine Kinder werden nicht glücklicher sein, wenn sie in Deutschland mehr haben, mehr sehen, mehr erleben. Sie sind glücklich, wenn wir gemeinsam die Dinge unseres Lebens hier wertschätzen und genießen.

Das heißt nicht, dass nicht Heimweh aufkommen darf. Aber diesen unruhigen Gedanken möchte ich entschieden entgegentreten - mit Dankbarkeit!

Von asylsuchenden Albanern und meinen Gedanken dazu

“Ich packe meine Sachen und gehe mit meiner Familie so schnell wie möglich nach Deutschland, um dort Asyl zu beantragen,” sagte mein Friseur mir heute morgen, während er mir die Haare schnitt.

Ich sagte nur: “Bloß nicht. Das bringt nichts.”

Dieses Gespräch war nur die Spitze von verschiedenen Gesprächen und Infos die mich in den letzten Tagen erreicht haben. Die letzte Nacht konnte ich kaum schlafen, weil mir diese Thematik so nahe geht.

Albaner gehen in Scharen nach Deutschland um dort Asyl zu beantragen. 

Sie wollen damit der wirtschaftlichen Hoffnungslosigkeit entfliehen, unter der hier die allermeisten Menschen leiden.

Das weit verbreitete Gerücht

Die Statistik des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge führt deutliche Zahlen auf, die genau dem entsprechen, was wir immer wieder gehört haben. Mit einer wehenden Hand haben mir Gesprächspartner immer wieder verdeutlicht, wie viele Menschen schon nach Deutschland gegangen sind.
Bildschirmfoto von ScreenFloat (03.07.15 15:04:13)

Aus unserer Nachbarstadt Kukes, sind in den letzten Monaten an die 100 Familien nach Deutschland gereist. Auch ein christliches Ehepaar aus der Gemeinde dort, hat sich auf den Weg gemacht, nachdem sie ihre Arbeitsstelle gekündigt hatten.

Aus unserer Stadt Krume gehen wohl auch immer mehr Menschen. Mein Friseur sagte mir, dass in der letzten Nacht 4 Familien losgezogen seien, um Asyl in Deutschland zu suchen.

Motiviert werden die Menschen durch das Gerücht, dass man in Deutschland Asyl bekommen kann. Man bekommt sogar ein “Haus”, etwas zu Essen und ein Taschengeld. Das zumindest sind die Infos, die die Menschen aus Deutschland erreichen.

Das falsch verstandene Asylrecht

Asyl bekommen alle Menschen, die politisch verfolgt werden. Hierzu zählen natürlich vor allem Menschen aus Kriegsgebieten, wie Syrien und dem Irak. Es ist demnach gar nicht möglich, dass Menschen aus Albanien einen Asylantrag gestattet bekommen. Den Albanien gehört nach allen Kriterien zu einem sicheren Herkunftsland, auch wenn es so noch nicht deklariert ist.

Da der deutsche Staat aber jeden anhört, der einen Asylantrag stellt, werden auch die Menschen aus Albanien erstmal versorgt mit allem, was sie brauchen. Sie bekommen eine Unterkunft, Verpflegung und auch ein Taschengeld. (Hierzu las ich gestern einen interessanten Artikel.)

Möglicherweise befinden sich die meisten Albaner gerade in dieser Warteschleife, die sich im Durchschnitt 7 Monate lang hinzieht. So lange dauert die Bearbeitung eines Asylantrages. Danach bleibt abgelehnten Bewerbern nichts anderes als die Abschiebung in ihr Heimatland.

Ich sagte deswegen meinem Friseur: “Die kommen alle wieder zurück” (die 100 Familien aus der Nachbarstadt). Er sagte daraufhin: “Bis jetzt ist keiner wieder gekommen”.

