1000 Geschenke- die brauchen wir in Zeiten wie dieser besonders!

von Rahel Fröse am 10. November 2020

Als ich vor sieben Jahren hier im kalten, dreckigen, tristen mir völlig fremden Albanien ankam, mit zwei kleinen Kindern, einem davon im absoluten Kulturschock, als mich verschimmelte und nasse Wände, unangenehmer Rauch überall brennender Feuer und eine völlig unbekannte Kultur beengten, als Verlust von Teammitgliedern, an die ich mich gerade gewöhnt hatte und die mir Sicherheit gaben mein Herz beschwerten, als ich einsam und müde und traurig meine Runden spazierte mit meinen kleinen Kindern, den Kinderwagen kaum vorwärts bekam vor lauter Schlaglöchern - da begegnete mir dieses Buch zum ersten Mal.

Vor sieben Jahren saß ich mit meiner damaligen Teamkollegin und Freundin Uli zusammen und wir sogen die Worte in uns auf und bis auf den heutigen Tag haben sie mein leben geprägt. „1000 Geschenke“ von Ann Voskamp. - „Eine Einladung, die Fülle des Lebens mit offenen Armen zu empfangen.“

Oh, wie wollte ich diese Einladung von ganzem Herzen annehmen. Wie sehr sehnte ich mich in dieser schweren Zeit am Anfang hier nach der Fülle des Lebens. Nach Licht und Freude und Schönheit und Leben. 

Jetzt sieben Jahre später nehme ich dieses Buch wieder in die Hand. Diesmal möchte ich es gemeinsam mit unserer Lernhelferin Lea lesen. Ich spüre, dass ich dieses Buch wieder nötig habe! 

„Ich zweifle an Gottes Güte, ich traue ihm böse Absichten zu, bin unzufrieden mit dem, was er mir gibt, ich begehre… ich sehne mich… nach mehr. Ich will das Leben in seiner Fülle.“

So beschreibt Ann es in den ersten Seiten des Buches. Leben in Fülle, wie ist das möglich. Es gibt sicher Unmengen an Büchern auf dem Markt, die diese Frage versuchen zu beantworten. Denn es ist etwas, wonach sich bewusst oder unbewusst jeder einzelne Mensch auf dieser Erde sehnt. 

Doch so oft sprechen in uns so laute Stimmen, ähnlich denen, die Ann gehört hat:

„Wie soll ich das alles nur bewältigen? Die Angst, wieder zu versagen, umklammert mich. Versagen umgibt mich von allen Seiten. Ich schreie meine Kinder an, Bitterkeit dringt aus meiner Seele, ich vergesse Arzttermine, finde ausgeliehene Bücher nicht mehr, bin egoistisch, komme nicht zum beten, jammere, gehe zu spät ins Bett, habe wieder die Toilette nicht geputzt. Ich bin ständig müde. Ich habe Angst, mache mir Sorgen, bin ausgelaugt, und das seit Jahren. Enttäuschte Hoffnung fließt durch meine Adern. Werde ich jemals den Ansprüchen genügen, werde ich finden wonach ich suche, werde ich alles tun, was nötig ist?“ (S.28)

Kannst du dich mit diesen Gedanken und Gefühlen auch ein Stück weit identifizieren? Ich schon. Ich lebe mein kleines und beschauliches Leben zwischen all dem, was gefordert wird von außen und was ich selbst von mir fordere. Da ist der tiefe innere Wunsch: ich möchte ein Leben im hier und jetzt in der Freude und im Frieden. Was nur hält mich immer wieder davon ab, es zu leben? Alles, alles habe ich, um es leben zu können. Freude, darum geht es in unserem Leben. Nicht um Dinge anhäufen und Erfolg haben. Augustinus schrieb treffend:

„Und ob der eine auf diese, der andere auf jene Weise sein Ziel erstrebt, das gemeinsame Ziel, nach dem sie alle streben, ist die Freude.“ (S.34)

Ann Voskamp beschreibt es in diesem Buch auch wundervolle und beeindruckende Art und Weise, wie die Bedeutung von Eucharisteo ihr Leben komplett verändert hat. Wie sie gelernt hat, dass

„nichts wichtiger ist, als für alles zu danken. Wer das gelernt hat, weiß, was Leben bedeutet… er hat das Geheimnis des Lebens erfasst: für alles dankbar zu sein.“ (S.35)

Ich bin wieder am Anfang dieses Buches. Und ich möchte wieder beginnen, mein Leben, alle großen und kleinen Dinge, die es ausmachen, als Geschenke zu sehen. Ich will die Schönheit und das Geschenk meines Lebens neu begreifen und dadurch zu einem zufriedenen und dankbaren Leben in meinem Alltag finden. 

„Freude ist immer möglich. Wann auch immer - also jetzt; wo auch immer - also hier.“ (S.34)

Ich möchte dich einladen, ebenso auf diese Reise zu gehen und kann dir dabei dieses Buch nur von Herzen empfehlen. Ich glaube, dass wir als Nachfolger Jesu in diesem Bereich und gerade jetzt in dieser schweren, ungewissen, von Einschränkungen geprägten Zeit DEN alles entscheidenden Unterschied machen können: dennoch und trotz alles, was in unserem Leben passiert, den Blick für die großen Segnungen Gottes nicht verlieren und in allem dankbar zu sein. 

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