Die anderen, die wirklich Hilfe nötig haben

Wenn ich mir die Statistik aus dem Monat Mai anschaue, dann ist mir ganz unwohl. Im Monat Mai haben mehr Menschen aus Albanien Asylanträge gestellt, wie aus Syrien. Wenn man sich die politischen Verhältnisse(Demokratie vs Krieg) anschaut und die Zahl der Einwohner (Albanien =2,8 Million < Syrien = 22 Millionen) dann bemerkt man, dass dies in keinem Verhältnis steht.

Ich glaube die Not von Menschen aus Kriegsgebieten wie Syrien und Irak ist so viel größer, wie die in Albanien. Durch diesen Flüchtlingsstrom aus Albanien wird es noch schwieriger Menschen zu helfen, die die Hilfe viel nötiger hätten.

Vielleicht sinkt auch die Akzeptanz für Flüchtlingshilfe in der Gesellschaft, wenn immer mehr Menschen Asylanträge in Deutschland stellen, Hilfsgelder und Mittel in Anspruch nehmen, denen diese Hilfe eigentlich gar nicht zusteht.

Mein persönliches Dilemma

Ich möchte die Situation in dem Land, in das Gott uns gerufen hat, nicht schön reden. Die Menschen in Albanien haben es nicht leicht. Vor allem hier in unserer strukturschwachen Has-Region. Viele leben buchstäblich nach dem Prinzip: “Von der Hand in den Mund”.

So sehr ich mich auch bemühe, ist es mir nicht möglich, mitzufühlen mit einem Familienvater, der ohne Arbeit seine ganze 6-köpfige Familie durchbringen muss.

Manchmal denke ich mir: “Ach Danny, du hast gut Reden. Du willst die Leute davon abhalten in ihrer Verzweiflung nach Deutschland zu gehen. Aber du wirst eines Tages einfach wieder zurück gehen.”

Ich denke mir: Was kann ich dafür, dass ich aus Deutschland komme? Was können die Menschen in Krume dafür, dass sie hier geboren wurden?

Eine befriedigende Antwort, die Gott aussen vor lässt, kann ich nicht finden. Es ist Gnade von Gott, dass ich aus einem Land komme, in dem es den Menschen so gut geht. Und es war ebenso Gottes Entscheidung über den Menschen in Krume, dass sie hier geboren wurden.

Was ich bieten kann

Als letztens Ali, ein junger Mann aus dem Fitness im Witz meinte, wir könnten doch unserer Staatsangehörigkeiten tauschen, da teilte ich ihm mit: Ich kann dir meinen Pass nicht geben, aber ich kann dir eine anderes Bürgerrecht empfehlen. Du kannst das Bürgerrecht des Himmels bekommen. Das ist viel besser.

Diese Antwort erstaunte alle Jungs, die zuhörten.

Am Ende bleibt mir nichts anderes übrig, als dafür zu arbeiten, den Menschen eine Hoffnung zu bringen, die über dieses irdische Leben hinaus geht. Eine Hoffnung, die sich nicht nach 7 Monaten Wartezeit in Deutschland in Luft auflöst. Diese Hoffnung liegt in Jesus.

Er hat ein Herz für die armen Menschen in Albanien. An der rhetorischen Frage von Jakobus wollen wir festhalten:

Hat Gott nicht gerade die, die in den Augen dieser Welt arm sind, dazu erwählt, durch den Glauben reich zu werden?

7 Wege um deine muslimischen Freunde für Jesus zu gewinnen

Vor einigen Tagen habe ich einen sehr interessanten Podcast entdeckt. Es ist der Podcast Truth About Muslims. Besonders die Folge 12 hat mir gefallen, denn dort fand ich wertvolle Tipps für den Umgang mit meinen muslimischen Freunden. Die Macher des Podcasts haben diese Tipps von Henry Martyn, der im 18.Jhdt als Missionar in Indien und Persien arbeitete.

Hier sind die Tipps, die dir helfen eine Brücke zu den Herzen deiner muslimischen Freunde zu schlagen.

  1. Erzähl dein Zeugnis. - Das was wir mit Gott erlebt haben, übertrumpft alle apologetischen Argumente. Vor allem müssen wir unsere Freunde wissen lassen, dass wir zu 100% Vergebung unserer Sünde und Frieden mit Gott haben.
    Genau das ist es was den Muslimen fehlt. Vielleicht fragst du dich manchmal, wie du ankommen sollst, gegen die scheinbar unüberwindbaren Gedankenmauern deiner Freunde. Dein Zeugnis hat Kraft diese Mauern zu überwinden.
  2. Hebe das Gute im Leben deiner Freunde hervor. - Lass deine Freunde wissen, dass du Gott am Werk siehst, wenn du positive Charaktereigenschaften in deinen Freunden bemerkst. Mach Gott ebenso verantwortlich für die positiven Aspekte der muslimischen Kultur. Wenn du zum Beispiel Gastfreundschaft erlebst, dann erkläre deinem Freund, wie sehr Gastfreundschaft dem Herzen Gottes entspringt und wie dankbar du dafür bist.
  3. Mache Jesus zum Zentrum deiner Botschaft. - Wir können viel über Gott reden, aber entscheidend ist am Ende, dass wir Jesus, als die herausragende Person hervorheben. Wie oft habe ich es schon erlebt, dass Muslime sagen, dass Christentum und Islam doch gleich seien. Diesem Irrglauben müssen wir entschieden entgegentreten, indem wir Jesus zum Zentrum unserer Botschaft machen. Er ist der entscheidende Unterschied.
  4. Lade deine Freunde ein mit dir die Bibel zu lesen. - Am Ende müssen sich Muslime selbst mit der Bibel befassen, um sich ein Urteil zu bilden. Vielleicht kannst du anfangen mit auswendig gelernten Geschichten von Jesus, die du deinen Freunden zu passenden Gelegenheiten erzählst. Am besten ist aber, wenn du deinen Freund dahin bringen kannst gemeinsam mit dir in der Bibel zu lesen.
  5. Bete für deine muslimischen Freunde. - Neben all dem oben gesagten, darf das Gebet natürlich nicht fehlen. Da ist zum einen das Gebet für dich allein zu Hause. Aber unterschätze auch nicht den Wert des Gebetes, direkt vor deinen Freunden. Wenn deine Freunde Probleme haben, dann frage sie, ob du in ihrer Gegenwart für sie beten darfst. Erst letzte Woche bezeugte eine Freundin von Rahel, wie das Gebet von Rahel das Leben der Freundin positiv beeinflusst hat.
  6. Verschaffe dir Anerkennung durch gute Werke. - Muslime müssen sehen, dass du ein Herz der Barmherzigkeit hast. Natürlich tust du diese Werke nicht, um vor Gott gerecht zu stehen, sondern bei dir sind sie Ausdruck der Dankbarkeit. Muslime merken auf, wenn sie sehen, was für ein Herz der Liebe du für die Menschen hast. Deine ausgelebte Liebe zu den Menschen in deinem Umfeld macht deine Botschaft von Jesus erst so richtig glaubhaft.
  7. Vertraue dem Heiligen Geist. - Wir können viel tun, aber ohne das Wirken des Heiligen Geistes sind wir verloren. Die allerwichtigste Aufgabe hat der Heilige Geist. Er muss die Herzen unserer muslimischen Freunde auftun. Er muss ihr Interesse wecken und sie am Ende zur Erkenntnis führen. Diese Tatsache sollte uns ganz viel Mut machen und uns ruhig schlafen lassen in unserem Bemühen um die Seelen unserer Freunde.

In diesem Sinne wünsche ich dir Gottes Segen beim Umsetzen dieser Tipps.

Wer wagt es ISIS zu lieben? (Video)

Gestern haben wir in unserem Team für die islamische Welt gebetet. Unter anderem auch für die arabische Welt, in welcher der IS gerade sein Unwesen treibt.

Daraufhin erwähnte Tobija ein Video, in dem sich Christen an den IS wenden mit einer Botschaft der Liebe.

Die Christen werden dort als "Leute des Kreuzes" bezeichnet.

Das Video ist in arabisch und englisch verfasst, aber deutsche Untertitel helfen dir den Inhalt zu verstehen.

Bete bitte mit, dass die Leute des Kreuzes in diesem Sinne handeln und lieben können.

 

Wenn etwas in dir zu sterben scheint

Ich bin ein Mensch, der in der Natur zuhause ist. Meine Seele atmet auf, ich fühle mich Gott sehr nahe und komme innerlich zur Ruhe. Als junges Mädchen war ich unzählige Stunden allein im Wald unterwegs, saß auf Jägerständen und las unzählige Bücher und Kapitel der Bibel, ganz zu schweigen von den wirklich nicht mehr zählbaren Seiten, die ich in meinen Tagebüchern voll schrieb.

Draußen zu sein, mich frei zu bewegen, zu laufen, rennen und tanzen, das gehört zutiefst zu dem Mensch Rahel, der ich bin.

Als wir nun in Deutschland waren und ich an einem morgen durch die Wiesen lief, innerlich bekümmert durch zwei heftige Schreianfälle meines Sohnes vor dem Frühstück, da hatte ich Tränen in den Augen und blieb irgendwann an einem Zaun stehen. Ich blickte in die aufgegangene Sonne. Ganz plötzlich fühlte ich wieder die alte Rahel in mir, wie sie früher oft in den Wald lief, weinend und manches mal verzweifelt. Ich fühlte wieder den alten Baum in meinem Rücken, an dem ich so oft lehnte und zum Himmel blickte.

Und hier, auf dieser Wiese, an diesem Zaun, in einer mir fremden Gegend, da kamen all diese Erinnerungen. Die Erinnerung an die erfahrene Tröstung, den Wind, der meine Tränen abgewischt hat und die tiefen Begegnungen mit Gott, die mich oft in einem großen Frieden in mein Leben zurückgehen ließen.

Irgendwie ist diese alte Rahel in mir gestorben, so dachte ich dann. Etwas, was zutiefst zu mir gehört hat, liegt völlig brach. Diese Freiheit, die ich einmal hatte, die habe ich im Moment nicht mehr. Da sind meine zwei kleinen Kinder und vor allem auch das Leben hier in einer anderen Kultur, das es mir nicht möglich macht, einfach auszubrechen und meinen Weg in die Natur zu gehen. Es machte mich traurig, dieser Gedanke, dass etwas, was zutiefst zu mir gehört, was "Rahel" ausmachte, nicht mehr da ist.

Doch was mache ich nun damit? - Ich habe es unter Tränen zu Gott gebracht. Meine Mühe manchmal mit den Kindern, dieses gebunden sein, diese mangelnde Möglichkeit in Albanien, einfach raus zu gehen, allein und unbeobachtet zu sein. Und es war wie eine zarte Stimme, die Stimme Gottes, die mir in den nächsten Tagen klar machte, dass das nur eine Zeit lang so ist. Diese Rahel ist nicht gestorben. Sie ist da. Sie schläft im Moment nur. Und das ist nicht schlimm. Zur richtigen Zeit wird sie wieder geweckt und sie wird wieder loslaufen.

Doch bis dahin weiß ich, dass Gottes Gnade genug ist. Lass dir an meiner Gnade genügen, so flüstert Jesus mir zu. Du verlierst nicht mehr von dem, was du bist. Im Gegenteil: ich mache dich gerade durch diese Einschränkungen immer mehr zu dem, was du eigentlich bist. Ich schenke dir in aller äußerlichen Begrenztheit Leben in Fülle!

Daran will ich glauben! Und darum kann ich mein Leben hier in einer großen inneren Freiheit leben!

10 Wege, um dich als müde Mama täglich neu erfrischen zu lassen

Heute las ich von 10 praktischen Wegen, wie wir als Mütter geistlich frisch bleiben und den manchmal nicht ganz unerheblichen Anforderungen eines Tages begegnen können.

Diese möchte ich gerne an euch Mütter weitergeben. Unter jedem Punkt schreibe ich kurz, was ich dazu denke und wie es bei mir aussieht.

1. Stehe 15 Minuten früher auf

Zeit mit GottBevor ich keine Kinder hatte, bekam ich das über lange Strecken gut hin. Ich rede von meiner stillen Zeit morgens mit Gott. Doch seit ich Kinder habe und diese ziemlich unregelmäßig morgens wach werden, ist es für mich echt schwierig, das zu realisieren. Zudem kommt noch, dass eines der Kinder meistens aufwacht, wenn Danny oder ich morgens aufstehen. (Dazu muss man wissen, dass wir alle vier in einem Zimmer schlafen.)

Aber ich denke, dass das auch nur eine Ausrede ist. Letzte Woche merkte ich ganz deutlich, dass ich auf jeden Fall Gott morgens begegnen muss, wenn ich den Tag gut leben will!

So oft beginne ich sofort mit aller möglichen Arbeit und sitze dann schon abgemüht am Frühstückstisch. Da sind einfach zu viele Aufgaben, die schon am frühen morgen mir zu rufen oder ins Gesicht springen. Ob es die Wäscheberge sind, die Unordnung im Wohnzimmer vor der anstehenden Teambesprechung, das verschmutzte Bad oder die Kinder, die im Schlafanzug rumrennen.

Aber ich habe mir fest vorgenommen, dass ich das alles hinten an stellen will und muss, um gesund und motiviert in den Tag zu gehen. Dann sind die Kids eben nicht zum Frühstück angezogen. Ist doch auch nicht so schlimm...

Ich will vor dem Frühstück, am besten noch bevor die Kinder wach sind, meine Zeit mit Gott haben, in der ich zu dem Thron der Gnade laufe und seine Stärkung und Hilfe für den Tag empfange. (Hebr. 4,16)

2. Gehe nach draußen

Darüber habe ich im letzten Artikel ausführlicher geschrieben. Ich freue mich sehr, dass ich nun eine so schöne kleine Oase draußen habe, die mich wie ein Magnet anzieht. Draußen ist unser Geist freier und die frische Luft tut einfach gut!

3. Höre Anbetungsmusik

Bei diesem Punkt danke ich Gott, dass ich keine Spülmaschine habe! Es gibt kaum eine bessere Zeit für mich, Musik zu hören und zu singen, als in der Zeit, wenn ich abwasche. Ich habe mehr Zeit für Erbauliches, während ich das Nötige tue. Dafür bin ich dankbar! Wenn dann noch die Kinder bei Rrushe sind und ich Ruhe habe, ist das Abspülen die beste Zeit!

(Ein kleiner Tipp: Shane and Shane haben eine Worship Initiative gestartet und viele alte und neue Lieder neu aufgenommen, sehr gut zum mitsingen.) - In dieser Youtube-Playlist findest du 135 Lobpreissongs.

4. Mache dir eine Kanne Tee

MS_Dttsp_August_8Das gehört für mich eher in den Winter, aber warum nicht auch im Sommer? 🙂

Ich genieße hin und wieder einen Espresso nach dem Mittagessen. Das tut mir gut und erinnert mich an eine besondere Zeit, die ich noch zuhause immer mit meiner lieben Mama hatte. Da saßen nur wir zwei nach dem essen und beredeten viele Dinge.

5. Lache jeden Tag

politik-13Lache über dich selbst und lache über deine Kinder und vor allem mit ihnen.

Gestern saßen sie, wie zur Zeit jeden Abend, in der neuen großen Badewanne und hatten solch einen Spaß. Dieser führte allerdings dazu, dass unser halbes Bad unter Wasser stand. doch ich entschied mich dazu, mich nicht zu ärgern, sondern von Herzen mit ihnen zu lachen. Das sollte ich viel öfter tun! Oft ist da so ein schmaler Grad zwischen großer Freude und großem Ärger, wenn ihr versteht, was ich meine.

6. Nehme ein Bad!

Juchu! Seid letzter Woche habe ich endlich eine Badewanne! Das war ein großer Wunsch, den ich hatte. Da man hier abends gar nicht mehr weggehen kann, v.a. im Winter, ist es für mich eine willkommen Abwechslung und große Entspannung, zu baden. Mit Kerzen und schöner Musik, am Abend, wenn alles ruhig ist. Winter, du kannst gerne kommen!

Auch freuen sich die beiden Kids, dass sie endlich nicht mehr in der Wäschewanne oder der Babywanne baden müssen...

7. Lerne Bibelverse auswendig!

Das möchte ich auch immer mehr tun! Viele habe ich noch von meiner Bibelschulzeit im Kopf, aber es gilt, sie immer wieder aufzufrischen. Danny ist mir da ein großes Vorbild und ich wünschte, seine Passion, auswendig zu lernen würde etwas mehr auf mich abfärben.

Du besitzt nur das, was du im Herzen weißt wirklich, sagte mal jemand. Es stimmt!

8. Nehme dir eine "Mama-Auszeit"!

Seit Gideon jetzt meistens keinen Mittagsschlaf mehr macht, kam eine neue Herausforderung. Wann finde ich jetzt meine Ruhezeit am Tag? Mittlerweile habe ich es mit ihm ganz gut eingeübt, dass auch er eine Ruhezeit hat. Er spielt meistens ruhig für sich und ich kann etwas schlafen oder lesen oder etwas für mich tun. Um einfach in mein Zimmer zu gehen und die Tür für 20 Minuten zuzumachen, sind meine Kinder noch zu klein. Aber bei älteren Kindern wäre das sicher möglich.

9. Lese ein gutes Buch!

DeathtoStock_Creative Community6Die Autorin des Buches, das ich gerade lese schlagen vor, einfach mal einen weltlichen Klassiker zu lesen, wie z.B. "Stolz und Vorurteil". In seltenen Fällen habe ich das auch schon gemacht. Ich lese allerdings auch sehr gerne Biographien, wie zuletzt von Amy Carmichael oder von Kara Tippetts ("The hardest peace" - Sie bekam Brustkrebs, hatte vier Kinder und schrieb einen Blog und eben dieses Buch. Kurz vor Ostern ist sie heimgegangen. Dieses Buch ist absolut zu empfehlen für alle, die durch schwere Zeiten gehen. Leider bisher nur in englisch).

Ich finde es sehr ermutigend, von anderen Frauen zu lesen, die treu ihr Leben mit Jesus leben. Auch lese ich gerne solche Bücher wie dieses, aus dem ich gerade zitiere. Bücher für Mütter, keine Erziehungsratgeber. Worte, die wie von einer Freundin kommen. Vielleicht deshalb, weil ich hier so manche Freundin mit Kindern vermisse, mit der ich mich austauschen kann...

10. Tue etwas, was du liebst zu tun!

Was sind deine Hobbys? Bei was lebt dein Herz auf?

Ich liebe es, schöne Dinge zu kreieren. Am liebsten bastele ich mit Papier oder Stoff. Es entspannt mich sehr, wenn ich nur daran denke. Dabei hat es auch den schönen Nebeneffekt, dass ich gerne Karten selber bastle für unsere vielen lieben und teuren Freunde in Deutschland, die uns und unseren Dienst hier unterstützen. Auch die Gedanken an sie, wenn ich eine Karte bastele erwärmen mein Herz und machen mich sehr dankbar.


 

Ich hoffe, du wurdest durch diese Punkte ermutigt und kannst einiges davon umsetzen um dein Leben mit Freude und  Frieden zu füllen.

Sei gesegnet, liebe Schwester!

Eine Oase für Rahel

In einer Stadt, in der es keinen Park, keinen Spielplatz und keine Sitzbänke unter schattigen Bäumen an friedlichen Flüssen gibt, an solch einem Ort ist es umso wichtiger, einen Platz innerhalb der eigenen Mauern zu haben, der einem diese Entspannung gibt.

Wir sind von Herzen dankbar, dass Gott uns einen Garten geschenkt hat. Wir dürfen ihn mit benutzen, als wäre es unserer. Wir genießen die ersten "Früchte" der Saat: Salat, Spinat, Rucula, Lauchzwiebeln und Maulbeeren.

Mein lange gehegter Wunsch

Doch einen großen Wunsch hatte ich schon sehr lange: einen kleinen Ort, an dem ich geschützt vor Blicken aus Nachbargärten auf einem Stuhl an einem Tisch sitzen kann, um zu lesen und zu schreiben (zwei meiner Leidenschaften). Bisher suchte ich mir immer einen Stein, der zum sitzen geeignet war, oder legte jetzt, wo der Boden trocken ist eine Decke auf den Boden. Das war und ist auch kein Problem. Aber tief in mir bin ich anscheinend doch sehr deutsch und es geht nichts über einen Stuhl zum sitzen. 🙂

Die Umsetzung

In dem Garten unseres Missionshauses lagen, schon seit wir hier sind, ein ganzer Haufen schöner Natursteinplatten. Völlig ungenutzt und unansehnlich. So träumte ich schon länger von einer kleinen Terrasse aus diesen Steinen. Ich hatte mir auch einen Ort ausersehen, den Danny aber nicht für geeignet hielt.

eine oase für rahel-6Aber da er seine Frau so liebt, machte er sich letzte Woche daran, mir meinen kleinen Traum zu realisieren.Ich fand dann noch einen schönen Tisch mit zwei Stühlen, ein paar Blumen und Lampinions. Innerhalb von recht kurzer Zeit (v.a. auch dank der tollen Unterstützung von Daniela und Tobija) entstand dann meine kleine Oase.

Umgeben von Weinranken und Kürbispflanzen, zwischen Maishaus und Holzunterstand steht jetzt der kleine Runde Tisch und die zwei Stühle in frischem mindgrün. Ich freue mich sehr darüber!

Noch mehr freue ich mich auf die schönen Stunden oder manchmal nur Minuten, die ich dort verbringen werde.

Ich hoffe, jeder von euch hat auch eine kleine Oase, zu der er sich flüchten kann und bei der er auftanken kann. Das brauchen wir Menschen nämlich alle!

Unten findest du noch ein paar Bilder dieser schönen Ecke.

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Was du über die anstehenden Kommunalwahlen wissen solltest

Am 21.Juni finden in ganz Albanien Kommunalwahlen statt. Was es dazu zu sagen gibt, schreibe ich in diesem Artikel.

Die Wahl des Bürgermeisters

Bei den Wahlen in Krume geht es auch um die Frage: Wer wird der neue Bürgermeister?

Bildschirmfoto von Google Chrome (13.06.15 17:27:56)Wie jeder weiß, ist der Bürgermeister die wichtigste und einflussreichste Person in einer Stadt. Leider konnte ich zu unserem amtierenden Bürgermeister Liman Morina keine Beziehung aufbauen. Bei den wenigen Begegnungen die wir hatten, war er mir gegenüber reserviert und machte keinen offenen Eindruck.

Aber vielleicht war es nur ein Eindruck. Ehrlich gesagt, habe ich mich auch nicht richtig bemüht, eine gute Beziehung aufzubauen.

Das soll auf jeden Fall beim neuen Bürgermeister anders werden

Der Wahlkampf

In Albanien gibt es zwei große Parteien, die um die Stimmen der Wähler werden. Derzeit regiert die "Sozialistische Partei" mit dem Ministerpräsidenten Edi Rama. Auch in unserer Stadt stellt diese Partei den Bürgermeister.

Die andere große Partei ist die "Demokratische Partei", die gerne wieder die Macht übernehmen würde.

politik-6Letzten Mittwoch fand bei uns in Krume eine Wahlkampfveranstaltung der Sozialistischen Partei statt. Auch der Ministerpräsident war da. Natürlich wandte er sich mit großen Versprechungen an die Bürger von Krume, wie auch der Bürgermeisterkandidat Adam Lala.

Wir, Tobija und ich waren auch dort und schauten uns die Sache an. Während Tobija ein Foto machte, wurde er fotografiert und schaffte es damit in ein Fotoalbum von Edi Ramas Facebook-Account.

Der Kandidat der Demokraten

Als ich zuletzt mit einem Freund über die Bürgermeister-Kandidaten sprach, nannte er mir die zwei Namen der Kandidaten. Ich konnte erstmal nichts mit den Namen anfangen. Es war auf jeden Fall klar, dass mein Freund den Kandidaten der Demokratischen Partei wählen wird. Später fand ich jedoch heraus, dass dieser Mann ein mir bekannter Mann ist, den ich schon oft getroffen habe.

elez maciSein Name ist Elez Maci. Als Organisation haben wir schon öfter seine Dienste als Notar in Anspruch genommen. Ich hätte niemals gedacht, dass dieser zurückhaltendende, stille Notar der neue Bürgermeister von Krume werden könnte. Aber jetzt ist er Kandidat und steht zur Wahl.

Natürlich würde es mir nicht schwer fallen mit diesen Mann eine Beziehung aufzubauen, da ich mit ihm schon persönlich bekannt bin. Wir als Organisation würden uns natürlich freuen, wenn er gewählt wird, da zu ihm schon ein guter vertrauensvoller Kontakt besteht.

Wer wird gewinnen

Als wir zuletzt mit zwei Freunden über den Ausgang der Wahl sprachen, brachten sie ihre Resignation zum Ausdruck. Sie sagten: Am Ende wird die  Partei gewinnen, die am meisten Geld investiert um Stimmen zu kaufen.

Der Punkt ist: Vielen Menschen in Krume sind arm. Sie sind nicht wirklich an Politik interessiert. Wenn man ihnen Geld gibt, wählen sie den Kandidaten, für den man sie bezahlt.

Ich konnte es nicht glauben, aber musste dann doch einsehen, dass die Wahlen in Albanien wohl so funktionieren. Zumindest bei uns in Krume.

Das hält uns trotzdem nicht ab für eine gerechte Wahl zu beten. Betest du mit. 

Wir sind gespannt, was Gott tun wird.

Unten habe ich noch ein paar Bilder von der Wahlkampfveranstaltung der Sozialisten angehängt.

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Von der Begegnung mit einem ganz besonderen Tier

Im Sommer begegnen uns hier alle Arten von Tieren, die in Deutschland nicht vorkommen.
Letzte Woche zum Beispiel kämpfte eine Katze in unserem Garten mit einer Schlange. Die Schlange war über einen Meter lang. Aggresiv wehrte sie die Angriffe der Katze ab.

Ich hatte mich schon gefreut, mehr von diesem Kampf zu sehen, aber die Schlange verzog sich dann doch lieber hinter eine schützende Wand.

Als ich später den Frauen erzählte, was ich gesehen hatte, war der Aufschrei natürlich groß. “Hilfe eine Schlange.”

Ganz anders verhielt es sich letzten Samstag, als wir am Ende unseres Ausfluges einer Schildkröte begegneten. Wir hatten Schildkröten schon immer wieder mal am Straßenrand gesehen, aber noch nie hatten wir die Gelegenheit, solch ein einzigartiges Geschöpf aus nächster Nähe zu betrachten.

Schildkröten sind bekanntlich langsam und machen es einem leicht, sie zu fangen. Das haben wir natürlich auch ohne zu zögern getan. Der feste stabile Panzer liegt gut in der Hand. Die Schildkröte war nicht sehr begeistert darüber, aber das störte nicht weiter.

Die Kinder waren auch fasziniert. Nachdem wir das Tier einige Minuten bestaunt hatten, ließen wir es ziehen. Im Schildkrötentempo zog sie von dannen. Livia nahm natürlich die Verfolgung auf und holte die lahme Schildkröte wieder ein.

Nach einer weiteren Minute bestaunen ließen wir die Schildkröte in Frieden.

Zurück bleiben ein paar Bilder, die uns an dieses besondere Tier erinnern.

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